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Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)
Autoren: Lori Handeland
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nicht daran, dass er es tun würde.
    „Sanducci und Phoenix. Da haben wir ja einen tollen Fang gemacht.“
    Die Varcolacs hatten wieder ihre menschliche Gestalt angenommen. Das war sicherlich eine schwierige und schmerzhafte Prozedur, da sie doch Klauen anstelle von Händen hatten.
    „Ihr wisst ja, dass es nichts ändert, wenn ihr uns umbringt“, sagte ich.
    „Es wird alles ändern, wenn wir dich umbringen. Du bist die Anführerin des Lichts. Wenn du stirbst, ohne deine Kräfte weiterzugeben, sind sie für immer verloren.“
    Na ja, da hatten sie recht. Was sie aber nicht wussten, war, dass ich noch schwerer zu töten war als Jimmy.
    Der Anführer der Varcolacs – ein Typ, der mich an irgendeinen unscheinbaren Schönling aus einer dieser hirnlosen Seifenopern erinnerte – ging neben mir in die Hocke. Ein weiterer – so ein großer Kerl mit breiten Schultern, dessen Zähne wie die von Arnold Schwarzenegger aussahen, bevor er sie sich hatte richten lassen – beugte sich über Jimmy. Beide trugen scharfe, goldene Waffen und sahen aus, als wüssten sie auch mit ihnen umzugehen.
    Andererseits, wie schwer konnte das schon sein? Das spitze Ende ins Fleisch rammen und dann daran rütteln und reißen. Schwierig war es nur dann, wenn es einem etwas ausmachte, jemanden zu töten. Aber das hier waren Dämonen, die kümmerte so was nicht.
    „Ich werde dir eine Chance geben, Seherin. Wenn du meine Frage beantwortest, töte ich dich …“ – dabei strich er mit der flachen Seite der Klinge über meine Hüfte; jede Berührung brannte – „ … schnell.“
    In den Tiefen seiner Augen flackerten gelbe Flammen. Er würde mich nicht schnell töten, ganz egal, was er mir auch versprechen mochte. Ich war überhaupt nicht in der Lage, schnell zu sterben.
    Er drückte die Spitze seines Messers, das so groß war, dass man sich damit leicht einen Weg durch den Urwald hätte bahnen können, gegen die pochende Vene an meinem Hals. „Wo ist der Schlüssel?“
    „Welcher Schlüssel?“
    Er ritzte meine Haut, Blut rann heraus. „Was glaubst du wohl, du dämliche Schlampe? Zu deinem Haus? Deinem Auto? Zu deinem Herzen?“
    Seine Augen leuchteten wieder gelblich, als er das Messer diesmal tiefer ansetzte.
    „Ach ja, dein Herz. Ich wollte schon immer mal sehen, wie so was aussieht.“
    Er schnitt mir über die linke Brust. Die Klinge kratzte auf dem Knochen, und ich biss die Zähne zusammen, um keine Reaktion zu zeigen – weder auf den Schmerz noch auf das widerwärtige Geräusch. Das würde ohnehin wenig nützen.
    „Sie weiß nichts von dem Schlüssel“, sagte Jimmy.
    Ich blinzelte. Das klang, als ob er sehr wohl etwas darüber wüsste.
    Die Varcolacs wechselten einen Blick. Der Schönling hob sein Kinn und gab damit dem anderen ein Signal. Jimmy ächzte. Es roch nach frischem Blut.
    „Lasst ihn in Ruhe!“
    Der Varcolac neben mir schnaubte. „Von dir nehme ich keine Befehle entgegen.“
    „Von wem denn dann?“
    Vor ein paar Wochen hatte ich ihre Anführerin buchstäblich in der Luft zerrissen, sodass die Mächte der Dunkelheit nun eigentlich vollständig desorganisiert sein müssten. Dass dies nicht der Fall war, irritierte mich mehr, als ich zugeben wollte. Wenn sich nämlich die Hölle aufgetan hatte und nun alle gefallenen Engel aus der Hölle frei waren, dann musste ja auch derjenige, der die Rebellion ursprünglich angezettelt hatte, ebenfalls frei sein. Und wir alle wissen doch, um wen es sich da handelt.
    „Samyaza“, sagte ich. Das war ein anderer Name für Satan. Davon gab es eine ganze Reihe. „Beelzebub ist euer Drahtzieher?“
    Seine Augen flackerten. Er war aus irgendeinem Grund wütend, aber aus welchem?
    Ich bewegte mich. Meine Fesseln waren ziemlich eng, bei jeder Bewegung zerkratzten die goldenen Ketten meine Haut. Es brannte zwar furchtbar, doch ich schaffte es, mit meinem Finger über sein Knie zu streichen, und plötzlich verstand ich es. „Wer im Besitz des Schlüssels ist, hat die Befehlsgewalt über die Dämonen. Und genau das möchtest du gerne.“
    Streitigkeiten um die Rangfolge. Großartig.
    Der Varcolac zuckte die Schultern. „Ich führe nicht gern Befehle aus.“
    Das traf auf die meisten Nephilim zu. Deshalb fragte ich mich, wie Satan es anstellen wollte, diese harten Brocken unter Kontrolle zu bringen. Die einfache Antwort lautete: Auch er brauchte den Schlüssel.
    Die Rede ist vom Schlüssel Salomos , einem Zauberbuch, das angeblich von König Salomo selbst verfasst wurde. Es enthält
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