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Die Rache der Horden

Die Rache der Horden

Titel: Die Rache der Horden
Autoren: William R. Forstchen
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hinüber. Seine Krieger suchten schon die Mauern ab. Durch hoch gelegene Fenster erblickte er sie auch in den Häusern. Auf dem Steingebäude, in dem das Vieh Anbetung ausübte, flatterte schon die Flagge der Merki, und Krieger standen neben ihr.
    Kein Stück Vieh in der ganzen Stadt. Ein seltsamer Augenblick war das. Jubadi hatte erwartet, die Stadt entweder zu betreten, während sie in Flammen stand, oder wie er es die letzten zweieinhalb Umkreisungen lang in allen Viehstädten getan hatte: das Vieh am Boden, die Gesichter fügsam in den Staub gedrückt. Nie jedoch hatte er so etwas erlebt wie hier.
    Er sah Hulagar an.
    »Ich möchte, dass wir morgen, sobald es hell wird, hart losreiten. Wir dürfen dem Feind keine Gelegenheit geben, sich neu zu formieren. Sie stehen kurz vor einer endgültigen Niederlage, und sie wissen es ebenso wie ich. Wir können sie jetzt hetzen, bis wir sie haben. Ihre Dampfmaschinen können in der geringen Zeit, die sie hatten, unmöglich noch das letzte Stück Vieh den ganzen Weg bis nach Roum gebracht haben. Sie müssen unterwegs angehalten haben, an diesen Bergen, die Muzta erwähnt hat. Dort geben wir ihnen den Rest.«
    Hulagar nickte.
    »Sie dürfen einfach nicht mehr Zeit erhalten. Falls wir schnell genug vorstoßen, werden sie von Panik ergriffen und sich dann vielleicht ergeben. Falls nicht, zwingen wir sie, und sicherlich werden die Roum dann auch aufgeben.«
    Er blickte zu seiner Reitereskorte zurück.
    »Das ist nur ein vorübergehender Rückschlag. Die Füchse sind geflohen, aber sie haben kurze Beine, während unsere Beine lang sind. Wir werden sie umstellt haben, ehe ein halber Mond verstrichen ist.«
    Die anderen nickten, und Ansätze zu einem Lächeln lockerten die eine oder andere besorgte Miene auf.
    Nachdem Jubadi den Abhang hinter sich gebracht hatte, ritt er auf die Ebene am Fluss hinaus und näherte sich dabei der Holzbrücke über die Wina. Auf den niedrigen Böschungen des anderen Ufers ragten die Außenbefestigungen der Stadt auf. Jubadi ritt auf die Brücke, und die Hufe des Pferdes klangen hohl auf den Planken. Hulagar blickte nervös zum Neiper hinüber. Seltsam, dass kein Panzerschiff der Yankees zu sehen war. Hier wäre die ideale Stelle gewesen, ein Schiff mit Kartätschen in Stellung zu bringen, um alle wegzufegen, die die Brücke zu überqueren versuchten.
    Direkt vor sich hatte er nun die Außenbefestigungen. Auf halber Höhe zu ihnen flatterte düster das Trauerbanner. Hulagar blickte nervös dazu hinauf. Jubadi rührte sich lange nicht und schwang sich dann vom Pferd.
    »Eine Fackel«, verlangte er leise.
    »Einen Augenblick noch, mein Qarth«, mischte sich Hulagar ein. Auf einen Wink seiner Hand hin erstiegen die Zungenlosen in einer Reihe den Hang und stampften dabei mit den Füßen kräftig auf die Erde.
    Als die Reihe eine Stelle direkt unter dem Banner erreichte, blitzte Licht auf, begleitet vom Donnerschlag einer Explosion. Hulagar sprang vor Jubadi, der zurückprallte und sich duckte.
    Der Rauch verzog sich. Obwohl den Zungenlosen das Reden verwehrt war, konnten sie doch schreien. Die zerfetzten Überreste eines der ihren lagen auf der Seite. Ein weiterer war am Boden und hielt sich den Stumpf eines Beines, während ein hoher schriller Schrei seinen Lippen entfloh.
    Einer seiner Kameraden kniete neben ihm nieder und sprach durch Gesten mit ihm. Der vor Schmerzen zitternde Verletzte hob die Hände und antwortete mit ihnen. Der Gefährte richtete sich wieder auf und zog das Krummschwert. Stahl blitzte auf, und der Klageschrei brach ab.
    Hulagar atmete langsam aus und blickte Jubadi an, der den Zwischenfall verfolgt hatte, ohne Gefühle zu zeigen.
    »Das Vieh wusste, dass es dich damit anlocken konnte«, stellte der Schildträger fest. »Irgendwie wusste es das. Es war eine Falle.«
    Jubadi erwiderte seinen Blick.
    »Jetzt, wo sie ausgelöst wurde, verbrennen wir das verdammte Ding endlich! Ich bin müde und hungrig. Bringt ein Stück Vieh. Wir speisen heute Abend gut und vergessen den Vorfall.«
    Ein Zungenloser kam herbei und brachte eine Fackel mit.
    Hulagar entdeckte die kaum verhohlene Angst in Jubadis Augen, als der Qar Qarth wieder zu der schwarzen Flagge hinaufblickte.
    »Woher nur wussten sie davon?«, flüsterte er.
    Er ging den Hang hinauf, gefolgt von Hulagar.
    Jubadi blickte sich scharf um. Die Mauer war von seinen Kriegern gesäumt. Der Fluss war leer. Woher nur konnte das Vieh die Information haben?
    Er erreichte die Flagge.
    »Das ist
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