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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine
Autoren: James Redfield
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helfen?«
    »Ach was, vergiß es. Ich habe kaum noch Zeit und will mit dir reden.«
    Ich nickte, und Charlene schlug vor, wir sollten uns endlich setzen. Ein Kellner näherte sich, also überflogen wir die Speisekarte und bestellten. Danach plauderten wir ein paar Minuten. Obwohl ich mich bemühte, die Folgen meiner selbstauferlegten Einsamkeit herunterzuspielen, hatte Charlene meine Geistesabwesenheit sofort bemerkt. Sie beugte sich vor und lächelte.
    »Also, was ist nun wirklich mit dir los?« fragte sie.
    Ich blickte ihr in die Augen und merkte, daß sie echtes Interesse an der Frage zu haben schien. »Du mußt immer gleich die ganze Geschichte hören, stimmt's?«
    »Immer«, bestätigte sie.
    »Nun, um ehrlich zu sein, nehme ich mir einfach etwas Zeit für mich. Ich lebe unten am See und denke daran, meinem Leben eine völlig andere Richtung zu geben.«
    »Ich erinnere mich an den See. Ich dachte, deine Schwester und du, ihr hättet das Haus dort verkauft.«
    »Bisher noch nicht. Aber da das Land so nah an der Stadtgrenze liegt, werden andauernd die Steuern erhöht.«
    Sie nickte. »Und was dann?«
    »Ich weiß noch nicht. Irgend etwas ganz anderes.«
    Sie sah mich neugierig an. »Klingt, als seist du ebenso rastlos wie alle anderen heutzutage.«
    »Möglich«, sagte ich. »Wie kommst du darauf?«
    »Es steht in dem Manuskript.«
    Schweigend erwiderte ich ihren Blick.
    »Erzähl mir von dieser Handschrift«, sagte ich.
    Sie lehnte sich zurück, als müßte sie ihre Gedanken sammeln, dann blickte sie mir wieder in die Augen.
    »Ich glaube, ich habe dir bereits am Telefon erzählt, daß ich vor einigen Jahren meinen Job bei der Zeitung aufgegeben habe und bei einem For-schungsunternehmen anfing, das im Auftrag der UN
    mit der Erhebung kultureller und demographischer Veränderungen beauftragt ist. Mein letzter Auftrag dort führte mich nach Peru.
    Während einiger Recherchen an der Universität von Lima stieß ich immer wieder auf Gerüchte über den Fund einer alten Handschrift - allerdings schien niemand in der Lage, mir Genaueres zu sagen, nicht einmal das Archäologische oder das Ethnologische Institut. Als ich mich mit der Regierung in Verbindung setzte, leugnete man dort jede Kenntnis von der Schrift. Schließlich erzählte mir jemand, daß die Regierung die Existenz des Dokumentes aus irgendeinem Grund zu unterschlagen versuchte. Doch Genaueres wußte er auch nicht.
    Du weißt ja, wie neugierig ich bin«, fuhr sie fort.
    »Sobald mein eigentlicher Auftrag erfüllt war, entschied ich mich, noch ein paar Tage zu bleiben und der Sache auf den Grund zu gehen. Zuerst geriet ich von einer Sackgasse in die nächste. Aber eines Tages aß ich in einem Cafe außerhalb von Lima zu Mittag und bemerkte, daß ich von einem alten Priester beobachtet wurde. Nach ein paar Minuten trat er schließlich an meinen Tisch und gestand, daß er am Morgen des gleichen Tages von meiner Suche nach dem Manuskript gehört hatte. Er weigerte sich zwar, mir seinen Namen zu geben, willigte aber ein, mir alle meine Fragen zu beantworten.«
    Einen Augenblick zögerte sie und schaute mich dabei unverwandt an. »Er behauptete, daß die Handschrift aus dem Jahr 600 vor Christus stamme und eine massive Transformation der menschlichen Gesellschaft voraussagt.«
    »Für wann?«
    »Für die letzten Jahrzehnte des zwanzigsten Jahrhunderts.«
    »Für jetzt?«
    »Ja, jetzt.«
    »Um was für eine Transformation soll es sich denn handeln?« fragte ich.
    Sie wirkte ein wenig verlegen, bevor sie mit Nach-druck weitersprach. »Der Priester ließ mich wissen, daß es sich um eine Wiedergeburt des Bewußtseins handelt, die sehr langsam vonstatten geht. Sie ist spiritueller und nicht religiöser Natur. Wir sind angeblich dabei, etwas bahnbrechend Neues über die menschliche Lebensform auf diesem Planeten zu entdecken, etwas, das uns den Sinn unserer Existenz erklären und unsere Kultur dramatisch verändern wird.«
    Wieder hielt sie inne und fügte dann hinzu: »Der Priester sagte mir, daß die Handschrift aus unterschiedlichen Abschnitten bestehe, von denen jeder eine besondere Erkenntnis über unser Leben enthält.
    Die Schrift sagt voraus, daß die Menschen unserer Zeit damit beginnen werden, diese Erkenntnisse eine nach der anderen zu verstehen, und sich da durch auf eine vollkommen spirituelle Daseinsform
    zubewegen.«
    Ich schüttelte den Kopf und hob zynisch eine Augenbraue. »Und das glaubst du?«
    »Nun«, sagte sie. »Ich bin zumindest der
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