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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten
Autoren: Alan Dean Foster
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Thranx konnten zwar auf dem Wasser treiben, waren aber schlechte Schwimmer, und ihre Atemhöhlen waren an ihrem B-Thorax unter dem Hals angeordnet. Ein stehender Thranx konnte in seichtem Wasser ertrinken und dabei immer noch deutlich sehen und hören. Das war der einzige Grund, weshalb Tslamaina bei den Thranx nicht gerade eine beliebte Einsatzstation war. Das Klima war optimal, aber der größte Teil des Terrains drohend und gefährlich.
    Also fragte Etienne nicht, weshalb sie sich an der Säule so festklammerte, und begriff auch, weshalb sie nichts sagte, bis das Tragflächenboot nach oben gezogen war und die Doppeltüren sich hinter ihm geschlossen hatten.
    »Was ist?« fragte er schließlich, als Lyra zu ihnen trat. Sie zog sich ihr Oberteil zurecht, sah ihn aber nicht an. Ihre Miene war frostig.
    »Ein Abgesandter von Po Rabi soll in Kürze hier eintreffen«, verkündete die Offizierin. »Eine Nachricht per Kurierboot ist ihm vorausgeeilt. Man hat Ihnen Genehmigung erteilt, flußaufwärts zu reisen, durch das Delta an jenen Seitenflüssen des Skar entlang, die von der Moyt von Po Rabi kontrolliert werden.«
    Etienne stieß einen schrillen Entzückensschrei aus und schlug einen Salto rückwärts, sehr zum Interesse der Thranx, die in der Ladebucht arbeiteten. Ihnen waren solche gymnastischen Leistungen unmöglich. Lyra stand da und lächelte der Offizierin zu. Die Auseinandersetzung, die sie auf dem Rückweg zur Station hatten, war völlig vergessen.
    »Wird auch Zeit«, murmelte sie. »Hat der Kurier etwas über die lange Wartezeit gesagt, die wir hinnehmen mußten, warum oder aus welchem Grund?«
    »Weiteres ist nicht erwähnt worden«, sagte die Offizierin und fügte eine kurze Geste der Verneinung, gekoppelt mit Mitgefühl dritten Grades hinzu.
    »Ich wette, ich weiß, was am Ende passiert ist«, erklärte Etienne. »Die Station liegt ein wenig näher bei Losithi als bei Po Rabi. Sie müssen zu dem Entschluß gekommen sein, daß es Zeit war, mit dem Feilschen aufzuhören und uns die Erlaubnis zu gewähren, ehe wir mit den Losithianern irgendwie handelseinig wurden.«
    »Tut mir leid, Schmutz auf Ihre Theorie werfen zu müssen«, sagte die Thranx mit einer Verzeihung heischenden Geste, »aber anscheinend bestehen sie immer noch auf einer Art symbolischer Bezahlung.«
    »Aber das haben wir doch hundertmal abgehandelt«, meinte Lyra. »Die wollen fortschrittliche Technologie, und wir dürfen sie ihnen nicht geben. Jetzt sagen Sie mir bloß nicht, die hätten sich dazu entschlossen, unsere nichttechnischen Tausch waren anzunehmen.«
    »Nein. Kommandant Porlezmozmith hat eine Methode entwickelt, die sie befriedigt, ohne irgendeine Vorschrift über den Handel mit Eingeborenen der Klasse Vier-B zu verletzen.
    Viele hochgelegene Bereiche werden von den saisonalen Fluten des Skar nicht erreicht und empfangen daher keine Ablagerungen von frischem Schlamm, können daher auch nicht die Ernten erbringen wie andere Zonen. Der Kommandant hat das mit den Vertretern von Po Rabi besprochen, und die haben die sich daraus ergebenden Folgerungen gut überstanden.
    Salvenkovdew, die die Chemie-Sektion der Station leitet, hat sich bereiterklärt, eine Anlage aufzubauen, die natürliche Düngemittel hoher Qualität für solche hochgelegenen Felder erzeugen können. Unter den augenblicklichen Vorschriften ist diese Art von Dünger nicht als hochtechnische Ware eingestuft, kann also an Eingeborene weitergegeben werden. Die Po Rabianer haben sich bereiterklärt, diese Düngemittel als Zahlung zu akzeptieren.«
    »Die gute alte Porlez!« rief Etienne aus. »Sie war die ganze Zeit mit unserem Problem beschäftigt und hat nie auch nur ein Wort davon gesagt.«
    »Sie wollte uns wahrscheinlich keine Hoffnung machen«, sagte Lyra. »Ich hoffe, die Zahlungsform ist nicht als Wertmaßstab für unsere Expedition zu betrachten.«
    »Wen interessiert das schon? Jetzt können wir endlich anfangen! Danke!« sagte er zu der Offizierin. Die zwei Fühler senkten sich und vibrierten dann im Sinne einer liebenswürdigen Annahme seines Dankes. »Wann soll dieser Botschafter hier ankommen?«
    »Das konnte der Kurier nicht genau sagen. Vielleicht morgen, vielleicht einige Tage nach morgen. Ich bin für Sie beide sehr entzückt.«
    »Nochmals vielen Dank. Wir sind jetzt seit Monaten reisefertig, können aber sicher noch einige Dinge finden, die in letzter Minute erledigt werden müssen.«
    »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen.« Die Thranx-Offizierin
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