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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine
Autoren: James Redfield
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Menschheit haben diesen Schritt bereits vollzogen. Die Mayas haben die Grenze zwischen den beiden Welten geschlossen übertreten.«
    Julia hörte abrupt auf zu sprechen. Hinter uns erklangen gedämpfte Stimmen in Spanisch. Dutzende von Soldaten waren an den Ruinen angelangt und bewegten sich auf uns zu. Zu meiner großen Überraschung hatte ich keine Angst. Sie gingen weiter in unsere Richtung und schienen seltsamerweise keinerlei Notiz von uns zu nehmen.
    »Sie können uns nicht sehen!« sagte Sanchez. »Unsere Schwingungen sind zu hoch!«
    Wieder blickte ich zu den Soldaten. Er hatte recht.
    In ungefähr sechs Meter Entfernung gingen sie an uns vorbei und ignorierten uns völlig.
    Dann erklang lautes Rufen hinter der Pyramide zu unserer Linken. Die Soldaten, die uns am nächsten standen, rannten in die Richtung.
    Ich bemühte mich zu sehen, was dort vorging. Eine weitere Gruppe von Soldaten kam aus dem Wald. Sie führten zwei Männer an den Armen heraus. Es waren Dobson und Phil. Ihre Gefangennahme versetzte mir einen Schock, und ich merkte, wie mein Energielevel abstürzte. Ich blickte auf Sanchez und Julia. Beide starrten forschend auf die Soldaten und schienen ebenfalls verstört.
    »Wartet!« schien Wil zu rufen. »Laßt eure Energie nicht absinken!« Ich fühlte die Worte mehr, als daß ich sie hörte. Sie klangen seltsam verfremdet.
    Wir drehten uns nach Wil um, und er bewegte sich mit eiligen Schritten in unsere Richtung. Er wollte noch etwas sagen, doch waren seine Worte jetzt vollkommen unverständlich. Ich bekam Schwie rigkeiten, mich zu konzentrieren. Wils Erscheinung wurde undeutlicher und seine Umrisse verzerrt.
    Langsam verschwand er direkt vor meinen ungläubigen Augen.
    Julia wandte sich Sanchez und mir zu. Auch ihr Energielevel schien gesunken zu sein, doch war sie völlig unverzagt, als hätten die jüngsten Ereignisse etwas für immer geklärt.
    »Wir sind nicht in der Lage, die Energie zu halten«, sagte sie. »Angst senkt das Energieniveau radikal.«
    Sie schaute auf den Fleck, an dem Wil zuletzt gestanden hatte, bevor er nach und nach verschwunden war. »Die Neunte Erkenntnis behauptet, daß einzelne in der Lage sein werden, die Grenze zu übertreten. Ein Umbruch auf breiterer Ebene wird jedoch erst stattfinden können, nachdem wir unsere Furcht besiegt haben und in allen Situationen eine
    ausreichend hohe energetische Schwingung erzeugen und halten können.«
    Julias Aufregung wuchs. »Versteht ihr denn nicht?
    Wann immer wir Zweifel an unserem eigenen Weg haben, müssen wir uns daran erinnern, wohin wir auf dem Weg sind, wohin wir uns entwickeln - was es eigentlich bedeutet, am Leben zu sein. Den Himmel hier auf Erden zu errichten, deshalb sind wir hier, und jetzt wissen wir sogar, wie wir das machen können..., wie es passieren wird.«
    Einen Moment hielt sie inne. »In der Neunten wird die Existenz einer Zehnten Erkenntnis erwähnt. Ich denke, sie wird enthüllen, wie...«
    Noch bevor sie zu Ende sprechen konnte, zerschlug eine Garbe Maschinengewehrfeuer den Plattenboden vor unseren Füßen. Wir duckten uns und hoben die Hände. Niemand sagte ein Wort, als die Soldaten kamen und jeden von uns in eine andere Richtung abführten.
    Die ersten Wochen nach meiner Gefangennahme
    verbrachte ich in einem Zustand permanenter Angst.
    Mein Energielevel sank dramatisch, während mich ein Militäroffizier nach dem anderen streng verhörte und nach dem Manuskript befragte.
    Ich spielte den ahnungslosen Touristen. Schließlich war es nicht allzu weit von der Wahrheit entfernt, daß ich nicht wußte, wer von den anderen Priestern eine Kopie des Manuskriptes besaß oder inwieweit die Öffentlichkeit von der Existenz des Manuskriptes Kenntnis hatte. Allmählich schien meine Taktik zu wirken. Die Soldaten wurden meiner müde und
    übergaben mich schließlich den Zivilbehörden, die es mit einer anderen Methode versuchten. Die Beam-ten wollten mich davon überzeugen, daß meine Reise nach Peru von Anfang an eine Art Wahnsinns-unterfangen gewesen sei, da das Manuskript in Wirklichkeit gar nicht existiere. Sie behaupteten, die Schrift sei die Erfindung einer kleinen Gruppe rebel-lischer Priester gewesen, die damit einen Umsturz hatten herbeiführen wollen.
    Nach einer Weile bekamen unsere Unterhaltungen einen beinahe freundlichen Charakter. Die Beamten behandelten mich wie das unschuldige Opfer einer Verschwörung: den leichtgläubigen Yankee, der sich nach der Lektüre allzu vieler Abenteuergeschichten
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