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Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Titel: Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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zu Boden gestürzt. Sie hat ihn also nicht nur verzaubert, sie hat ihn außerdem auch vor Schaden bewahrt, bis sie zu ihm gelangte.«
    »Wie können wir den Zauberbann brechen?«
    Mathew schwieg einen Moment nachdenklich, dann schaute er auf in Zohras Gesicht.
    »Ich bin mir gar nicht so sicher, ob wir das wirklich wollen, Zohra. Wenn Khardan wieder zu Bewußtsein kommt, wird er zurückkehren und weiterkämpfen, und er wird sterben, wie es in der Prophezeiung vorhergesagt wurde. Darin liegt unsere Chance, ihn zu retten.«
    Zohra schaute Mathew an und wandte dann wieder ihren Blick Khardan zu, der inmitten des zertrümmerten Lagers seines Volkes lag. Sein Gewand war mit Blut getränkt – mit seinem eigenen und dem seiner Feinde. Zohra hob den Kopf und schaute zurück zum Tel.
    Der Sturmwind erstarb, und auch die Schlacht fand allmählich ihr Ende. Der Ausgang hatte von Anfang an festgestanden. Obwohl vom Gegner völlig überrumpelt und zahlenmäßig unterlegen, hatten die Spahis beim Anblick ihrer verwüsteten Zelte und aus Angst um ihre gefangenen Familien tapfer gekämpft. Viele von Kannadis Soldaten fanden am Fuße des Tel ihre letzte Ruhestätte, wo ihre Knochen von den geifernden Reißzähnen der Schakale und Hyänen abgenagt wurden, die bereits gierig am Rand des Schlachtfelds umher strichen.
    Doch die Truppen des Emir erwiesen sich allein durch ihre zahlenmäßige Überlegenheit als unüberwindbar für die Nomaden. Viele Spahis lagen in der Oase verstreut. Einige von ihnen waren tot, die meisten nur verwundet und bewußtlos. Kannadis Soldaten hatten sich an ihre Befehle gehalten und den Feind mit der Flachseite ihrer Krummschwerter zu Boden geschlagen. Jene, die sich nochmals erhoben, um weiterzukämpfen, wurden wieder und wieder niedergeschlagen, bis sie nicht mehr aufstanden.
    Mathew schmerzte das Herz, als er Zohra anschaute. Er konnte sich nur zu gut ausmalen, was sie dachte. Khardan würde zurückkehren und die Soldaten des Emirs zum Kampf zwingen, bis er schließlich fallen würde, von vielen Säbeln durchbohrt…
    Mit leichenblassem Gesicht wandte Zohra sich an Mathew: »Wo sollen wir bloß hin?«
    Warum irgendwo hingehen? Warum nicht einfach hierbleiben? Mathew hatte die Worte schon auf den Lippen, als er eine Anzahl von Soldaten erspähte, die sich von der Haupttruppe lösten und sich anschickten, auf das zerstörte Lager zuzureiten. Sie trugen brennende Fackeln in den Händen und lehnten sich von den Pferden, um mit dem Feuer die Zelte anzuzünden. Offensichtlich hatten sie vor, den Überlebenden nichts zurückzulassen. Andere gingen zwischen den Verwundeten umher und hoben gelegentlich den bewußtlosen Körper eines Spahi auf den Rücken ihrer Pferde, um ihn gefangenzunehmen. Mathew glaubte zu erkennen, wie man Achmed, Khardans Bruder, auf einen Sattel zerrte. Das Gesicht des jungen Manns war blutbedeckt.
    Hoffnungslos ließ Mathew seinen Blick von einer Gefahr zur anderen wandern und erspähte plötzlich auf dem Kamm einer Düne, als Silhouette vor der untergehenden Sonne, einen weißen Palankin!
    Er ist hier! Er will mich holen! Blankes Entsetzen schnürte Mathew die Kehle zu und drohte ihn zu ersticken. Bei der eisigen Kälte der gegen seine Haut gepreßten Glaskugel erschauerte er.
    »Mat-hew! Kannst du es nicht sehen? Die Soldaten brennen das Lager nieder! Was sollen wir tun?«
    »Warum schaust du mich an?« stöhnte Mathew. Vorwurfsvoll starrte er zu ihr hinüber. »Ich weiß überhaupt nichts über dieses Land! Ich weiß nur, daß wir fliehen müssen! Wir müssen ihnen entkommen!«
    Seine Augen wanderten unfreiwillig zur Düne zurück. Er blinzelte angestrengt. Der Palankin war verschwunden! War er überhaupt jemals dort gewesen? Oder hatte er es sich nur eingebildet? Oder war er durch alles, was geschehen war, verrückt geworden? Er schüttelte den Kopf, um sich von der Benommenheit zu befreien, und blickte sich eilig um.
    Was von den Zelten, den zerschlagenen Stangen, den Decken und Kissen und all den anderen Besitztümern des Stammes übriggeblieben war, stand mittlerweile in Flammen. Ein paar über ihre Verluste klagende alte Frauen zogen mit erhobenen Fäusten und schrillen Flüchen auf ihren Lippen davon. Die Soldaten beachteten sie nicht und fuhren unbeirrt mit ihrem Zerstörungswerk fort.
    Mathew begann, Khardans Obergewand abzustreifen.
    »Was hast du vor?« wollte Zohra verwundert wissen.
    »Reich mir ihre Kleider und ihren Schleier!« befahl er ihr, während er mit zitternden
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