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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine
Autoren: James Redfield
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das lernt, die göttliche Energie und den göttlichen Willen zu empfangen und zu verinnerlichen? Dies haben die frühen Propheten die Menschen im Alten Testament gelehrt. Und war es nicht die Offenheit für diese göttliche Energie, die im Leben des Sohnes eines Zimmermannes  kulminierte, bis zu einem Punkt, wo er zum  direkten Abgesandten Gottes auf dieser Erde wurde?
    Ist dies nicht die Geschichte des Neuen Testamentes«, fuhr er fort, »die Geschichte einer Gruppe von Menschen, die von einer Energie erfüllt und vollkommen verändert wurde? Hat nicht Jesus selbst gesagt, daß wir in der Lage sind zu tun, was er getan hat - und darüber hinauszugehen! Bis zum heutigen Tage haben wir diese Idee nie ernsthaft in Betracht gezogen. Jetzt erst beginnen wir zu verstehen, wovon Jesus gesprochen hat, wohin seine Botschaft uns führte. Das Manuskript erklärt uns, was er meinte und wie wir es erreichen können!«
    Der Kardinal wandte seinen Blick ab; sein Gesicht war jetzt rot vor Zorn. In die entstandene Pause platzte ein hoher Offizier und berichtete dem Kardinal von der Sichtung der Eindringlinge.
    »Sehen Sie!« Der Offizier zeigte aus dem Fenster.
    »Da sind sie!«
    Drei- oder vierhundert Meter entfernt sahen wir, wie zwei Figuren über ein Stoppelfeld in Richtung Wald davonliefen. Eine Anzahl Soldaten am Feldrand schien auf den Befehl zu warten, das Feuer zu eröffnen.
    Der Offizier wandte seinen Blick vom Fenster ab und blickte mit erhobenem Funkgerät auf den Kardinal.
    »Wenn sie den Wald einmal erreicht haben, werden sie nur noch schwer zu finden sein. Habe ich Ihre Erlaubnis, das Feuer zu eröffnen?«
    Ein einziger Blick aus dem Fenster verriet mir, daß es sich bei den Flüchtenden um meine Bekannten handelte.
    »Wil und Julia!« rief ich aus.
    Sanchez trat noch näher an Kardinal Sebastian heran. »Im Namen Gottes, du kannst dich nicht des Mordes schuldig machen!«
    Der Offizier insistierte weiter. »Kardinal Sebastian, wenn Sie weiter Wert auf die Geheimhaltung des Manuskriptes legen, müssen Sie jetzt den Befehl geben.«
    Ich stand wie erstarrt.
    »Vater, vertraue mir«, sagte Sanchez. »Keinesfalls wird das Manuskript vernichten, was du aufgebaut hast, wofür du stehst. Du kannst diese Leute nicht ermorden lassen.«
    Der Kardinal schüttelte den Kopf. »Dir vertrauen ...
    ?« Dann setzte er sich hinter seinen Schreib tisch und sah den Offizier an. »Wir werden niemanden
    erschießen lassen. Weisen Sie Ihre Truppen an, die Leute gefangenzunehmen.«
    Der Offizier nickte und verließ das Zimmer.
    »Danke«, sagte Sanchez, »du hast die richtige Entscheidung getroffen.«
    »Nicht zu töten, ja«, sagte der Kardinal. »Doch meine Meinung werde ich nicht ändern. Dieses Manuskript ist ein Fluch. Es wird die Grundfesten unserer geistlichen Autorität untergraben. Es wird die Menschen ermutigen, sich selbst für die Herren ihrer spirituellen Bestimmung zu halten. Es wird die Disziplin untergraben, die notwendig ist, jeden auf diesem Planeten in die Kirche zu bringen, und genau dort werden die Leute sein wollen, wenn der Jüngste Tag kommt.« Er warf Sanchez einen erbarmungs losen Blick zu. »In diesem Moment treffen Tausende von Soldaten ein. Es spielt also keine Rolle mehr, was du tust oder andere. Die Neunte Erkenntnis wird das Land niemals verlassen. Und nun entfernt euch bitte aus meiner Mission.«
    Während wir mit hoher Geschwindigkeit davon fuhren, hörte ich in der Ferne das Geräusch einer großen Anzahl schwerer Lastwagen. »Weshalb hat er uns laufenlassen?« fragte ich.
    »Vermutlich, weil er uns für unschädlich hält«, erwiderte Sanchez. »Es gibt nichts mehr, was wir tun könnten. Ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll.« Er sah mir in die Augen. »Es ist uns nicht gelungen, ihn zu überzeugen.«
    Auch ic h war verwirrt. Was hatte das zu bedeuten?
    Möglicherweise hatte unsere Aufgabe nicht darin bestanden, den Kardinal zu überzeugen. Vielleicht hatten wir ihn lediglich aufhalten sollen. Ich blickte zu Sanchez hin. Er konzentrierte sich auf die Straße und suchte gleichzeitig die Gegend nach Anzeichen von Wil oder Julia ab. Wir waren in die Richtung gefahren, in die sie geflohen waren, doch bisher hatten wir keine Spur von ihnen bemerkt. Während der Fahrt wanderten meine Gedanken zu den Ruinen von
    Celestine, und ich stellte mir den Ort vor: stufenförmige Ausgrabungen, die Zelte der Wissenschaftler und hohe pyramidenförmige Gebäude im Hintergrund.
    »Hier in den Wäldern scheinen
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