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Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)
Autoren: Magali Ségura
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Lippen. Sie log nicht gern und konnte es auch nicht gut. » Ich dachte, du wärst schon wieder nach Pandema abgereist?«
    » Bemüh dich nicht, Ophelia, ich weiß, wo sie ist. Du hast nichts zu befürchten. Ich muss zurück, aber ich will nur mit ihr sprechen.«
    Das Lächeln der jungen Frau war nicht geheuchelt. Sie glaubte das Gefühl zu verstehen, das Andin bis hierher getrieben hatte.
    » Du täuschst dich. Die Botschaft, die ich ihr überbringen muss, stammt nicht von mir. Ich bin gekommen, weil mein Wort auf dem Spiel steht. Ich will die Maske besuchen, nicht Victoria.«
    Ophelia war über diese Worte erstaunt. Andin wirkte so kalt! Und seine Gesichtszüge schienen von einer seltsamen Erschöpfung gezeichnet zu sein. Was war denn nur geschehen? Hatte er wie sie in der Nacht keinen Schlaf gefunden?
    » Dann geh bis nach Ize, wenn du glaubst, das Geheimnis zu kennen«, forderte sie. » Ich werde die Maske bitten, dort zu dir zu stoßen.«
    Er ließ sich darauf ein und nahm Nis, die abermals unruhig zu werden begann, beim Zügel. Maja war wieder zu ihrer Schwester gegangen. Mit ihren drei Jahren verstand sie diesen Aufbruch nicht– aber Ophelia mit ihren siebzehn Jahren auch nicht.
    » Du kommst nicht wieder, nicht wahr?«
    Andin wandte den Blick mit einer knappen Verneinung ab.
    » Weißt du, ich bin nicht die Einzige, die dich hier vermissen wird«, fügte Ophelia in zärtlicher Verzweiflung hinzu.
    Er lächelte schwach. Majas Kinn legte sich in Falten, ihre Lippen verschwanden, und die Tränen begannen ihr in die Augen zu steigen. Sie sagte noch immer nichts, aber ihre Augen sprachen für sie. Dieser kindliche Schmerz bekümmerte Andin. Er trat auf sie zu und hockte sich noch einmal hin. Warum war Liebe immer mit Leid verbunden? Warum war Maja so vernarrt in ihn, obwohl er sie doch nur bei ihrer ersten Begegnung an sich gedrück t hatte, u m sie ihre Angst vor Korta dem Schuft vergessen zu lassen?
    Er wischte ihr sacht die dicke Träne ab, die ihr über die Wange lief.
    » Abreise heißt nicht gleich vergessen, Maja. Leiland wird immer in mein Gedächtnis eingeprägt bleiben, und deine schönen, herbstfarbenen Augen in mein Herz.«
    » Ich an Eurer Stelle hätte das ja lieber zu der hübschen Blondine gesagt.«
    Nicht weit von dem Paar und dem Kind entfernt erschien Korta und überrumpelte sie damit alle drei. Die Selbstsicherheit seines Tonfalls, seine funkelnden Augen und das diabolische Lächeln, das sich unter seinem schwarzen Bärtchen abzeichnete, verhießen nichts Gutes. Ophelia drückte sofort Maja an sich und rückte näher an Andin heran.
    » Seid nicht so angriffslustig«, fuhr Korta an den jungen Mann gewandt fort, der schon das Schwert gezogen hatte. » Ich weiß doch, dass wir uns erst vor kurzem begegnet sind– auch wenn ich nicht die Ehre hatte, Euch im Palast vorgestellt zu werden, Prinz Andin.«
    Seine Augen hatten sich verdunkelt und färbten die beiden letzten Worte mit Verachtung.
    » Prinz?«, brachte Ophelia in ihrer Überraschung schwach hervor.
    Andin biss die Zähne zusammen, und der Blick seiner grünen Augen wurde beim Feixen des Adligen eiskalt.
    » Was wollt Ihr?«, fragte er heftig.
    » Von Euch? Nichts mehr. Aber diese reizende junge Dame zieht meine Aufmerksamkeit erneut auf sich.«
    Ophelia umschlang ihre Schwester fest mit den Armen und schmiegte sich noch ein wenig enger an Andin.
    » Ich bin sicher, dass Eure Hoheit gegen Schmerzen eher unempfindlich ist…«
    Die lilafarbene Narbe auf Kortas Wange verzog sich zu einer waagerechten Falte unter seinem linken Auge. Im Gehen liebkoste er sachte seinen Spitzbart; ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel. Etwa zehn Schritt vor der Brücke-ohne-Wiederkehr blieb er stehen.
    » …aber ich will wissen, wo sich die Maske versteckt!«
    Unter Andins empörtem Blick hielt er sich verdächtig zurück.
    » Ihr könnt keine Liebe in diesen Welten erleben, nicht wahr?«, kicherte Korta. » Aber werdet Ihr das Leid einer derart zarten jungen Dame ertragen?«
    » Nur über meine Leiche!«, hielt Andin dagegen. Er war längst kampfbereit.
    » Nichts leichter als das.«
    Korta schnippte mit den Fingern. Zwölf Männer kamen aus den Büschen ringsum hervor. Das Geschöpf, dessen Anwesenheit Nis vorausgeahnt hatte, erschien, und Andin bedauerte plötzlich, so wenig Vertrauen in sie gesetzt zu haben. Wenn er allein gewesen wäre, hätte er ein oder zwei Männer getötet, um sich aus dem Kreis zu befreien, aber hier, mit einem jungen Mädchen und
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