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Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Titel: Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Gleißen der Sonne auf dem Kristallsand sengte ihr die Augen und stach ihr ins Hirn. Hinter sich konnte sie keuchendes Atmen vernehmen, das Hämmern von Schritten.
    Zohra taumelte blindlings, stolperte und fiel. Ihre Hand schloß sich um den Griff des verborgenen Dolchs, und als grobe Hände nach ihr griffen, stieß sie mit dem Messer nach ihnen. Da sie durch ihr wirres Haar nichts erkennen konnte, hackte sie wild um sich. Ein Grunzen und ein verbitterter Fluch verrieten ihr, daß sie jemanden verletzt hatte, und so kämpfte sie um so heftiger weiter.
    Eine kalte Stimme bellte einen Befehl.
    Hände schlössen sich um ihre Handgelenke, Knochen barsten, Schmerz brannte durch ihren Arm. Würgend, erstickend ließ sie den Dolch fallen.
    Die Gume, von denen einer aus einer Stichwunde an der Brust blutete, packten sie fest an den Armen und schleiften sie über den Sand zurück. Das Schiff hatte ein Stück vor dem Ufer Anker geworfen und stand nun wie ein grausig brennender Leuchtturm im Wasser. Der Anblick kleiner Boote, die sich schwarz vor den Flammen abzeichneten, langsam auf das Land zukriechend, weckte Zohras Entsetzen aufs neue.
    Sie wehrte sich gegen ihre Gegner, warf ihr ganzes Köpergewicht dagegen.
    Heftig schwitzend zerrten die Gume sie vor den Schwarzen Paladin. Zohra schüttelte sich das Haar aus den Augen, ihre von der Sonne geblendeten Augen konnten wieder genug erkennen, um ihn auszumachen. Er musterte sie kühl, nachdenklich, fragte sich vielleicht, ob sie die Mühe überhaupt wert war.
    Als er seine Entscheidung getroffen hatte, hob ibn Jad die Hand und schlug zu.

5
    »Fesselt ihn an Händen und Armen!«
    Auda ibn Jad rieb sich die Knöchel, als er von der bewußtlos zu seinen Füßen liegenden Zohra zu Khardan hinüberblickte, der mit den Gumen kämpfte. »Wenn er weiterhin darauf besteht Schwierigkeiten zu machen, schlagt ihn auch bewußtlos.«
    »Khardan!« dröhnte Mathew. »Beruhige dich! Wir können nichts tun! Es hat keinen Sinn zu kämpfen! Wir können nur versuchen zu überleben!«
    Khardan wurden die Hände hinter den Rücken gerissen, um dort mit Bändern aus geflochtenem Hanf fest verzurrt zu werden, mit denen man sonst die Lasten auf den Rücken der Kamele befestigte. Mit zitterndem Leib stand der Kalif da, wie ein Pferd, das man zuschanden geritten hatte, und senkte den Kopf. Als er sich endlich beruhigt hatte, verließ Mathew den Kalifen, um sich um Zohra zu kümmern, die am Boden lag, das lange schwarze Haar glitzernd von der salzigen Gischt der Wogen.
    Mathew warf einen prüfenden, vorsichtigen Blick auf die Gume, doch machten sie keine Anstalten ihn zu behindern. Aber die flachen, grausamen Augen richteten ihren Blick auf ihn, und Mathew stockte, ein Vogel, der von dem hypnotisierenden Blick der Kobra gefangen und festgehalten wurde.
    Kiber sagte etwas, ibn Jads Blick richtete sich auf seinen Hauptmann, und mit einem zitternden Seufzen kroch Mathew wieder vor.
    »Diese beiden bedeuten nur Ärger«, grollte der Anführer der Gume. »Warum lassen wir sie nicht als Bezahlung zurück, zusammen mit den Sklaven.«
    »Zhakrin würde es uns nicht danken, solch prachtvolle, gesunde Körper und die dazugehörigen Seelen zu vergeuden. Diese Frau…« Ibn Jad beugte sich vor, um eine Strähne von Zohras schwarzem Haar zu streicheln, »… ist großartig. Mir gefällt ihr Kampfgeist. Sie wird dem Gott viele starke Anhänger gebären. Vielleicht werde ich sie selbst nehmen. Was den bärtigen Teufel betrifft«, ibn Jad richtete sich auf und blickte zu Khardan hinüber, »so weißt du, was ihn erwartet. Wird das in den Augen Zhakrins nicht etwas Ärger wert sein?«
    Aber ibn Jads Ton war streng. Kiber zuckte zusammen, als hätte sich der Tadel des Ritters in sein Fleisch geschnitten. Das »Jawohl, Effendi« der Stimme des Gums klang eingeschüchtert.
    »Kümmere dich um die Landungsboote«, befahl ibn Jad. »Beschäftige deine Männer mit dem Verstauen der Ladung. Schicke die Seeleute zu mir. Ich werde mich mit ihnen befassen.«
    Kiber verneigte sich und eilte davon. Mathew hatte den Eindruck, daß Kibers sonnengegerbtes Gesicht bei der Erwähnung der Seeleute ungewöhnlich bleich, angespannt und verkrampft geworden war.
    Zohra stöhnte, und Mathew richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf sie.
    »Du solltest sie besser wecken und so schnell wie möglich an Bord bringen, Blumenblüte«, sagte der Schwarze Paladin achtlos. »Die Seeleute werden zu mir kommen, um ihre Bezahlung abzuholen, und ihr seid
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