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Die populaersten Irrtuemer ueber das lernen

Titel: Die populaersten Irrtuemer ueber das lernen
Autoren: Claudia Jacobs
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Lernsituationen, in denen ältere Menschen jüngeren tatsächlich unterlegen sind. Immer dann nämlich, wenn sie ein
     bestimmtes Verhalten automatisiert haben und plötzlich umlernen müssen. So tun sich Erwachsene, die etwa den Umgang mit einem bestimmten Gerät gewohnt
     sind, oft schwer, wenn die Maschine kaputtgeht und der Ersatz andere Bedienungsschritte erfordert. Meine älteste Tochter steht mir in solchen
     Gelegenheiten gerne bei, nicht selten mit der liebevollen Bemerkung: „Dummerle, schau, so geht das.“
    ■
    Erwachsene lernen nicht schlechter als Kinder. Im Gegenteil: Je größer das Vorwissen, desto leichter fällt
     Lernen. Ältere Menschen stehen sich jedoch häufig selbst im Weg. Schlechte Erfahrungen mit Schule haben mutlos gemacht und Selbstvertrauen gekostet. Mit
     zunehmendem Alter wachsen zudem auch die Verpflichtungen. Für das Lernen bleibt nicht so viel Zeit. Doch wie ein 60-Jähriger noch Muskeln aufbauen und
     Kondition bekommen kann, so steckt in Senioren auch noch enormes Lern-Potenzial. Grundsätzlich gilt: Selbst wenn Hänschen etwas nicht gelernt hat, Hans
     kann es schaffen. Allein das zu wissen, dürfte für Eltern schon beruhigend sein. Selbstverständlich werden wir unsere Kinder in Sachen Schule
     unterstützen, aber wir müssen uns nicht vor kritischen Phasen (Zeitfenster) ängstigen oder alle Hoffnung fahren lassen, wenn es mal nicht so klappt. Es
     gibt kaum etwas wirklich Wichtiges, was sich nicht auch ein Jugendlicher oder Erwachsener noch aneignen könnte. Gute Noten sind nützlich, auf Dauer aber
     kann nicht erfolgreich sein, wer die Lust am Lernenverliert. Wir Eltern können eine Menge tun, damit das nicht passiert: Wir sollten
     Schule z. B. nicht auf Zeugnisse reduzieren und müssen Leistung unabhängig von Beurteilungen anerkennen. Etwas zu lernen macht glücklich und
     zufrieden. Kindern das zu sagen, nützt gar nichts. Sie müssen es erleben – auch und gerade bei ihren Eltern. Was es auch sei, das Sie immer schon mal
     lernen wollten –fangen Sie endlich an damit!

Literatur
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    BRUER, John T. (2003): Der Mythos der ersten drei Jahre. Warum wir lebenslang lernen. Weinheim: Beltz
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    EBERT, Vince (2008): Denken Sie selbst. Sonst tun es andere für Sie. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt
    GREINER, Lena (2009): Effekt gleich null. In: Der Spiegel, Heft 4, S. 43
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    HAUSER, Uli (2008): Eltern brauchen Grenzen. Lasst die Kinder Kinder sein. München: Piper
    HUND, Wolfgang (1998): Edu-Kinestetik als pädagogische Wunderwaffe? In: Skeptiker 1, S. 23-26
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    JACOBS, Claudia (2008): Die 21 populären Irrtümer übers Lernen. In: Focus-Schule, Heft 2, S. 10-20
    JACOBS, Claudia (2008): Hausaufgaben ohne Ärger. In: Focus-Schule, Heft 6, S. 12-24
    JACOBS, Claudia (2006): Lieber lesen. In: Focus-Schule, Heft 6, S. 130-134
    JACOBS, Claudia; Meckel, Nina (2007): Zu früh
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