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Die Psychonauten

Die Psychonauten

Titel: Die Psychonauten
Autoren: Jason Dark
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Fragmente, Trümmerhaufen, ohne Eingänge, denn dafür interessierte sich kaum jemand.
    Wir waren in eine bestimmte Richtung gegangen. Die flachen Mastabagräber interessierten uns nicht, sie lagen zudem an der Ost-und Westseite der großen Pyramide; wichtig waren die anderen Gräber. Wir irrten uns nicht.
    Beide sahen wir das Flirren. Es zeigte eine grünblaue Farbe und huschte über einen Steinhaufen hinweg. »Da ist es!« zischte Suko.
    »Was ist wo?« fragte Kasnei.
    Er bekam von uns keine Antwort, aber plötzlich bewegte sich die Umgebung. Was wir bisher wegen der Dunkelheit nicht hatten erkennen können, geschah nun.
    Die Umgebung bewegte sich. Auf einmal stiegen und kamen sie aus ihren Deckungen hervor.
    Zahlreiche Gestalten, umhüllt von roten Mänteln: zu viele Gegner für uns.
    Ibrahim Kasnei begann zu fluchen und wollte eine Waffe ziehen.
    »Lassen Sie das lieber!« warnte ich ihn.
    Er hörte nicht.
    Ein gezielt geworfener Stein erwischte ihn am Kopf und streckte ihn zu Boden.
    Die Männerstimme, die ich schon aus der Pyramide her kannte, sprach mich an. »Jetzt sind wir unter uns. Gratuliere, daß ihr den Weg gefunden habt.«
    »Es war leicht.«
    »Sogar im Flugzeug hatten wir es versucht. Nun, es klappte nicht. Aber jetzt ist alles anders. Wir haben die Prinzessin, und sie hat sich erinnert.«
    »An was?« fragte ich.
    »Sie fand den Weg zu den Rätseln der Welt…«
    ***
    Die Worte waren leise gesprochen worden, doch sie hatten bei mir und Suko einen Schauer hinterlassen.
    Wir kamen uns beide vor, wie von der Vergangenheit eingeholt. Die Psychonauten - oder wer immer sie auch sein mochten - sprachen nicht mehr. Sie warteten ab, denn sie waren am Ziel angelangt. Nicht direkt in der Pyramide, sondern etwas außerhalb. Daß der Sprecher nicht geblufft hatte, erkannten wir wenig später, denn Fatima erschien. Das Mädchen löste sich aus einer sehr dunklen Stelle am Grab. Sie ging und berührte mit beiden Füßen den Boden. Dennoch kam es mir vor, als würde sie schweben.
    »Die hat sich irgendwie verändert«, flüsterte Suko und hatte mir damit aus dem Herzen gesprochen.
    In der Tat glich Fatima jetzt einer überirdischen Erscheinung. Wir sahen sie zwar als eine Person, dennoch bekamen wir den Eindruck, als würde sie aus zwei Körpern bestehen, die sich ineinandergeschoben hatten. Man hatte sie wieder umgezogen. Das helle Gewand mußte wohl sein. Bei jedem Schritt Schwanges glockenartig um ihren Körper und streichelte die Haut.
    Sie blieb vor uns stehen und richtete ihren Blick gegen unsere Gesichter. Ich sprach sie an. Mit leiser Stimme fragte ich: »Wie geht es dir, Fatima?«
    Ihre Stirn bewegte sich, als sie die Augenbrauen hob. Ein Zeichen des Unmutes. »Wie kannst du so mit mir reden?« fragte sie. »Ich bin eine Prinzessin und möchte mit mehr Respekt behandelt werden.«
    Okay, ich schluckte den Vorwurf und grinste etwas schief. »Ja, Prinzessin, ich weiß. Dennoch will ich wissen, ob es dir gut geht? Schließlich haben wir einiges erlebt.«
    »Ich habe meine wahre Erfüllung gefunden«, erklärte sie uns. »Ich bin jetzt hier in meiner Heimat. Die Erinnerung ist zurückgekehrt, ich weiß Bescheid.«
    »Über die Rätsel und Geheimnisse der Welt?«
    »Ja.«
    »Auch die anderen?«
    »Ich bin den Weg allein gegangen. Ich kenne das Versteck, ich habe mich wieder erinnert, und ich werde meine Freunde hinführen. Die Psychonauten sollen ebenfalls von der Erkenntnis profitieren. Für uns wird ein neues Zeitalter anbrechen.«
    »Glaubst du wirklich, daß es die echten Psychonauten sind?« fragte ich hart. »Ich habe sie im Kloster kennengelernt. Sie haben mit diesen hier nichts gemein. Es sind andere…«
    »Es sind Bekannte, John. Ich kenne sie, denn als Prinzessin Nechbeth habe ich sie schon erlebt. Wir teilen das gleiche Schicksal. Auch sie sind wiedergeboren worden. Sie gehörten damals, als die Pyramide errichtet wurde, zu den Privilegierten, aber nicht zu den Eingeweihten. Vom Wissen der Welt hatten sie nur erfahren, doch sie konnten nicht ahnen, wo es sich verbarg. Nun werde ich es ihnen zeigen.«
    »Weshalb nennen sie sich Psychonauten? Sind es überhaupt die echten? Ich finde nicht, denn die eigentlichen Psychonauten suchen nach dem dritten Auge des Menschen.«
    »Diese hier auch. Ist das dritte Auge nicht die Reinkarnation, die Wiedergeburt, das sich Erinnern an anderen beben und andere Zeiten? Wenn wir das Wissen der Welt gefunden haben, werden wir es für uns einsetzen können.«
    »Ja, das
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