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Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)
Autoren: Lori Handeland
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diesem Augenblick war eines von ihnen neben mir an den Boden gekettet.
    Bei Jimmys „Oh-oh“ hatte der Varcolac zu ihm hinübergesehen. Jetzt richtete er seinen Blick wieder auf mich, seine Augen weiteten sich. Meine waren jetzt vermutlich leuchtend rot.
    Er versuchte sich aufzurappeln. Bevor ihm das gelang, biss ich ihm jedoch die Nase ab. Er würde sie nicht mehr brauchen. Dann senkte ich meine Zähne in seinen Hals und trank. Nephilim-Blut ist herrlich süß, und dieser schnelle Puls … einfach köstlich!
    Mit einer knappen Kopfbewegung schleuderte ich den Varcolac beiseite. Er war zwar nicht tot, aber er bewegte sich auch nicht mehr. Ich riss meine Arme und Beine in die Höhe. Die Pfähle glitten mit einer sanften, sandigen Bewegung aus dem Boden, und ich war frei.
    Frei – was für ein fantastisches Wort.
    Die Ketten baumelten an mir herab und streiften immer wieder meinen Körper, wobei sie mich verbrannten. Ich schob die Finger zwischen meine Haut und die Handschellen, brach die Fesseln auseinander und warf sie fort. Sicher, das tat ein bisschen weh, aber der Schmerz hielt nicht lange genug an, um mich zu stören.
    Der Anführer der Varcolacs war zwar noch nicht tot, aber das ließ sich schnell ändern. Ich hob ihn hoch und riss seinen Kopf mit einem Ruck vom Rest des Körpers ab. Er war zu Asche zerfallen, bevor die beiden Teile auf dem Boden aufkamen.
    „Wer möchte als Nächstes?“, fragte ich.
    „D-d-d-d-du bist ein Vampir“, stotterte der Varcolac, der Jimmy gefangen hielt.
    „Woran hast du das denn gemerkt?“
    Ich atmete ein und genoss seine Angst und Unsicherheit. In diesem Zustand nahm ich Farben leuchtender und Gerüche intensiver wahr. Geräusche in kilometerweiter Entfernung konnte ich hören, als wären sie direkt neben mir. Ich hörte das Blut in den Venen rauschen, das schneller werdende Pulsieren, das die Angst verriet. Ich stellte mir vor, wie es schmeckte, und fuhr mir schon mit der Zunge über die Lippen.
    Ich war so stark, dass ich alles hätte tun können. Ich hätte jeden töten können. Ich hatte kein Gewissen, keine Moral, es gab nichts in dieser oder einer anderen Welt, das mir Angst machen konnte.
    „I-i-i-ich bringe ihn um.“ Der Varcolac hielt Jimmy das Messer an die Kehle. Ich streckte mich und packte den Trottel an seinem Adamsapfel – in diesem Zustand war ich so schnell, dass meine Bewegungen verschwammen – und riss ihn mit einem kräftigen Ruck heraus. Blut ergoss sich wie ein warmer Frühlingsregen über Jimmy.
    „Verdammt, Lizzy!“
    Ich leckte mir die Finger. „Gern geschehen.“
    Als ich mich umdrehte, zerfiel das, was von dem Varcolac noch übrig war, zu Asche. Die Überreste klebten auf Jimmys glänzender Haut wie Federn an Teer.
    Zur Ehrenrettung der Varcolacs muss ich allerdings sagen, dass sie nicht davonliefen, sondern wie eine Armee über mich herfielen.
    Aber sie hatten keine Chance.

 
    3
    A ls Jimmy und ich als einzige lebende Wesen hier noch übrig waren, hob ich meine glänzenden Arme zum Mond empor und schrie meinen Triumph hinaus. Dann sah ich mich danach um, wen ich als Nächstes töten könnte.
    Mein Blick fiel auf Sanducci, der noch immer an den Boden gekettet war. Dass mir Jimmy diese Kräfte überhaupt erst verschafft hatte, spielte für mich keine Rolle, wenn der Dämon erst mal die Kontrolle hatte.
    All diese Ammenmärchen darüber, wie Vampire andere zu Vampiren machen … sie treffen nicht ganz zu. Vampire sind Nephilim, aber sie entspringen der Verbindung zwischen einem Grigori und einem Menschen. Man wird nicht einfach zum Vampir, indem man gebissen wird. Man muss schon als einer geboren werden.
    Es sei denn, man ist ich .
    Ich bin nämlich, soweit ich weiß, der einzige sexuelle Empath auf diesem Planeten. Laienhaft formuliert heißt das, ich nehme übernatürliche Kräfte durch Sex auf. Anders ausgedrückt: Ich bin ein Dhampir, weil Jimmy einer ist. Und wenn ein Dhampir sein Blut mit dem eines Vampirs vermischt, wird er selbst zu einem.
    Jimmy hatte mich nicht absichtlich zu seinesgleichen gemacht. Er hatte sogar alles darangesetzt, es zu verhindern. Er war geflohen und hatte sich vor mir versteckt. Er hatte sich in einem verzauberten irischen Landhaus eingeschlossen, hinter einer goldenen Tür und goldenen Riegeln an den Fenstern. Allerdings ohne Erfolg. Ich hatte ihn gefunden und verführt.
    Jimmy war stark. Er hielt den Vampir in sich unter Kontrolle. Nur einmal im Monat, bei Vollmond, kam er frei. Und in diesem Moment war ich
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