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Die Psychotherapie der Hildegard von Bingen

Die Psychotherapie der Hildegard von Bingen

Titel: Die Psychotherapie der Hildegard von Bingen
Autoren: Wighard Strehlow
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Transformation der Risikofaktoren in spirituelle lebensbejahende Werte findet beispielsweise im Hildegard-Fasten statt. Das Hildegard-Fasten ist ein Universalheilmittel für die Seele, weil wir durch diese Methode meistens schneller und gründlicher unser eigenes Leben verändern können und zu spiritueller Gesundheit gelangen.
    Sämtliche spirituellen Kräfte fördern das Leben und erhalten die Gesundheit; sie sind als Potenzial in jedem Menschen verborgen. Sie sind für die geistige Entfaltung der Persönlichkeit notwendig und schenken die Möglichkeit, das Leben zu meistern. Wir können nur glücklich werden, wenn wir im Einklang mit unserer göttlichen Natur leben, die uns als spiritueller Reichtum zur Verfügung steht.
    Den Menschen schwächen die Gegenkräfte; sie zerstören das Leben und lösen Krankheiten aus. Sie blockieren uns, an der Fülle des Lebens teilzunehmen. Wenn wir lügen und betrügen, resigniert, wütend oder zynisch sind, verlieren wir Kraft. Umso erstaunlicher, dass sich so viele Menschen freiwillig dafür entscheiden, auf der Schattenseite des Seins durchs Leben zu gehen, und sich damit dem Risiko aussetzen, krank zu werden. Fast alle Krankheiten haben eine seelische Ursache, und es ist unverzichtbar, die Risikofaktoren zu finden und zu beseitigen, um eine vollständige Heilung zu erreichen.

Zehn praktische Schritte in die göttliche Welt
    Jedes einzelne der nun folgenden 35 Kapitel ist in zehn Schritte gegliedert, die uns helfen, unser Ziel zu erreichen und unsere Standpunkte zu finden: den Zugang zur göttlichen Welt, der einzigen Welt, in der wir nach unserer göttlichen Natur souverän und glücklich werden können.
    Jeder, der das Leben sucht, braucht diese 35 Seelenkräfte, die unsere menschliche in unsere göttliche Natur verwandeln. Hildegard schaut in den Himmel und sieht unsere Seele wie eine himmlische Stadt (siehe Abb. 5 im Bildteil). Die Stadt, die Hildegard beschreibt, hat vier Ecken mit vielen Mauern, Türmen und Palästen, in denen Jesus mit seinen 35 allegorischen Tugenden wohnt. Die Tugenden wohnen in fünf Wohngemeinschaften entsprechend den fünf Stationen unseres Lebens. Die Lebenskräfte, die hier wohnen, gestalten unser Leben, sie heilen und schützen vor dem Unheil der materiellen Welt.
     
    1 . Schritt:
Hier wird der lateinische Begriff der »Tugenden« und »Laster« ins Deutsche übertragen und mit verschiedenen anderen Vorstellungen in Zusammenhang gebracht. 25 Jahre lang habe ich mit Hunderten von Fastern über diese Begriffe nachgedacht und meditiert.
    2 . Schritt:
Was ist mein Problem? Es hat sich bewährt, sich selbst ehrlich und offen für einen dieser 35 Werte zu entscheiden. Betrachtet man die linke Seite der Tabelle, kann man sich etwa fragen: »Ist die Liebe zum materiellen Reichtum (Nr. 1 ) mein Problem?« oder »Bin ich ein Fall von Resignation (Nr. 5 )?« Ebenso kann man sein Problem finden, indem man in der Spalte rechts daneben sucht und sich etwa fragt: »Fehlt mir das Mitgefühl für mich oder andere (Nr. 4 ) oder Geduld (Nr. 6 )?« Es genügt, wenn Sie sich für ein Kräftepaar entscheiden. Unter jedem Thema finden Sie eine Kurzfassung über die Transformationsmethode, den Schwierigkeitsgrad des Fastens, die seelischen und körperlichen Folgen und den zugehörigen Edelstein.
    3 . Schritt:
Es folgt eine kurze meditative Betrachtung über das Wesen des Kräftepaars, das geeignet ist, die Heilkräfte in Ihrer eigenen Seele freizusetzen.
    4 . Schritt:
Destruktive und heilende Worte und Bilder des Kräftepaares werden von Hildegard personifiziert und in einem Dialog gegenübergestellt. Während die Schwächezustände mit wenigen Ausnahmen von Männern dargestellt werden, deren Körperteile in charakteristische Tierkörper übergehen, werden die Tugenden von schön gekleideten Frauen repräsentiert. Die Bilder sind zum ersten Mal von Prof. Hans Meyers, einem Frankfurter Künstler, nach dem Hildegard-Text gezeichnet worden.
    Nicht weil Hildegard eine Frau war, sondern weil jeder Mensch eine mehr oder weniger ausgeprägte weibliche und männliche Stärke in sich vereinigt, wobei die weibliche spirituelle Seite die Tugendkräfte und der männliche Gegenpol die mehr weltliche Position darstellt, die überwiegend mit materiellen Belangen beschäftigt ist.
    Beide Seiten liefern sich ein heftiges Wortgefecht, wobei die negative, zerstörende Kraft geradezu vernünftig und logisch argumentiert, so wie es doch jedermann dahersagt oder tut. Die spirituelle
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