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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)
Autoren: Peter Bödeker
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und neigte sich wieder in seine Ausgangsposition. Seine Hände hielt er nun am Aufschlag des rissigen Ledermantels.
    Die Situation war zwar völlig absurd, doch Jason war ganz und gar nicht zum Lachen zumute.
    „Was wollen Sie von mir?“
    Jason fixierte den Mantelschlitz des Unbekannten. Kurz war der Mantel aufgeschlagen gewesen und hatte einen Blick auf die darunterliegende Kleidung des Fremden freigegeben. Er trug eine Art dunkelbraune Ledergarnitur mit silbernen Metallaufsätzen über der Brust. Dann konnte Jason noch einen Metallgriff wie von einem Schwert aufblitzen sehen. In der Ausbeulung unter dem Mantel verbarg der Verrückte also eine Waffe!
    Wie irre muss man sein, mitten im August in Südfrankreich mit Wintermantel, Lederrüstung und Säbel durch einen einsamen Wald zu spazieren? Jetzt bloß ruhig bleiben. Nicht provozieren. Möglicherweise ist er ja Schauspieler oder so was.
    Jason trat einen weiteren Schritt zurück.
    „Bist du es nun oder nicht?“ Mit diesen Worten zog der Hüne das Schwert unter dem Mantel hervor und kam auf Jason zu. Die Klinge wirkte so mächtig, als ob man mit ihr eine der Pinien am Wegesrand durchtrennen könnte.
    Jason torkelte rückwärts und wendete sich zur Flucht. Dabei stolperte er über eine Wurzel. Rücklings fiel er in den warmen Sand. Schon war der blonde Brecher über ihm und hielt ihm das Schwert an die Brust.
    „Ich habe nichts persönlich gegen dich, Kleiner, aber du stehst den Plänen von Mandratan im Wege. Du wirst mich begleiten.“
    Jason zog blitzschnell einen Fuß an und trat Aran mit aller Kraft zwischen die Beine. Er stieß leider nur auf hartes Leder. Dazu also die Rüstung, dachte er. Trotz des Lederschutzes wankte Aran zurück. Ein Grinsen zeichnete sich auf seinen Lippen ab.
    „Du bist ja gar nicht so schwächlich, wie du aussiehst. Ich mag es, wenn es nicht zu leicht ist. Aber es wird dir nichts nützen. So oder so kommst du mit.“
    Jason sprang auf und packte einen armdicken Ast neben ihm. Breitbeinig umschloss er die jämmerliche Waffe mit beiden Händen. Sofort griff Aran an. Jason blockte seinen Schlag mit dem Holz ab, spürte den Treffer aber bis zum Ansatz der Wirbelsäule. Sein Ast knackte erbärmlich, er hatte der Gewalt des Schwertes nicht viel entgegenzusetzen. Der Hüne setzte nach, doch auch diesen Schlag stoppte Jason ganz automatisch. Hunderte Male hatte er diese Reaktionen im Dojo geübt. Allerdings nur mit Holzschwertern.
    Arans Schwert war aus Metall, es musste eine Tonne wiegen. Und der Verrückte führte es auf eine Art, als wäre die Waffe ein Teil von ihm. So als lege er seinen ganzen Körper in einen Stoß. Niemals hatte Jason jemanden so brachial zuschlagen spüren. Selbst sein Kung-Fu-Lehrer wäre dazu nicht in der Lage gewesen. Und der trug immerhin den französischen Meistertitel.
    „Wehr dich nicht, kleiner Knabe.“ Aran richtete erneut die Klinge auf Jasons Oberkörper. „Ich will dich nicht töten, du musst nur mitkommen. Oder suchst du den Tod wie deine Mutter?“
    Jason erstarrte. Was wusste dieser Kerl von seiner Mutter? Und was sollte das hier mit ihrem Unfall zu tun haben?
    Blitzschnell hob Aran das Schwert und wollte mit der flachen Seite auf Jasons Kopf einschlagen. Es gelang Jason, den Ast noch einmal dazwischenzubringen. Aber dabei zerschellte der Stock in zwei Teile. Verzweifelt sah er sich nach einem Ersatz um. Aran sprang vor und versuchte, gegen seine Brust zu treten. Jason tauchte unter dem Tritt weg und drehte sich zur Flucht. Doch im letzten Moment erwischte ihn Aran mit der rechten Hand am Fuß. Jason flog im hohen Bogen in den Dreck. Der feine Sand brannte in seinen Augen und verschleierte seine Sicht. Er spürte, wie sich Arans Fuß auf seinen Brustkorb stellte.
    „Was wollen Sie von mir?“, presste er mühsam hervor.
    „Jetzt leg ich dich schlafen, Jungchen, und dann machen wir eine lange Reise.“
    ***
    Einige Stunden zuvor ...
    Callum gähnte ausgiebig und blinzelte verschlafen. Kurz nach Sonnenaufgang, das war gar nicht seine Zeit. Dabei hockte er schon seit einer halben Stunde in den Rhododendronbüschen gegenüber dem alten Bauernhaus und beobachtete dessen Eingang. Rote Geranienbüsche und gelbe Fuchsien umrahmten das Gebäude auf der anderen Straßenseite.  Im aufgehenden Sonnenlicht glitzerte der Tau auf der Blütenpracht, umherwabernder Nebel verlieh der Straße etwas Friedliches und ließ Callum vor Kälte bibbern. Feuchter, erdiger Duft umströmte ihn. Der gesamte Ort lag in
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