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Die Psychonauten

Die Psychonauten

Titel: Die Psychonauten
Autoren: Jason Dark
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Tragfläche eines Fluzeugs erschien…«
    »Das war Film.«
    Er wollte sich über dieses Thema nicht länger unterhalten und winkte ab.
    »Ist die Gefahr jetzt vorbei?«
    »Davon können wir ausgehen.«
    »Ich müßte normalerweise eine Meldung abgeben…«
    »Lassen Sie es sein, Monsieur Durant! Springen Sie diesmal über Ihren eigenen Schatten.«
    Für eine Weile schaute er mir ins Gesicht. »Gut, ich werde den Vorfall vergessen und auch die Stewardessen vergattern, kein Wort zu sagen. Sie können sich auf uns verlassen.«
    »Danke — ach, noch etwas. Ich habe gesehen, daß in der ersten Klasse noch einige Plätze frei sind. Können sich mein Partner und ich dort hinsetzen?«
    Er nickte. »Heute gibt es nur Ausnahmen. Weshalb hat man es eigentlich auf Sie abgesehen?« wollte er noch wissen.
    »Vielleicht, weil wir Polizisten sind«, erwiderte Suko trocken. »Guten Flug und many happy landings…«
    »Danke.«
    »Humor hast du ja«, sagte ich zu meinem Freund, als wir die erste Klasse betraten.
    »Was bleibt einem in dieser Situation noch übrig?«
    »Stimmt.«
    Die Sitze waren bequemer, auch die Beinfreiheit stimmte. Nur die Stewardess schaute wie ein Auto, als sie uns sah. Die anderen vier Passagiere in dieser Klasse schliefen. Sie hatten von den Vorgängen nichts mitbekommen.
    Wenige Minuten später bekamen wir eine Tasse Kaffee. »Tja«, sagte Suko und räkelte sich. »Dann reisen wir eben wie die Manager, alter Junge.«
    »Warum auch nicht?« Ich mußte lachen.
    »Hast du was?«
    »Ja, mir ist soeben ein Satz eingefallen. Erster Klasse in den Tod. Mal was Neues, wie?«
    »Ich weiß nicht. Aber tot ist tot. Ob erster oder zweiter Klasse.« Mehr sagte Suko nicht mehr. Er schloß die Augen und schlief übergangslos ein.
    Nerven hatte der Junge, Nerven…
    ***
    Kairo!
    Eine Stadt, die kaum zu beschreiben war. Jedenfalls konnte sie sich als größte des afrikanischen Kontinents fühlen und ansonsten auch noch einige Superlative präsentieren. Keine Stadt in Afrika war so voll, so schmutzig und so versmogt wie eben Kairo.
    Von Verkehr konnte man nicht sprechen. Der Begriff Chaos war da schon zutreffender.
    Auf dem Flughafen bekamen wir bereits die Hektik dieser Stadt zu spüren. Wer schwache Nerven besaß, verlor sie in diesem gewaltigen Wirrwarr vollends.
    Zollkontrollen, Warteschlangen, lamentierende Mütter, hektische Geschäftsreisende, das alles vermischte sich noch mit den Gruppen der Pauschaltouristen, die sich über lange Abfertigungszeiten beschwerten, obwohl sie doch nichts zu schmuggeln hatten, was diese Kontrollen gerechtfertigt hätte.
    Wir sollten abgeholt werden und warteten noch vor der Zollkontrolle hinter einer Barriere. In der Nähe standen zwei finster aussehende Soldaten mit schweren Maschinenpistolen. Sie schauten zu uns herüber, als wollten sie uns fressen.
    Wir sahen noch einmal den Kapitän. Mit seiner Mannschaft ging er auf die Zollkontrolle zu. »Viel Spaß in Ägypten!« wünschte er uns.
    »Gleichfalls.«
    Er ging schnell weiter.
    Einige Minuten später kam jemand. Ein Mann im braunroten Anzug, einem weißen Hemd und einem gewaltigen Bauchansatz über dem straff gespannten Hosengürtel. Stark war auch sein Gesicht. Auf der Oberlippe wuchs ein gewaltiger Schnauzbart, der aussah, als wäre er frisch mit schwarzer Schuhwichse beschmiert worden. Erst aus der Nähe sahen wir seine Tränensäcke. Sie paßten zu dem verlebt wirkenden Gesichtsausdruck. Dieser Knabe hatte bestimmt nichts anbrennen lassen.
    »Sie sehen aus, als müßten Sie…«
    »Sind wir auch«, sagte Suko und stellte uns vor.
    Der Ägypter lachte. Wir erfuhren auch seinen Namen. Er hieß Ibrahim Kasnei.
    »Gut, Mr. Kasnei«, sagte ich, »jetzt würde uns nur noch interessieren, wo wir Sie hinstecken können.«
    »Wie meinen Sie das denn?«
    »Sind Sie Polizist?«
    »Hä!« machte er. »Sehe ich so aus? Nein, ich arbeite für die Regierung, Gentlemen, und übernehme Schutzaufgaben für dem Land sehr wertvolle Gäste. Sie gehören dazu.«
    »Danke, wir fühlen uns geehrt, wenn wir beschützt werden.« Ich hatte das vorletzte Wort dermaßen stark betont, daß Kasnei grinsen mußte. Aber den anderen Begriff — kontrolliert — verschluckte er. Statt dessen fragte er das übliche.
    »Wie war der Flug?«
    »Sehr gut«, antwortete Suko, »und eigentlich nie langweilig.«
    »Das freut mich für Sie.« jetzt kamen wir durch den Zoll. Dieser Kasnei schien ein hohes Tier zu sein, denn die Uniformierten buckelten, als würde der
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