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Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Titel: Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Sklavenmarkt getrieben werden.« Er deutete auf eine Zeltreihe ganz in der Nähe. »Ich verabscheue diesen Teil der Stadt. Sein Anblick läßt noch tagelang einen schlechten Geschmack im Mund zurück. Siehst du die weiße Sänfte, die hinter ihnen hergetragen wird? Das ist der Sklavenhändler. Die Männer dort, die ihn zu Pferde begleiten, das sind Goume, seine Leibwächter.«
    »Woher kommen die Sklaven?«
    »Diese hier stammen höchstwahrscheinlich aus Ravanchai.« Khardan betrachtete kühl die Männer und Jungen, die man aneinandergekettet hatte und die sich mit gesenktem Kopf durch die Straßen schleppten. »Die Menschen jenes Landes sind Bauern«, er sprach mit Verachtung, »und leben in kleinen Stämmen. Das friedliche Volk ist eine leichte Beute für die Händler. Ihre Goum -Banden fallen regelmäßig über sie her, treiben alle kräftigen jungen Männer und hübschen jungen Frauen zusammen, verschleppen sie und verkaufen sie hier in Kich.«
    »Frauen? Wo sind sie?« Achmed sah dem Sklavenzug mit erneutem Interesse hinterher.
    »Wahrscheinlich in dem verdeckten Gefährt direkt vor der Sänfte. Siehst du, wie scharf es bewacht wird? Man kann die Frauen natürlich nicht sehen, sie sind verschleiert. Erst wenn sie auf das Verkaufspodest kommen, lüftet der Händler ihren Schleier, so daß die Kunden sehen können, was sie erwerben.«
    Achmed leckte sich die Lippen. »Vielleicht konnte ich mit meinem Geld…«
    Mit einer kurzen, lockeren Handbewegung ohrfeigte Khardan den jungen Mann.
    Achmed fuhr sich mit der Hand an die brennende Wange.
    Seine Haut rötete sich vor Scham und Schmerz. Er warf dem älteren Bruder einen finsteren Blick zu. »Warum hast du das getan?« knurrte er und blieb mitten auf der Straße stehen, wo sie sofort von einer Bande halbnackter Kinder umringt wurden, die um Münzen bettelten. »Vater besitzt auch Sklaven. Also warum…«
    »Unter Vertrag genommene Diener!« wies Khardan ihn streng zurecht. »Männer, die sich selbst verkauft haben, um eine Schuld abzutragen. Eine solche Sklaverei ist ehrenhaft, weil sie dafür arbeiten, ihre Freiheit zurückzugewinnen. Dieser Mann«, er wies verärgert in Richtung Sänfte, »zieht skrupellos Gewinn aus dem Handel mit Menschen. Er fängt sie gegen ihren Willen ein. So etwas wird von Akhran verboten. Und nebenbei, die Frau, die du dir leisten könntest, wirst du nicht haben wollen, und eine, die du gern hättest, könntest du dir nicht leisten.«
    So setzten sie ihren Weg fort, und die Bettelkinder jammerten vorwurfsvoll hinter ihnen her.
    »Und hier«, erklärte Khardan und bog nach rechts in eine andere Straße ab, »… der Basar!«
    Achmed riß vor Staunen den Mund auf. Solch einen Reichtum und so eine Pracht hatte er sich nicht vorgestellt. Was es hier alles gab! Und welche Flut von Geräuschen! Während sie hindurchschlenderten, erblickte er Gasse um Gasse mit überdeckten Buden, die von heftig gestikulierenden Käufern umringt waren.
    Einige Bereiche des Basars und manchmal auch ganze Straßen Kichs waren dem Verkauf bestimmter Handelsgüter vorbehalten. Auf der Südseite, geradewegs gegenüber der Palastmauer, befand sich die Kupfer- und Messinggasse. Sonnenlicht spiegelte sich auf dem Metall und blendete das Auge. Gleich daneben lag der Basar der Bäcker, und der Duft, der diese Gasse ankündigte, ließ Achmeds Magen knurren. Zwischen den Buden dieser Ladenreihe begann schräg dazu der Teppichbasar – ein verschwommenes Bild wundervoller Farben und Muster, deren Anblick einen schwindelig machte.
    »Hier entlang«, erklärte Khardan und wies auf eine Abzweigung, die weiter nach Süden führte, »das ist der Schuh- und Seidenbasar. Dort werden wir Geschenke für unsere Mütter kaufen.«
    »Und etwas für deine Frau?« schlug Achmed hinterlistig vor.
    »Vielleicht.« Khardan errötete und schwieg.
    Diese Antwort hatte der junge Mann nicht erwartet. Erstaunt sah Achmed seinen Bruder an. Khardan beschäftigte sich in Gedanken mit rosa Seide und meinte wieder den Duft von Jasmin zu atmen und hatte es plötzlich eilig, auf weitere Sehenswürdigkeiten zu verweisen. »Da drüben sind die Holz- und Strohhändler, dort die Gasse der Färber und Weber, dann die der Seilmacher, der Töpferbasar, die Basare der Goldschmiede, Juweliere, der Geldverleiher, der Tabak- und Pfeifenverkäufer, und da drüben sind die Teehäuser und die Arwat, die Gasthäuser. In der anderen Richtung findest du Stände, an denen man magische Zauber und Amulette, Salz,
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