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Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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waren ihm weniger wirklich als das plötzliche Gefühl der kühlen Nachtluft, die ihm ins Gesicht wehte.
    Sie hatten die Burg verlassen, schritten in einem Fackelzug den Weg hinunter, und noch immer klammerte sich der Fisch ans Leben. Den Blick auf ihn geheftet, stolperte und glitt Mathew halsbrecherisch im lockeren Kies des Wegs, bis ibn Jads kräftiger Arm ihn packte und stützte.
    Gerade kamen sie über die schmale Brücke mit ihren grinsenden, grausigen Häuptern, als der Fisch zu atmen aufhörte. Mathew blickte ibn Jad furchterfüllt und zornig an, doch der schüttelte grimmig den Kopf und drängte den Hexer weiter. Die anderen folgten ihnen, wiederum gefolgt von den Schwarzen Paladinen.
    Gischt kühlte Mathews fiebrige Haut. Er hörte, wie die Wellen sich am Ufer brachen. Er trat von der Brücke, setzte wieder den Fuß auf den Boden, sah die Klippe aus schimmerndem, feuchtem, schwarzem Felsgestein hinunter und erblickte vor sich das weite Meer, auf dessen schwarzem Wasser das weiße Licht des Mondes einen glitzernden Pfad zog.
    Beim Geruch der See und der Berührung der Gischt auf seinen Schuppen zuckte der Fisch wieder und keuchte, und auch Mathew begann wieder zu atmen. Die Überquerung der Brücke hatte den Marsch der Schwarzen Paladine verlangsamt. Vorsichtig begann er die glatten, steilen Stufen herabzusteigen.
    »Beeilung!« ertönte ibn Jads Drängen in Mathews Ohr. »Das verdammte Ding ist fast am Ende! Sobald wir den Sand erreicht haben, eilst du auf die Boote zu!« setzte er mit einem durchdringenden Flüstern hinzu.
    Mathew schaute nach vorn und erblickte eine Reihe von Booten, die am Wasserrand auf den Sand geschoben worden waren. Zugleich sah er aber auch das Schiff, das an seiner Ankerkette dümpelte und dessen Seeleute sich an Deck drängten, um das ungewöhnliche Treiben auf dem Strand mit hungrigen Augen zu verfolgen.
    »Was ist mit den Ghulen?« erwiderte Mathew erregt und kämpfte gegen sein Verlangen an, in einen panischen Lauf auszubrechen. Hinter sich hörte er Khardans angestrengtes Atmen und Ustis verängstigtes Wimmern.
    »Sobald wir an Bord sind, kümmere ich mich um Suls Dämonen! Was immer du tust, halte diesen Fis…«
    Mathew hatte gerade seinen Fuß auf den Strand gesetzt, als der schrille Schrei einer Frau wie eine schreckliche Glocke von der obersten Zinne der Burg Zhakrin herabhallte: »Haltet sie auf!«
    »Zu spät! Lauf!« rief Auda und verpaßte Mathew einen groben Stoß.
    Mathew stolperte. Der Fisch flog ihm aus der Hand und fiel mit einem Planschen in das trübe Wasser.
    »Haltet sie auf!« ertönte der Befehl der erzürnten Zauberin, und die zornigen Schreie der Ritter griffen ihn auf.
    Mathew beugte sich in die brechenden Wogen hinunter und begann, panisch nach dem Fisch zu greifen.
    »Das genügt!« Auda packte ihn am Rücken seines nassen Gewands und riß ihn hoch. »Du kannst sie nicht länger zum Narren halten. Es ist alles vorbei! Lauf!«
    Als er zurückblickte, sah Mathew Schwerter aufblitzen. Der Paladin hatte sich umgedreht, um den Ansturm der Ritter allein abzuwehren, als plötzlich ein blendender Lichtblitz die Nacht erhellte. Der Dschinn Sond explodierte in ihrer Mitte wie ein Donner.

10
    Mit einem Krummsäbel, den zu heben es vier sterblicher Männer bedurft hätte, stellte sich Sond zwischen die Gefangenen und ihre Angreifer. Wenn die Schwarzen Paladine auch fanatische Kämpfer waren, konnten sie doch nicht anders, als von dieser phantastischen Erscheinung beeindruckt zu sein. Sie gerieten ins Stocken, blickten einander und ihren Gebieter ratlos an. Über ihnen auf dem Burgturm rief die Schwarze Zauberin den Tod herab, doch war sie weit entfernt von dem hochaufragenden, grimmig dreinblickenden Dschinn und seinem Krummsäbel, der bösartig im hellen Mondlicht funkelte.
    »Herr, Herr!« rief eine aufgeregte Stimme. »Hierher! Hierher!«
    Khardan hob den Blick – selbst das schien ihn noch gewaltige Anstrengungen zu kosten –, um ein verfaulendes, leckes Fischerboot mit zerrissenen Segeln auszumachen, das an der Küstenlinie anstieß und sich mit den Wellen hob und senkte. An Bord stand Pukah und schwenkte seinen Turban wie eine Fahne, sowie ein kleiner, verrunzelter Mann, der zusammengekauert an der Ruderpinne saß und unter solchen Angstkrämpfen litt, daß das Klappern seiner Zähne noch das Klirren des Stahls übertönte.
    Khardan zwang seine müden, schmerzenden Beine, ihn noch einen weiteren Schritt voranzutragen. Feuer brannte in den Muskeln seiner
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