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Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück: Roman (German Edition)

Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück: Roman (German Edition)

Titel: Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück: Roman (German Edition)
Autoren: Lauren Weisberger
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und nirgendwann. Aber sie hat mich aus heiterem Himmel vor ein paar Monaten angerufen und mich zugeschwallt, total hysterisch. Ziemlich genau so, wie ich sie aus den Zeiten bei Runway in Erinnerung habe.«
    » Sie hat dich angerufen? «
    »Ja. Offenbar hatte Miranda sie zum zweiten Mal gefeuert, und sie überlegte, mit ihrem Mann nach L.A. zu ziehen.«
    »Stimmt, das haben sie gerade durchgezogen.«
    »Und sie hat mich zugetextet ohne Ende, sie hätte es mit allen verschissen, mit Elias-Clark und Miranda und vor allem mit dir. Sie wollte, dass ich von deiner, äh, deiner … Scheidung wusste.«
    Bei dem Wort krümmte Andy sich immer noch innerlich, aber es traf sie nicht mehr ganz so schlimm wie früher. »Nein. Ist nicht wahr.«
    »Sie hat gesagt, sie wäre endlich so weit, auch mal irgendwas richtig zu machen, nachdem sie so viel Scheiß gebaut hat, und das Eine, was eindeutig das Richtige wäre … und schon von Anbeginn gewesen ist …« Alex hustete.
    Andy brachte kein Wort heraus. Träumte sie? Saß Alex da wirklich neben ihr in der tristen Teeküche ihres Gemeinschaftsbüros und ließ durchblicken – oder wenig Zweifel daran –, dass er immer noch an sie dachte? Dass sie es auf einen neuen Versuch ankommen lassen sollten? Das Szenarium war ihr aus ihren Tagträumen durchaus nicht unbekannt, wirkte aber trotzdem irgendwie hoffnungslos an den Haaren herbeigezogen.
    Sie blieb still. Er sah von seinen Füßen hoch zur Decke. Allenfalls eine halbe Minute herrschte Schweigen, doch die fühlte sich an wie eine halbe Ewigkeit.
    »Wie wär’s mit Sonntag, ein Treff zum frühen Abendessen, mit Clementine, vielleicht so gegen fünf? Irgendwo in eurem Viertel auf eine Pizza oder einen Burger? Ganz zwanglos?«
    Andy lachte. »Sie liebt Pizza. Woher weißt du das?«
    »Welches Kind mag schon keine Pizza?«
    Andy lächelte Alex zu – und spürte den wohlbekannten, lange vergessenen Aufruhr im Magen, als er das Lächeln erwiderte. »Klingt doch super. Wir sind dabei.«
    »Na, wer sagt’s denn! Dann wäre das schon mal unter Dach und Fach.« Sein Handy klingelte. »Ach, das ist mein Bruder. Er ist übers Wochenende in der Stadt, besucht Freunde, die hier an der NYU studieren, und will sich mit mir treffen. Zu einer Kneipentour. Gott steh mir bei.«
    »Oliver? In Fleisch und Blut? Den habe ich wie lange – zehn Jahre? – nicht mehr gesehen. Wie geht es ihm?«
    »Bestens. Lebt in San Francisco, arbeitet bei Google, hat eine abartig sexy aussehende Freundin, die ihn Tag und Nacht anruft. Der Junge ist flügge. Ich staune selbst.«
    »Bring ihn doch am Sonntag mit, ich würde ihn so gern mal wiedersehen. Nach all den Jahren …«
    »Also ich weiß nicht, ob Pizza um fünf mit seinem Bruder und einem Kleinkind ganz oben auf seiner Liste steht, aber ich frage ihn.«
    »Sag ihm, ich würde ihn gerne sehen!«
    »Mache ich. Versprochen. Er würde dich bestimmt auch gern sehen. Er hat immer …« Alex wurde knallrot.
    »Was?«
    »Nichts.«
    »Alex! Was hat er immer?«
    »Er hat immer geglaubt, dass wir zu guter Letzt doch wieder zusammenkommen würden. Und immer nach dir gefragt.«
    »Wahrscheinlich bloß, weil er kein Riesenfan von Sophie war.«
    »Doch, war er. Er fand sie rattenscharf und …«
    Andy hob die Hand. »Schon gut.«
    Alex lächelte. »Entschuldige.«
    Er stand auf und hängte sich seine Kuriertasche um. Wie gern hätte sie ihn umarmt, aber sie wollte auf keinen Fall vorpreschen.
    Die Daumen in den Taschenriemen gehakt sagte Alex zögerlich, fast schon zaghaft: »Andy? Wir gehen es langsam an, versprochen. Ich will nichts überstürzen und du sicherlich auch nicht. Wir sind ganz vorsichtig.«
    »Ja. Ganz vorsichtig.«
    »Du musst an deine Tochter denken, und dafür habe ich volles Verständnis. Und wir haben beide aus unseren vorigen Beziehungen Verletzungen davongetragen und sind bestimmt …«
    Ohne zu überlegen, ohne sich zu sorgen, wie sie aussah, wie er reagieren, was er und sie danach dazu sagen würden, stellte Andy sich auf die Zehenspitzen, schlang die Arme um Alex’ Hals und küsste ihn mitten auf den Mund. Ein paar Sekunden nur, aber es fühlte sich an wie das Natürlichste und Schönste auf Erden, und als sie von ihm abließ, strahlten sie einander an.
    »Du kannst es ja gern so langsam angehen, wie du willst«, sagte sie mit todernster Miene. »Aber ich persönlich plane, mich Hals über Kopf und ohne Wenn und Aber da hineinzustürzen.«
    »Ach ja? Und was genau heißt ohne Wenn und Aber ?« Alex
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