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Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken

Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken

Titel: Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken
Autoren: Katie Kacvinsky
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als würde die spürbare Energie zwischen uns mich festhalten. Noch immer hämmerte mir das Herz gegen die Rippen. Justin ließ die Hände vom Lenkrad sinken. Er sah überraschend ruhig aus, wenn man die letzten zwanzig Minuten bedachte.
    »Wo hast du gelernt, so zu fahren?«, fragte ich.
    »Wo hast du gelernt, so schnell einen Sender aufzuspüren?«, fragte er zurück.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Allzu schwer ist das nicht.«
    »Ach ja?« Er wartete noch immer auf eine Erklärung.
    Ich wedelte mit den Händen in der Luft herum, als sei das wirklich keine große Sache.
    »Ein Peilsender benutzt elektromagnetische Wellen auf einer Funkfrequenz. Also habe ich nach einem Programm gesucht, mit dem man Hoch- und Mittelfrequenzen aufspüren kann, und es einen Umkreis von zwei Metern abtasten lassen. Der Computer hat das Signal gefunden und das war’s.«
    Seine Augenbrauen rutschten bis zur Stirn hoch. »So etwas zu wissen ist für dich normal?«
    Ich musste grinsen, als die Frage bei mir ankam. »Wow«, sagte ich, schlug mir theatralisch die Hand vor die Stirn und lehnte mich im Sitz zurück. »Ich bin so ein Nerd.«
    Er gab keine Antwort. Er lächelte nicht einmal. Stattdessen starrte er mich weiter mit großen, erstaunten Augen an, und mir wurde endlich klar, was er über mich denken musste. Welches normale Mädchen wird mit einem Peilsender überwacht, nur weil es zu einer Lerngruppe will? Welcher Teenager weiß, wie man so ein Gerät aufspürt? Er musste mich entweder für verrückt oder für eine gefährliche Kriminelle halten. Ich hob meine Tasche auf und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass dieser Moment der peinlichste meines Lebens war.
    »Sorry«, murmelte ich.
    »Wofür entschuldigst du dich?«
    Ich ließ den Kopf hängen. »Okay, inzwischen dürftest du bemerkt haben, dass mein Privatleben ein bisschen bizarr ist. Also warte ich am besten nicht darauf, dass du dich meldest«, sagte ich und stieg aus, ohne ihn anzusehen. »Danke fürs Nachhausebringen.« Ich warf die Tür zu, bevor er reagieren konnte. Einen Moment später hörte ich den Wagen an mir vorbeifahren, weigerte mich aber, ihm hinterherzuschauen. Ich marschierte über den Kunstrasen auf unsere Eingangstür zu und wünschte mir nur,mich wieder in der Sicherheit meiner digitalen Welt zu verkriechen, wo ich meine perfekte Fassade aufrechterhalten konnte.
    Als ich die Haustür hinter mir schloss, kam unser Hund Baley in den Flur geschossen, um mich zu begrüßen. Ich hockte mich hin und er legte mir die Pfoten auf die Schultern, um meinen Hals zu lecken. Wenigstens einer, der mich bedingungslos liebte.
    Dann rief mein Vater nach mir und mein Gesicht gefror. Seine scharfe Stimme echote die hohen weißen Wände entlang und wurde vom kalten Kunststoffboden zurückgeworfen. Gefolgt von Baley trottete ich in Richtung des Büros. Mein Vater schaute vom Computer auf, als ich hereinkam, und befahl mir mit einer Handbewegung, mich zu setzen. Also ließ ich mich auf den braunen Ledersitz vor seinem Schreibtisch fallen und wartete auf den Beginn des Verhörs. Ich ließ meinen Blick durch das Zimmer schweifen, wo jeder Zentimeter Wand mit Urkunden, Medaillen und Auszeichnungen gepflastert war. Alle Paar Tage kam mit der Post irgendeine neue Würdigung seiner akademischen Leistungen und seines Engagements für eine bessere Schulerziehung. Er schob seinen Flipscreen zur Seite und musterte mich mit düsterem Blick. Mein Herz zog sich zusammen, als ich das Misstrauen in seinen Augen sah.
    »Wie war die Lerngruppe?«, fragte er.
    Ich spulte automatisch eine Antwort herunter, die ihn zufrieden stellen würde. Der Tutor war sehr gut … Er hat alle meine Fragen beantworten können … Mein Vater reagierte erst, als ich erwähnte, dass mich die anderen Schüler überrascht hatten.
    »Was meinst du damit?«, fragte er.
    »Ich hatte nicht gedacht, dass es so viele sein würden. Wir waren …«
    »Zu siebt, ich weiß«, unterbrach er mich. »Wenn man Mike Fisher, euren Lehrer, mitzählt. Er hat mich informiert, dass du mit einem Jungen zusammengesessen hast, den du ziemlich gut zu kennen schienst.«
    Verkniffen starrte ich ihn an. Natürlich hatte er online nachgeschaut, wer noch in der Klasse war. Und natürlich kannte er jeden Tutor in der Stadt, vermutlich sogar im ganzen Land. Wirklich schmerzen tat etwas anderes.
    »Du vertraust mir nicht«, stellte ich fest.
    Mein Dad schaute auf seine Hände und verschränkte die langen, blassen Finger ineinander.
    »Ich
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