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Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Titel: Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Universum ein gigantischer Juwel mit zwanzig Facetten, der sich um Sul, das heißt um die Wahrheit und den Mittelpunkt, dreht. Der Juwel rotiert um eine Achse, an deren Spitze sich das Gute und an deren Fundament das Böse wohnt. Die zwanzig Facetten des Juwels bestehen aus miteinander verbundenen Dreiecken. Jeweils fünf Dreiecke bilden zusammen eine Seite des Juwels. Aus den Berührungspunkten der Facetten ergeben sich für den Juwel insgesamt zwölf kleine Spitzen, in denen die Zwölf Prinzipien Suls erkannt werden. Die positiven Prinzipien – das Gute (an der Spitze), Gnade, Treue, Mildtätigkeit, Geduld und Recht – werden von dien negativen – das Böse (an der Basis), Intoleranz, Wirklichkeit, Gier, Ungeduld und Chaos – ausgeglichen. Jeder einzelne der zwanzig Götter vereint drei dieser Prinzipien miteinander, um so eine Facette Suls zu bilden. Auf diese Weise spiegelt jeder Gott eine andere Facette der Wahrheit des Mittelpunkts.
    An der Spitze berühren fünf Götter die Achse des Guten. Das sind die Götter des Lichts. Fünf Götter an der Basis berühren die Achse des Bösen. Das sind die Götter der Dunkelheit. In der Mitte berühren zehn Götter Licht wie Dunkelheit gleichermaßen. Das sind die neutralen Götter.
    Als die Welt Sularin erschaffen wurde, erstrahlte sie hell im Universum, weil jeder Gott mit seinen Gefährten verbunden war, und der Juwel der Wahrheit als einziger leuchtender Planet am Himmel schien. Die Menschen huldigten allen Göttern gleichermaßen, indem sie sich unmittelbar an sie wandten. So herrschte in der Welt wie im gesamten Universum Frieden.
    Aber im Laufe der Zeit begannen die Götter, die jeweils eigene Facette der Wahrheit in den Mittelpunkt zu stellen – sie für sich genommen als ›die Wahrheit‹ zu betrachten –, und sich von den anderen zu entfernen. Durch den Streit der Götter wurde das Licht des Juwels gebrochen: Es verschob sich und wechselte immer wieder die Farbe.
    Um seine Macht zu vergrößern, war ein jeder Gott bestrebt, die anderen auszustechen, indem er seine sterblichen Anhänger mit Segnungen überhäufte. Wie es die Art der Sterblichen nun einmal war, verlangten sie nach jeder Gabe, die sie empfangen hatten, nur noch nach mehr. Die Menschen begannen nun, die Götter Tag und Nacht anzurufen und Vergünstigungen, Wohltaten, Geschenke, ein langes Leben, Reichtum, schöne Töchter, starke Söhne, schnelle Pferde, mehr Regen, weniger Regen und vieles andere mehr zu verlangen.
    Die Götter verstrickten sich tief in die kleinlichen alltäglichen Angelegenheiten der sterblichen Menschen auf Sularin, und das Universum begann darunter zu leiden, denn es stand in Sul geschrieben, daß die Götter nicht auf das Licht einer einzigen aufgehenden Sonne und die Dunkelheit einer einzigen hereinbrechenden Nacht, sondern auf den Aufgang einer Ewigkeit von Sonnen und das Hereinbrechen einer Ewigkeit von Nächten achten sollten. Da sich die Götter immer mehr der Welt und immer weniger dem Himmel zuwandten, begann der Juwel der Wahrheit zu wanken und zu schwanken.
    Der Niedergang der Götter schien unausweichlich. Sie wagten es nicht, ihre Anhänger vor den Kopf zu stoßen, denn das hätte bedeutet, die eigene Existenz zu gefährden. Andererseits mußten sie sich wieder auf ihre eigentliche Aufgabe besinnen, das Universum in Bewegung zu halten. Um dieses Problem zu lösen, riefen die Götter die Unsterblichen. Als ein Geschenk Suls an die Götter waren die Unsterblichen nach ihrem Bild erschaffen und mit ewigem Leben ausgestattet worden – wenngleich mit beschränkter Macht. Diese unsterblichen Wesen wurden gerecht unter den Göttern verteilt und hatten ursprünglich die Aufgabe, die Verstorbenen beim Verlassen Sularins zu empfangen und ins Totenreich zu geleiten.
    »Von nun an aber«, sprachen die Götter zu den Unsterblichen, »sollt ihr es sein, die sich das Blöken und Greinen und unaufhörliche ›Ich will‹ der Sterblichen anhören müssen. Ihr werdet es mit den Wünschen zu tun bekommen, deren Erfüllung in eurer Macht steht – Gold, Juwelen, Pferde, Mordanschläge und so weiter. Schwierigere Angelegenheiten wie Hochzeiten, Kinder und Regen werdet ihr auch in Zukunft an uns weiterleiten.«
    Natürlich waren die Unsterblichen über diese neue Aufgabe hocherfreut, denn das Totenreich war, wie man sich vorstellen konnte, ein ausgesprochen langweiliger Ort. Zutiefst erleichtert begannen die Götter, ihren Anteil an Unsterblichen nach eigenem Gutdünken
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