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Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück: Roman (German Edition)

Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück: Roman (German Edition)

Titel: Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück: Roman (German Edition)
Autoren: Lauren Weisberger
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Seite zeigst. Ich fass es nicht!«
    »Wieso? Ich bin doch da! Und ich werde mir auch alle Mühe geben, meinen Charme zu versprühen. Aber können wir nicht auf das Aufhübschen verzichten?«
    Emily seufzte. Andy musste grinsen.
    »Dann hilf mir!«, sagte sie, um Emily zu besänftigen. »Hilf deiner armen, modisch herausgeforderten Freundin, ein Outfit zusammenzustellen, in dem sie es wagen kann, einen Haufen wildfremder Leute um Geld anzubetteln!« Dabei hatte sie in Sachen Modebewusstsein in den letzten sieben Jahren schon große Fortschritte gemacht. Trotzdem würde sie Emily nie das Wasser reichen können, so viel stand fest. Aber wie aus dem Altkleidercontainer gezogen sah sie deswegen noch lange nicht aus.
    Emily griff sich einen Schwung Sachen vom Bett und rümpfte die Nase. »Könntest du mir bitte verraten, was du heute Abend anziehen wolltest?«
    Andy förderte aus dem Kleiderhaufen ein marineblaues Hemdkleid aus Leinen mit Kordelgürtel und gleichfarbige Espadrilles mit Plateausohlen zutage. Schlicht, elegant, zeitlos. Vielleicht ein kleines bisschen zerknittert. Aber definitiv dem Anlass angemessen.
    Emily erbleichte. »Das soll doch wohl nicht dein Ernst sein.«
    »Sieh dir nur diese wunderschönen Knöpfe an! Das Kleid war nicht gerade billig.«
    »Knöpfe? Was interessieren mich deine Knöpfe?«, kreischte Emily und schleuderte das Kleidungsstück angewidert von sich.
    »Es ist von Michael Kors! Zählt das denn gar nicht?«
    »Michael Kors? Schön und gut. Aber doch Michael Kors Beachwear ! So was trägt man über dem Badeanzug! Sag bloß, du hast es online bestellt?«
    Als sie keine Antwort bekam, schlug sie frustriert die Hände über dem Kopf zusammen.
    Andy seufzte. »Kannst du dir nicht einfach einen Ruck geben und mir helfen? Sonst musst du darauf gefasst sein, dass ich mich einfach wieder unter der Bettdecke verkrieche.«
    Die leise Drohung genügte, um Emily auf Trab zu bringen – wenn auch unter ausdauerndem Protestgegrummel. Redete sie sich nicht seit Jahren den Mund fusselig, welche Klamotten Andy sich besorgen sollte? Alles für die Katz, genau wie ihre Ratschläge zum Thema Schuhe! Die Schuhe waren das A und O. Sie wühlte sich durch das Kleidergewirr, hielt hin und wieder ein Teil hoch und pfefferte es postwendend in die Ecke. Fünf nervtötende Minuten später verschwand sie kurz und kam mit einem wunderschönen türkisfarbenen Maxikleid über dem Arm wieder zurück, in der anderen Hand ein Paar herrliche Ohrringe in Silber und Türkis. »Da. Silberne Sandalen hast du selber, oder? In meine würdest du nie reinpassen.«
    »Da passe ich doch auch nicht rein«, sagte Andy, die das teure Teil skeptisch musterte.
    »Und ob. Verlass dich drauf. Ich hab es extra eine Nummer größer gekauft für meine nicht ganz so schlanken Phasen. Außerdem kaschiert der Faltenwurf die Taille. Es müsste gerade so gehen.«
    Andy lachte. Sie war schon so lange mit Emily befreundet, dass sie ihr derartige Sticheleien und Seitenhiebe nicht mehr übel nahm.
    Emily machte ein verwirrtes Gesicht. »Was gibt’s da zu lachen?«
    »Mir war nur so danach. Das Kleid ist perfekt. Ich danke dir.«
    »Okay, und jetzt ziehst du dich an!« Sie hatte kaum ausgesprochen, als es unten an der Haustür klingelte. »Der erste Gast! Ich mache auf! Zeig dich von deiner hinreißendsten Seite. Mit den Männern unterhältst du dich über ihre Berufe, mit den Frauen über ihr Engagement bei irgendwelchen gemeinnützigen Vereinen. Über unser Magazin redest du nur, wenn dich jemand direkt danach fragt. Es ist schließlich kein Arbeitsessen.«
    »Nicht? Ich dachte, wir wollten ihnen eine Finanzspritze aus den Rippen leiern?«
    Emily seufzte genervt. »Schon, aber doch nicht als Allererstes. Vorher tun wir so, als ob es nichts weiter ist als ein anregendes Dinner unter Freunden. Es kommt vor allem darauf an, dass wir ihnen zeigen, was für kluge, verlässliche Frauen wir sind. Von den Männern haben die meisten mit Miles zusammen in Princeton studiert. Jede Menge Hedge-Fonds-Typen, die besonders gern in Medienprojekte investieren. Hör auf meinen Rat, Andy: Immer schön lächeln und ganz Ohr sein. Zeig dich von deiner Schokoladenseite, trag das Kleid. Dann kann uns nichts mehr passieren.«
    »Lächeln, offenes Ohr, Schokoladenseite. Ich hab’s kapiert.« Andy zog sich das Handtuch vom Kopf und fing an, ihre Haare auszukämmen.
    »Denk daran, ich hab dich zwischen Farooq Hamid und Max Harrison gesetzt. Hamids Fonds kam erst kürzlich
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