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Die Ringe des Saturn

Die Ringe des Saturn

Titel: Die Ringe des Saturn
Autoren: Isaac Asimov
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Sternen sind fünfzig Welten, die nie vergessen, daß sie einst unsere Kolonien waren. Wir haben ihnen ohne Krieg die Freiheit gewährt, aber das haben sie vergessen. Sie erinnern sich nur daran, daß wir immer noch die am dichtesten bevölkerte und am weitesten fortgeschrittene Welt sind. Wenn Sirius schreit, daß wir eine Aggression begangen haben, wird sie das gegen uns einen. Nur aus diesem Grunde wollen sie uns provozieren, jetzt anzugreifen, und nur aus diesem Grunde habe ich mich lieber zurückgezogen.«
    Der Kapitän biß sich auf die Unterlippe und wollte sichtlich etwas sagen. Aber Lucky ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    »Wenn wir andererseits nichts tun, können wir den Sirianern Aggression vorwerfen, und dann wird die öffentliche Meinung auf den Astrowelten auf unserer Seite sein.«
    »Die Astrowelten auf unserer Seite?«
    »Warum nicht? Es gibt kein Sternsystem, das nicht Hunderte von unbewohnten Welten aller Größen hat. Die Sirianer würden damit einen Präzedenzfall schaffen, das jedem Sternsystem Tür und Tor öffnen würde, in anderen Systemen Stützpunkte zu errichten. Die einzige Gefahr liegt darin, sie in die Opposition gegen uns zu treiben, wenn wir unsere ganze Macht gegen eine unserer ehemaligen Kolonien wenden.«
    Der Kapitän erhob sich und schritt langsam in seiner Kabine auf und ab. Dann bat er: »Bitte, wiederholen Sie Ihren Befehl!«
    »Verstehen Sie jetzt den Grund für mein Zurückweichen?« fragte Lucky.
    »Ja. Ich bitte um Ihre Befehle.«
    »Gut. Ich befehle Ihnen also, diese Kapsel, die ich Ihnen jetzt gebe, an Hector Conway, den Leiter des Rates der Wissenschaften, auszuhändigen. Sie werden weiterhin über alles, was sich während dieses Fluges ereignet hat, mit niemandem diskutieren, weder per Hyperfunk, noch auf anderem Wege. Sie haben keinerlei feindselige Handlungen gegen irgendwelche sirianischen Streitkräfte zu unternehmen, es sei denn, Sie werden direkt angegriffen.«
    Das Gesicht des Kapitän wirkte wie eine Maske. »Sir, wäre es möglich, daß Sie Ihre Kapsel selbst überbringen?«
    Lucky Starr zuckte die Achseln und sagte: »Sie sind sehr schwer zu überzeugen, Kapitän, und ich muß gestehen, daß ich Sie dafür bewundere. Es gibt manchmal Augenblicke, wo dieser Starrsinn nützlich sein kann. – Es ist mir unmöglich, diese Nachricht selbst zu übergeben, da ich die Absicht habe, zur Shooting Starr zurückzukehren und erneut zum Saturn zu starten.«
    Die Starrheit des Kapitäns löste sich plötzlich. »Was? Was haben Sie da gesagt?«
    »Ich glaube, ich habe mich ganz deutlich ausgedrückt, Kapitän. Ich habe dort etwas unerledigt gelassen. Meine erste Aufgabe war es, dafür zu sorgen, daß die Erde vor der ungeheuren politischen Gefahr gewarnt wurde, die uns bedroht. Wenn Sie diese Warnung für mich übermitteln wollen, kann ich dorthin gehen, wo ich jetzt hingehöre – zum Saturnsystem.«
    Der Kapitän grinste breit. »Nun, das ist natürlich etwas anderes. Ich möchte gerne mit Ihnen kommen.«
    »Ich weiß, Kapitän. Für Sie ist es schwer, einem Kampf den Rücken zu wenden, und ich bitte Sie, genau das zu tun, weil ich annehme, daß Sie an schwere Aufgaben gewöhnt sind. Ich möchte jetzt, daß jedes Ihrer Schiffe einen Teil seines Energievorrats an die Shooting Starr abgibt. Und dann werde ich auch noch andere Vorräte von Ihnen brauchen.«
    »Sie brauchen nur zu sagen, was Sie haben wollen.«
    »Gut. Ich gehe jetzt auf mein Schiff zurück und werde Ratsmann Wessilewsky bitten, mich zu begleiten.«
    Er schüttelte dem jetzt freundlichen Kapitän die Hand, und dann traten er und Wessilewsky in das Schleusenrohr, das das Flaggschiff und die Shooting Starr verband.
     
    Das Schleusenrohr war beinahe voll ausgefahren, und es dauerte daher einige Minuten, hindurchzugehen. Das Rohr war luftlos, aber die beiden Ratsmitglieder konnten sich trotzdem miteinander unterhalten, da die Schallwellen durch ihre Raumanzüge und das Material des Rohres eine Verbindung zwischen ihnen herstellten. Schließlich ist keine Form der Verbindung so privat wie die über unmittelbaren Körperkontakt, und so konnte Lucky in dem Schleusenrohr kurz mit dem anderen sprechen.
    Wessilewsky hatte schon lange eine Frage beschäftigt, die er jetzt im Schleusenrohr an den Mann brachte. »Lucky, wenn die Sirianer uns hier provozieren wollen, weshalb haben sie dich dann wieder fliegen lassen? Warum haben sie dich nicht so lange belästigt, bis du von dir aus angegriffen hättest?«
    »Du mußt dir
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