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Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)
Autoren: Magali Ségura
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Lächeln auf.
    » Ich habe auf dich gewartet«, schnaufte Joran in einer Mischung aus Heftigkeit und Vergnügen.
    Ein mächtiger Atemstoß drang aus dem Maul des Ungeheuers hervor. Andin wurde hingeschleudert und ließ vor Entsetzen und Überraschung seine Waffen auf den durchnässten Boden fallen. So schnell, wie seine Reflexe und sein Überlebensinstinkt es ihm diktierten, befanden sie sich wieder in seinen Händen. Er wandte sich erneut dem Monster zu. Vor diesem Atem muss man sich in Acht nehmen!
    » Glaubst du, dass diese Waffen reichen, um das Tor zum Nichts zu durchschreiten?«
    Andin warf einen verstohlenen Blick auf seinen Bogen und seine Taschen. Wenn das Ungeheuer sie ihm gelassen hatte, dann konnten sie nicht besonders nützlich sein. Er runzelte die Stirn, und in seinen Augen, die die Farbe der Freiheit hatten, zeichnete sich Entschlossenheit ab.
    » Man muss sich darauf verstehen, alles zu wagen… Joran!«
    Das Ungeheuer wollte ihn aufs Neue mit einem Atemstoß umwerfen, aber Andin presste sich an einen Baum und bot dem schneidenden Wind die Stirn. Er hatte den Eindruck, dass seine Brust explodieren würde, und schrie seine Wut heraus, um den Schmerz aus seinem Körper zu verdrängen.
    » Hier gibt es nur das Ungeheuer!«, stieß das abscheuliche Wesen zornig hervor. » Du wirst nicht von einer Maus oder Schwalbe getötet werden! Ich bin Herr dieses Orts, ich kann dir den Tod bringen wie ein Niedergeist und fürchte ihn selbst ebenso wenig wie ein Hochgeist! Ich bin die Ausnahme in allen Theologien der vier Welten! Es liegt ganz bei mir, ob ich dich in Stücke reiße oder bis in alle Ewigkeit an diesem Ort umherirren lasse!«
    Andin atmete stoßweise, um langsam den Druck von seiner Lunge zu nehmen. All diese Kraft beeindruckte ihn. Dennoch umklammerte er sein Schwert und warf der Bestie einen wilden Blick zu. Die Adern im Gesicht des Ungeheuers schwollen an, als es schneller atmete und knurrte. Die Fleischlappen, die als Ohren dienten, legten sich an den knochigen Schädel an.
    » Ich kann deine Gegenwart nicht ertragen und werde deinem Blick schon noch die Unverschämtheit austreiben! Ich biete dir einen Kampf an, weil du kein Bürschchen bist, das das Leben leicht aufgibt.«
    » Nenn deine Regeln! Ich dürste nach Freiheit und Gerechtigkeit!«
    » Ich für meinen Teil dürste nach Blut!«, dröhnte das Ungeheuer und schnaubte erneut.
    Andin wich dieser ungewöhnlichen Waffe aus, indem er sich hinter dem Baum in Sicherheit brachte. Das Ungeheuer drehte sich schwerfällig um und ließ den Schwanz heftig gegen diesen Schutzschild prallen. Die Wurzeln wurden halb aus dem Boden gerissen.
    » Du willst Regeln?«, rief Joran hasserfüllt. » Gut– bitte sehr!«
    Eine rote Kugel erschien in der Mitte seines Schädels.
    » Ich habe keine Schwachstelle– eine vierhundert Jahre alte Legende basiert schließlich nicht nur auf Gerüchten! Ich kenne kaum ein Schmerzgefühl. Aber dieser Blutbeutel auf meiner Stirn ist so zart wie eine Rose: Ein Aufprall, ein Klingenhieb, genügt, ihn zu zerstören. Das wird dein Ziel sein!«
    » Erhalte ich dann die Freiheit zurück?«, fragte Andin misstrauisch.
    » Die Frage stellt sich gar nicht, du wirst vorher sterben!«
    Das Ungeheuer richtete sich auf seine Hinterbeine auf; sein Kopf reckte sich über fünfundzwanzig Fuß hoch in den düsteren Himmel, und durch eine sonderbare Hexerei wuchsen ihm vier weitere Hälse und Köpfe. Der ohnehin schon ungleiche Kampf erwies sich als wahnwitzig. Die Bestie ließ sich wieder schwer auf vier Beine fallen, und die fünf Köpfe, die alle mit einem blutigen Beutel versehen waren, wippten unter freudigem Knurren auf und ab.
    » Übeltäter!«, schrie Andin hinter seinem Baum.
    » Überlegener!«, verbesserten die fünf Köpfe einstimmig. » Ich stelle hier die Spielregeln auf und kann sie jederzeit ändern! Nur einer dieser Beutel ist der Richtige– oder vielleicht doch alle? Finde ihn, oder du verirrst dich in dieser Welt ohne Hoffnung auf Entkommen!«
    » Niemals!«
    Andin stürzte sich wie ein Wahnsinniger auf einen Kopf, der den Boden streifte. Die Lebhaftigkeit seiner Bewegung überrumpelte das Ungeheuer: Es hatte nicht mehr die Zeit, den Hals zu heben, und die breite Klinge durchschlug ihn mit einem sauberen Hieb. In Windungen zog sich der Hals sofort in den Körper zurück, aber das Ungeheuer fing mit einer raschen Prankenbewegung seinen Kopf auf, bevor er auf eine vorspringende Wurzel fallen konnte.
    Andin ließ den vier
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