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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache
Autoren: Robert Muchamore
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Kopf.«
    Dante stand auf. Er schien erschöpft und unzufrieden.
    Â»Ich bin ein Schwächling«, sagte er abfällig. »Wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, dann sitzt mein Dad jetzt da oben und schlägt die Hände vors Gesicht, weil er feststellen muss, dass ich der größte Feigling der Welt bin.«
    Als er sich abwandte, fiel ihm ein zusammengerolltes Foto aus dem Ärmel. James hob es auf. »Brauchst du das nicht mehr?«
    Â»Schmeiß es weg«, verlangte Dante missmutig und ging in den Garten.
    James rollte das Foto auseinander und betrachtete
das Bild von der Grillparty. Er erkannte den Commander in der Mitte und Joe, der stolz vor ihm stand. Dante wirkte mit den kurzen roten Haaren ganz anders, aber das junge Mädchen am Bildrand sah ihm erstaunlich ähnlich.
    Â»Weißt du was, Dante«, sagte er, als er ihm hinters Haus folgte, »der Grund dafür, dass du nicht abdrücken konntest, ist nicht der, dass du ein Feigling bist. Jemanden in den Kopf zu schießen, ist nichts, worauf man stolz sein kann, oder?«
    Sie hatten leise gesprochen, damit Lauren und Chloe sie drinnen nicht hören konnten, aber jetzt rastete Dante aus. »Lass mich bitte einfach in Ruhe!«, schrie er James an.
    Â»Du konntest den Commander nicht umbringen, weil du ein besserer Mensch bist als er«, fuhr James unbeirrt fort. Er hielt Dante das Foto hin. »Sieh dir deine Mutter und deine Schwester auf diesem Bild an. Glaubst du, sie wollen, dass du dich selbst mit Rachegedanken quälst? Oder glaubst du, sie wollen, dass du dein Leben weiterlebst?«
    James fragte sich, ob seine Argumentation nicht zu schwammig war, aber Dante blieb stehen und riss ihm das Bild aus der Hand.
    Â»Gib das her«, verlangte er mit einem schiefen Lächeln. »Es ist schon komisch, Lizzie anzusehen und sich vorzustellen, dass sie jetzt einundzwanzig wäre. Ich erinnere mich nur an sie als meine herrschsüchtige große Schwester, aber auf diesem Bild sehe ich zum
ersten Mal, dass sie total sexy war. Und sie war auch wirklich lustig.«
    James nickte. »Weißt du, was das Seltsamste daran ist, ein Cherub zu sein? Wir machen all diese unglaublichen Sachen, und im Vergleich zu anderen Kindern führen wir ein wahnsinnig aufregendes Leben, aber ich schätze, dass die meisten von uns gerne in ihr altes langweiliges Leben zurückkehren würden, wenn sie könnten.«
    Â»Auf der Stelle«, stimmte Dante zu. »Wenigstens wird der Commander einen Schock kriegen, wenn er das nächste Mal in sein Arbeitszimmer geht.«
    Â»Das fehlende Bild«, bestätigte James.
    Â»Nicht nur das«, grinste Dante. »Ich hab seinem Hitlerbild einen Bolzen zwischen die Augen geschossen und mit meinem Jagdmesser Dante Scott ist ein Vengeful Bastard in seinen Schreibtisch geritzt.«
    James lächelte. Und dann wurde sein Grinsen noch breiter, als er begriff, was das bedeutete. »Wenn er glaubt, dass du zu den Vengefuls gehörst und weiß, dass du mit einer Armbrust durch sein Haus geschlichen bist …«
    Â»Vielleicht bin ich zu feige, ihm das Hirn wegzupusten«, sagte Dante grimmig, »aber wenigstens hab ich ihm was zum Nachdenken gegeben.«

42
    Freitagabend herrschte auf dem Campus immer gute Stimmung und diesmal war sie sogar noch besser, weil es für viele Cherubs am darauffolgenden Montag ins Sommercamp ging.
    Kurz nach fünf kam Rat vom Tennisspielen mit Andy zurück. Er trat seine Schuhe in die Ecke und zog sich gerade sein verschwitztes Shirt über den Kopf, als Lauren aus seinem Schrank sprang und schrie: »Ich bin wieder da!«
    Rat machte einen Satz in die Luft und stolperte zu seinem Bett zurück, dann lachte er. »Hast du mich vielleicht erschreckt«, stieß er hervor.
    Â»Ich hab deine SMS bekommen«, sagte Lauren und stellte sich so dicht vor Rat, dass ihr Busen fast die Schweißperlen auf seiner Brust berührte.
    Â»Zu schade, dass du sie offensichtlich nicht beantworten konntest«, entgegnete Rat kühl.
    Â»Ich glaube, das zwischen dir und mir ist schon was ganz Besonderes«, grinste Lauren. »Und außerdem brauche ich jemanden, der mir nächste Woche das Gepäck zum Flugzeug bringt, solange ich den Arm in Gips habe.«
    Â»Und wie kommst du auf die Idee, dass ich dich wieder will?«, gab Rat zurück. »Du kannst doch gar nicht wissen, ob ich nicht mit irgendeiner Tussi rumgemacht habe, während du weg
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