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Die Rache des Bombenlegers

Die Rache des Bombenlegers

Titel: Die Rache des Bombenlegers
Autoren: Stefan Wolf
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unbrauchbar. Er hat’s in
der Unterwelt zusammengekauft, und dort hat man ihn gewaltig übers Ohr gehauen.
Außerdem besaß er nicht einen einzigen Zünder. Gartz ist nur der Bombendroher.
Das gibt er auch zu. Warum er das gemacht hat, damit müssen sich die
Psychologen ( Seelenforscher ) beschäftigen. Jedenfalls dürfte feststehen:
Gartz tickt nicht richtig.“
    „Die Mittagsräuber“, sagte Tarzan, „sind
in Haus Numero 17. Es sind drei. Der Mustang steht im Hof. Unter dem Wagen
liegt eine Bombe. Adolf Burkert hat sie dort hinterlassen. Ich weiß nicht, weshalb.
Offenbar besteht zwischen ihm und den Mittagsräubern Krieg. Ich konnte Burkert
festnageln. Er ist dort auf dem Parkplatz.“
    Nach einem langen Augenblick sagte Glockner:
„Nicht zu fassen! Du...“
    Weiter kam er nicht. Eine Explosion
hallte durch HINTER DEM GRABEN. Die Luft schien zu zittern. Irgendwo zerklirrten
Fensterscheiben.
    „Jetzt ist der Mustang endgültig
Schrott“, sagte Tarzan.
     
    *
     
    Ohne Widerstand ließen die
Mittagsräuber sich festnehmen. Sie waren von der Explosion völlig verstört. Die
Verhöre dauerten die halbe Nacht. Adolf Burkert war als erster geständig.
Leugnen wäre auch sinnlos gewesen. Denn bei der Hausdurchsuchung, die nun doch
stattfand, wurde in einem seiner Kellerräume die Bastelstube des Bombenlegers
entdeckt: vollgelagert mit Sprengstoff aller Art — zum größten Teil Diebesgut
aus Bundeswehrbeständen — und Zündern und allem Zubehör zur Anfertigung von
Bomben und Höllenmaschinen.
    Er, Adolf Burkert, war der Bombenleger.
Der einzige. Seine Anschläge waren ein Rachefeldzug. Jetzt kam ans Licht, was
dahintersteckte. Und die Vermutung, alles hätte Glockner, Simböck und Timm
gegolten, bestätigte sich. Adolf hatte sich rächen wollen für das vermeintliche
Unrecht, das ihm widerfahren war. Denn Glockner hatte ihn damals festgenommen,
Simböck hatte ihn angeklagt und Timm hatte das Urteil gesprochen. Daß die drei
nach bestem Gewissen handelten und die ganze Schuld an dem Justizirrtum nur den
inzwischen verstorbenen Zeugen Edwin Kramer traf, der falsch ausgesagt hatte —
das sah ein verbohrter Typ wie Burkert nicht ein.
    Er kochte vor Wut, wollte sich rächen
und zeigte damit, wie richtig man ihn im Grunde eingeschätzt hatte. Er war kriminell.
Die vier Anschläge, die vorangegangen waren, hatten nur der Ablenkung gedient.
Damit wollte Burkert verschleiern, auf wen er es in Wirklichkeit abgesehen
hatte.
    Sein Pech war, daß Siggi John bei der
Plünderung der Villa auf das Bombenlager stieß. Jetzt kannten die Mittagsräuber
sein Geheimnis, und sofort benutzten diese unersättlichen Verbrecher ihr
Wissen, um Burkert zu erpressen. Die 20 000 Mark, die der Blonde abgeholt
hatte, waren Schweigegeld.
    Aber Burkert hatte gewußt, daß er so
billig nicht wegkommen würde — und sich zum Kampf entschlossen. Sie hatten ihn
in die Enge getrieben. Denen wollte er zeigen, was es hieß, sich mit dem
Bombenleger einzulassen. Als erste Warnung sprengte er deshalb den Mustang in
die Luft — was heißen sollte: Wenn ihr mich nicht in Ruhe laßt, seid ihr
demnächst dran.
    Alle Überfälle der Mittagsräuber
konnten geklärt werden. Unter der Beute fanden sich auch Ellys Edelsteine.
Siggi John gestand, daß er mit dem Schlüssel, den er bei Adolf gefunden hatte,
bei ihr eingedrungen war. Daß daraus ein Kampf mit Pedro, dem Siam-Kater,
wurde, hatte er sich nicht träumen lassen.
    Burkert und die Mittagsräuber erhielten
hohe Gefängnisstrafen.
    Von den 380 Mark für das neue Fahrrad
sah Klößchen leider nichts. Aber das ließ sich verschmerzen.
    Paul Riebesiel konnte, ohne sich
täglich mit Adolf herumzuärgern, weiterhin von seinem Wohnrecht in der Villa
Gebrauch machen — und seinen Burgunder genießen.
    Elly Burkert, endlich von Adolfs
Belästigungen befreit, lud die TKKG-Freunde zu einem gemütlichen Kaffeeklatsch
ein. Sogar Oskar durfte mitkommen. Pedro wurde vorsichtshalber im Schlafzimmer
eingesperrt, was er aber schnurrend hinnahm, denn Ellys Bett war sein
Lieblingsplatz.
    Gaby erzählte, daß Lorchen — der
Papagei — wieder bei Richard Gartz zu Hause wäre, der sich — ein guter
Charakterzug an ihm — rührend um den bildschönen Ara kümmerte.
    Gartz mußte nicht ins Gefängnis. Seine
Strafe war zur Bewährung ausgesetzt.
    Ihren unbestrittenen Höhepunkt fand die
Feier, als Klößchen sich nach langem Bitten und Drängeln schließlich ans
Klavier setzte. Elly, Gaby und Karl hörten andächtig
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