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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine
Autoren: James Redfield
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Individuen dieser Fügungen bewußt sind«.
    »Und was genau soll das bedeuten?« fragte ich.
    »Er sagte, daß sich die Anzahl dieser Menschen mit dem Einsetzen der sechsten Dekade des zwanzigsten Jahrhunderts sprunghaft vermehren würde. Er meinte weiterhin, daß die Zahl bis zum Beginn des nächsten Jahrhunderts drastisch zunehmen wird, bis die kritische Masse erreicht ist.
    Das Manuskript sagt voraus, daß unsere Kultur die schicksalhaften Fügungen ernst nehmen wird, sobald die kritische Masse erreicht ist. Dann werden Menschen massenhaft vor der Frage stehen, welchem geheimnisvollen Prozeß menschliches Leben auf unserem Planeten unterliegt. Und genau diese Frage, zur gleichen Zeit von genügend Menschen gestellt, wird dafür sorgen, daß weitere Erkenntnisse in unser Bewußtsein drängen. Wenn eine ausreichende Menge von Leuten ernsthaft beginnt zu hinterfragen, was Leben eigentlich bedeutet, so werden wir es auch herausfinden. Dann werden weitere Erkenntnisse enthüllt werden..., eine nach der anderen.«
    Sie nahm einen Bissen von ihrem Teller.
    »Und haben wir diese Erkenntnisse erst einmal verstanden«, so hakte ich nach, »dann wird sich die gesamte menschliche Kultur verwandeln?«
    »Das hat der Priester jedenfalls gesagt«, versicherte sie mir.
    Für einen Augenblick starrte ich sie an und ließ die Idee einer kritischen Masse auf mich wirken. »Weißt du was? Für ein Manuskript aus dem Jahre 600 vor Christus klingt das ziemlich fortgeschritten.«
    »Ich weiß«, gab sie zurück. »Diesen Einwand hatte ich auch. Doch der Priester versicherte mir, daß die Gelehrten, die als erste mit der Übersetzung der Handschrift beauftragt waren, absolut keinen Zweifel an ihrer Authentizität hegen. Vor allem deshalb, weil das Manuskript in der gleichen Sprache geschrieben wurde wie auch ein Großteil des Alten Testaments, in Aramäisch.«
    »Aramäisch in Südamerika? Wie soll das 600 vor Christus möglich gewesen sein?«
    »Das wußte der Priester auch nicht.«
    »Steht seine Kirche hinter den Aussagen des Manuskriptes?« fragte ich.
    »Nein«, sagte sie. »Die meisten Geistlichen versuchen die Existenz der Handschrift mit allen Mit teln geheimzuhalten. Deshalb wollte er mir seinen Namen nicht nennen. Offenbar stellte schon die Tatsache, daß er darüber sprach, eine große Gefahr für ihn dar.«
    »Hat er erwähnt, weshalb die meisten der Kirchen-leute dagegen sind?«
    »Weil es die Allmacht ihrer Religion in Frage stellt.«
    »Wie das?«
    »Ich weiß es nicht genau. Er hat nicht viel darüber gesagt, aber offensichtlich gehen einige der Erkenntnisse so weit, daß manche der Kirchenältesten die traditionellen Inhalte ihrer Kirche in Frage gestellt sehen. Man ist offenbar der Ansicht, alles sei gut so, wie es ist.«
    »Verstehe.«
    »Der Priester war nicht der Meinung, daß die Handschrift die Grundsätze der Kirche untergrabe. Sie erklärt einfach die Bedeutung der spirituellen Wahrheit. Er war fest davon überzeugt, daß die Kir-chenführer es ebenso sehen würden, sollte es ihnen gelingen, das Leben wieder als Mysterium zu begreifen und dadurch zu den anderen Erkenntnissen vorzudringen.«
    »Hat er gesagt, wie viele dieser Erkenntnisse es gibt?«
    »Nein, aber er hat die Zweite Erkenntnis erwähnt.
    Er sagte, daß es sich um eine wahrhaftigere Interpretation unserer jüngsten Geschichte handele, eine, die die Transformation angeblich noch weiter erhellt.«
    »Hat er das ausgeführt?«
    »Nein, dazu hatte er keine Zeit. Er mußte fort, um sich um seine Angelegenheiten zu kümmern. Wir verabredeten uns für den Nachmittag in seinem Haus, doch als ich dort eintraf, war er nicht dort. Ich habe drei Stunden vergebens auf ihn gewartet. Schließlich mußte ich gehen, um meinen Flug noch zu
    erwischen.«
    »Willst du damit sagen, daß du danach nie wieder mit ihm gesprochen hast?«
    »Genau das. Ich habe ihn nie wieder zu Gesicht bekommen.«
    »Und von Regierungsseite hat dir auch niemand die Existenz dieses Manuskriptes bestätigt?«
    »Niemand.«
    »Wann war das?«
    »Ungefähr vor sechs Wochen.«
    Wir aßen eine Weile schweigend. Schließlich sah Charlene von ihrem Teller auf und fragte: »Was hältst du von der Sache?«
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. Ein Teil in mir bezwei-felte zutiefst, daß Menschen überhaupt in der Lage waren, sich grundlegend zu verändern. Ein anderer Teil von mir war fasziniert von der Idee, daß ein derartiges Manuskript existierte.
    »Hat er dir eine Kopie oder sonst einen Beweis für
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