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Die reinen Herzens sind

Die reinen Herzens sind

Titel: Die reinen Herzens sind
Autoren: Faye Kellerman
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getrennt zum Plateau raufgefahren?« sagte er laut.
    »Ja.« McKay nickte.
    »Haben Sie angehalten?«
    »Angehalten? Mit einer Leiche auf dem Rücksitz?«
    »Zum Tanken?« fragte Decker.
    »Ah, ich verstehe.« McKay rang die Hände. »Wir haben einmal angehalten, damit ich einen Gartenschlauch aus einem Vorgarten klauen konnte.«
    »Einen Schlauch?«
    »Sie haben ihn zum Absaugen benutzt«, stellte Decker fest. »Weniger verdächtig, als mitten in der Nacht mehrere Kanister Benzin zu kaufen. Und bequemer. Sie konnten mit Hilfe des Schlauchs das Benzin aus ihrem Tank saugen und damit Maries Wagen bespritzen. Sehr gut, Leek.«
    »Ich habe lange nachgedacht, bis mir das eingefallen ist«, seufzte McKay. »Freut mich, daß Sie beeindruckt sind.«
    Dem Mann war es ernst. Decker lächelte flüchtig.
    »Diese Schwester war tot. Das schwöre ich!« fügte er hinzu.
    »Wo war Tandy?« erkundigte sich Decker.
    »Keine Ahnung. Warum fragen Sie mich das dauernd? Sie war weg, als ich ins Krankenhaus kam.«
    »Wo war das Baby?« warf Marge ein.
    »Von dem Baby weiß ich nichts.«
    »Marie und Sie in den Bergen«, kam es von Marge. »Erzählen Sie mir mehr darüber. Was haben Sie gemacht?«
    McKay starrte auf seine Hände. »Wir sind zum Plateau raufgefahren. Dort habe ich Maries Wagen mit Benzin Übergossen. Danach hab ich ihn mit Maries Hilfe über die Kante geschoben. Hat einen Riesenknall gegeben. Wir haben uns so schnell es ging getrennt.«
    »Sie sind in Ihrem Wagen weggefahren?« fragte Marge.
    McKay nickte. »Ja, Marie und ich sind in meinem Wagen wieder weggefahren. Ich saß am Steuer.«
    »Was haben Sie mit Marie gemacht?«
    »Ich habe sie vor einem Baumarkt in Foothill rausgelassen. Sie wollte das so. Seither hab ich sie nicht wiedergesehen.«
    »Und Sondra Roberts?« wollte Decker wissen.
    »Ich habe keine Ahnung!«
    »Etwas will mir nicht in den Kopf, Leek«, begann Decker. »Da sind ein paar Ungereimtheiten, aber eins nach dem anderen. Sie sagen, Sie hätten den Wagen gegen zwei Uhr morgens in die Schlucht gestoßen. Aber das Auto hat erst am Vormittag gebrannt.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Sie wissen das?«
    »Ich bin vor der Arbeit noch mal zu der Stelle gefahren. Einfach, um auf Nummer Sicher zu gehen.« McKay seufzte. »Der Wagen sah übel aus, aber sonst war nichts passiert. Ich kriegte Panik. Ich hab den Schlauch geholt und noch mal Benzin abgesaugt. Ich hab einen brennenden Lumpen … Diesmal hat’s geklappt.« Er senkte den Blick. »Das Ding ist hochgegangen wie eine Bombe. Ich hab mich richtig gefürchtet. Der Sog, die Flammen, die Hitze. Ich bin so schnell wie möglich abgehauen und direkt ins Heim gefahren. Dort hab ich geduscht.« Er lächelte Marge an. »Ein paar Stunden später sind Sie gekommen. Meine Angst hab ich ganz gut verbergen können, was?«
    »Sehr gut«, bestätigte Marge.
    »Das war’s. Ich schwöre es. Beihilfe. Mehr nicht.«
    Decker sagte lange nichts. »Sind wir durch?« erkundigte sich Beltram.
    Decker warf einen Blick auf die Uhr. »Machen wir eine Pause.«
    »Sie haben noch weitere Fragen?« wollte Beltram wissen.
    »Ja, habe ich.«
    »Ich denke, mein Mandant hat dem nichts mehr hinzuzufügen.«
    »Ein paar Minuten?« fragte Decker.
    »Beeilen Sie sich«, sagte Beltram. »Wir waren sehr kooperativ. Aber jetzt werde ich ungeduldig.«
    Decker machte Marge und Pomerantz ein Zeichen. Sie folgten ihm nach draußen.
    »Was gibt’s?« Marge sah Decker an.
    »Was Tandy betrifft, kommen wir auf keinen grünen Zweig«, sagte Decker.
    »Blödsinn«, sagte Marge. »Wir haben Maries Kassette in Tandys Wohnung gefunden, wie du prophezeit hattest, Pete. Und aufgrund von Leeks Aussage können wir Tandy mit Beihilfe festnageln …«
    »Aber sie war nicht im Krankenhaus, als Leek dort auftauchte. Wir können sie jedenfalls nicht wegen Mord und Entführung belangen.«
    »Leek hat eindeutig gesagt, daß Marie nicht stark genug war, um Lily Booker auf diese Weise zu töten«, gab Marge zu bedenken.
    »Seit wann ist Leek Gerichtsmediziner?«
    Marge wandte sich an den stellvertretenden Staatsanwalt. »Was meinen Sie?«
    »Tandy hat bislang nicht das Geringste zugegeben«, antwortete Pomerantz. »Ihre Eltern behaupten, Marie habe das Baby gebracht. Wir haben Leeks Aussage und ein paar Indizien. Aber ohne Marie können wir nicht viel gegen Tandy unternehmen. Viel zu viele Zweifel.«
    Decker schlug sich mit der Faust in die Handfläche. »Das ist beschissen. Sie kommt mit einer Bewährungsstrafe davon. Das weiß
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