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Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück: Roman (German Edition)

Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück: Roman (German Edition)

Titel: Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück: Roman (German Edition)
Autoren: Lauren Weisberger
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schwach. »Klingt gut«, sagte sie ohne jede Spur von Begeisterung.
    Nick musterte sie einen Moment lang kritisch, beschloss dann aber offenbar, ihre halbherzige Reaktion zu ignorieren. »Cool. Dann komme ich so gegen sechs vorbei und hole dich ab?«
    Andy wusste schon jetzt, dass daraus nichts werden würde – weder aus dem angekündigten Vorbeischauen noch aus dem dann unvermeidlichen Zusammentreffen mit Clem oder überhaupt aus dieser neuen Verabredung –, aber sie fand einfach keine Erklärung dafür. Nick war echt süß, lieb und dazu auch noch helle. Er schien aus irgendeinem Grund etwas an ihr zu finden und umwarb sie auf sehr angenehme, unaufdringliche Weise. Okay, sein Kuss hatte bei ihr nichts ausgelöst, und nach dem ersten Date hatte sie den Mann praktisch gleich wieder vergessen, aber das musste ja nicht heißen, dass sie nicht doch gut zusammenpassen könnten. Im Geist hörte sie ihre Schwester und Lily sagen: Er hat dir doch keinen Heiratsantrag gemacht, Andy! Es ist euer zweites Date. Dafür musst du nicht bis über beide Ohren verknallt sein. Zumindest tummelst du dich dadurch mal wieder ein bisschen auf dem Markt und kriegst ein Gefühl dafür, wie es ist, zurück in der Szene zu sein. Geh hin, bleib locker, amüsier dich. Hör auf, alles bis ins Letzte durchzudenken. Ist doch egal, ob es zu was führt oder nicht. Probier’s einfach aus.
    Lily hatte gut reden.
    »Andy? Ist gegen sechs okay?« Nicks Stimme riss sie aus ihren Grübeleien.
    »Gegen sechs? Super. Das haut perfekt hin.« Sie setzte ein breites Grinsen auf und kam sich sofort dämlich vor. »Ich sollte wohl mal lieber wieder an die Arbeit!«
    »Du hast dich doch gerade erst hingesetzt.«
    »Ja, schon, aber der Artikel muss bis Freitag fertig sein, und ich habe noch kein Wort davon überarbeitet!« Wenn sie selbst schon fand, dass sie fahrig und gezwungen klang, wie furchtbar musste sie sich dann erst für ihn anhören?
    »Willst du mir nicht kurz erzählen, worum es darin geht?«
    »Am Samstag«, sagte sie schon halb aus der Teeküche heraus. »Dann langweile ich dich mit sämtlichen Einzelheiten.«
    Bei ihrem Arbeitsplatz angekommen atmete sie tief aus und hielt sich vor, dass Nick ein supernetter Typ war, mit dem man alles Mögliche unternehmen konnte. Wieso musste sie unbedingt weiterdenken? Ganz einfach: musste sie nicht.
    In der folgenden Stunde konzentrierte sie sich erfolgreich auf die Produktion weiterer hundert Wörter und sah dem Abgabetermin am Freitag schon etwas zuversichtlicher entgegen. Der für sie zuständige Redakteur des New-York -Magazins war vorher bei der Vogue gewesen und hieß Sawyer; für einen so ruhigen, vernünftigen Vollprofi zu arbeiten war ein wahres Vergnügen. Er prüfte Andys Themenvorschläge oder machte mitunter auch selbst welche, diskutierte mit ihr ausführlich über die von ihm gewünschten Schwerpunkte und ließ sie dann in aller Ruhe recherchieren und schreiben. Wie der Zufall es wollte, arbeitete sie gerade an einem längeren Feature, in dem es darum ging, wie gleichgeschlechtliche Partner unkonventionelle Hochzeiten feierten, ohne dabei konservative Familienangehörige vor den Kopf zu stoßen. Es war ihr bisher längster Beitrag für das Magazin, und so langsam nahm er Gestalt an. Dieser Job bescherte ihr ein ganz ordentliches Einkommen – zumindest zusammen mit den Zinsen, die ihr sofort nach dem Verkauf des Hochzeitsmagazins konservativ angelegter Anteil abwarf – und ließ ihr Luft für andere Projekte. Sprich, ein Buch. Sie hatte zwar erst etwa hundert Seiten geschrieben und sie noch keiner Menschenseele gezeigt, war aber auch diesbezüglich recht zuversichtlich. Wer wusste schon, ob sie eines Tages tatsächlich einen Schlüsselroman über Miranda Priestly veröffentlichen würde? Sie, Andy, fand es jedenfalls himmlisch, wieder selbst über ihr Leben bestimmen zu können.
    Ihr Handy verkündete den Eingang einer E-Mail, und wie ein Pawlow’scher Hund klickte Andy sie an.
    Grüße aus der Stadt der Engel! , plärrte ihr die Betreffzeile entgegen. Das konnte nur von Emily kommen.
    Liebe Freunde, Familie und treu ergebene Fans,
    man höre und staune: Miles und ich haben endlich ein Haus gefunden und richten uns so nach und nach ein. Er hat schon mit den Aufnahmen für Lovers and Losers , seine neue Serie, angefangen, und alle, die bisher was davon gesehen haben, sind fest überzeugt, dass es ein MEGAHIT wird. Mit meiner neuen Karriere als Starstylistin geht es steil bergauf. Bis jetzt
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