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Die Qualen der Sophora

Die Qualen der Sophora

Titel: Die Qualen der Sophora
Autoren: May R. Tanner
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Fähigkeiten in Betracht
zog. Ash und sie trainierten gemeinsam, wenn es um die Verwandlung und
Beherrschung der tierischen Form ging. Wie erwartet, lernte sie schnell. Ash
würde sie nicht mehr lange besiegen können. Er hatte nur den Vorteil der
Erfahrung. Sie war verdammt stark.
    Es war ein bisschen peinlich für ihn,
weil die Rückverwandlung ja bedeutete, sich nackt gegenüber zu stehen. Dabei
ging es nicht darum, dass er Gefallen an ihr gefunden hätte. Natürlich war sie
eine äußerst attraktive Frau, doch viel eher machte es ihn unsicher, dass sie
mit Nathan verbunden war und er somit gleich zwei Fettnäpfchen zu umgehen
hatte, weil er sich bei dem Krieger ja schon einmal ordentlich in die Nesseln
gesetzt hatte. Glücklicherweise gehörte Catalina nicht zu der Sorte Frau, die
in der Situation zimperlich reagierte.
    Hey, das ist nur ausgleichende
Gerechtigkeit, Ash! Schließlich hab ich schon vor euch allen die Hüllen fallen
lassen! Ich guck auch nicht so genau hin! , waren Cats Worte gewesen, wobei der Schluss natürlich eine glatte Lüge
war. Das hatte die Stimmung aber aufgelockert und ihm die meisten Bedenken
genommen.
    Ash grinste in der Dunkelheit in sich
hinein und bewegte sich auf leisen Sohlen zwischen den Gängen, die durch
aufgestellte Container entstanden waren. Die dicken Gummisohlen seiner Kampfstiefel
machten nicht das geringste Geräusch. Er war auf der Jagd und richtete seine
Sinne auf sein Ziel aus.
    - Was ist das für ein Lärm?! Verdammt,
das übertönt sogar das Gegrunze der Ghouls! -, zischte Ash ungehalten, als
immer wieder der Schwall eines wummernden Bass-Beats an seine Ohren drang, als
würde hier ständig jemand die Tür zu einem Gebäude öffnen, in dem eine riesige
Anlage voll aufgedreht stand.
    Sie befanden sich auf einem verlassenen
Containerhafen, hier sollte eigentlich tote Hose herrschen. Damon und er waren
hier auf der Jagd nach ein paar Ghouls, die hier irgendwo Unterschlupf gefunden
hatten. Ray hatte ein Muster aufgedeckt, das sie hierher geführt hatte. Ein
paar übel zugerichtete Tote, die im East River getrieben waren. Er hatte einige
Tabellenkalkulationen gemacht und ihren ungefähren Entsorgungsort auf eben
diesen Containerfriedhof eingegrenzt, der das perfekte Versteck für eine Bande
von Ghouls sein würde. Allerdings war noch unklar, warum sich Aryaner
ausgerechnet hier an Menschen bedient haben sollten. Normalerweise griffen sie
zufällig und in mehr belebten Orten an, weil die Opferauswahl dort natürlich
größer war. Hier gab es doch höchstens mal einen alten Nachtwächter zum
Abendessen.
    - Warte, ich glaub, ich hab was gehört.
du schließt am besten zu mir auf -, teilte er seinem Waffenbruder mit, der
heute für seine Rückendeckung zuständig war. Die Krieger waren in jeder
Kombination ein eingespieltes Team, auch wenn es präferierte Partner gab.
Eigentlich waren Rys und Damon ein Spitzenteam, doch nach dem unfreiwilligen
Bad im Pazifik hatte der Kleine (was Ash niemals laut gesagt hätte) anscheinend
doch einiges wieder gut zu machen. Unfälle konnten immer passieren, über die
Jahre hatte es den einen oder anderen von ihnen erwischt, aber niemals wirklich
schlimm. Der Segen des Orakels hielt hoffentlich noch eine Weile an.
Ash kam mit gezogener Waffe um einen Container ziemlich nah an der Grenze des
Grundstückes wie der sprichwörtliche Schatten herum und erstarrte in der
Bewegung, als er das Bild in sich aufnahm, das sich ihm hier bot.
    Es waren nicht die jaulenden Ghouls, die
wie tollwütige Hunde an dem hohen Zaun hoch zu springen versuchten, was ihm das
Entsetzen ins Gesicht trieb. Es war der Nachtwächter, der zerfleischt am Zaun
drapiert worden war. Wie der gekreuzigte Jesus, nur dass der Mann noch eine
zerfetzte Uniform trug, die über dem aufgerissenen Brustkorb aufgeklafft war
und einen Blick auf seine überquellenden Innereien bot, die von Blut glänzten.
Sein Kopf hing in einem unnatürlichen Winkel von seinem Hals und sein Gesicht
war zu Brei geschlagen worden. Die Ghouls zu seinen Füßen rissen ihre Münder
auf, um das tropfende Blut mit ihren gierigen Zungen aufzufangen. Das Opfer
hing so hoch, dass sie nicht an seine Füße kamen, als hätte ihnen jemand das
„Leckerli“ zurückgelassen, damit die Trottel beschäftigt waren.
    Mit einem aggressiven Zischen ließ Ash
die Klinge seines Kurzschwertes durch die Luft schneiden und enthauptete den
ersten Ghoul mit einem Schlag, so dass dessen Kopf zur Seite fiel und über den
Boden
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