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Die Pforten der Ewigkeit

Die Pforten der Ewigkeit

Titel: Die Pforten der Ewigkeit
Autoren: Richard Dübell
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er den Fehler begangen hatte, einer Zusicherung von freiem Geleit Glauben zu schenken, und sich ins Lager des Feindes begeben hatte, um Gnade und Nachsicht gegenüber der Zivilbevölkerung der Stadt zu erbitten. Ramons’ Witwe Agnes ging daraufhin mit ihrem zweijährigen Sohn nach Aragonien ins Exil.
    S. 613: Die Wappen , die Constantia auf den Truhen in Meffridus’ Versteck findet, sind die Familienwappen der Grafen von Coseran, der Seigneurs de Terme, der Seigneurs de Montesquiou, der Vizegrafen von Fenolhet und natürlich von Ramons Trencavel.
    An dieser Stelle ein paar Anmerkungen zu den Farben des Trencavel-Wappens. Es gibt es nur sehr unsichere farbliche Überlieferungen. Allein das Pelzwerk steht fest: Hermelin. Was die Farben oder – wissenschaftlich korrekt bezeichnet – Tinkturen bzw. Tingierung des Wappens angeht, hat sich die Associacion Trencavel der in Rietstaps Handbuch der Heraldik vertretenen Meinung angeschlossen, nach der das Trencavel-Wappen mit goldenen und silbernen Balken und dem Pelzwerk im Silber beschrieben wird – also eigentlich gegen die Anordnungsregeln der Heraldik. Deshalb neigt eine starke Fraktion (und dieser habe ich mich angeschlossen) eher zur Tingierung Rot/Silber und führt als weiteres Argument an, dass das Wappen von Béziers, dessen Herren die Trencavel waren, ebenfalls diese Farbanordnung beinhaltet. Zudem ist eine große Anzahl der Wappen von Raymond Trencavels Verbündeten nach gesicherter Überlieferung ebenfalls in Rot/Silber gehalten, und da Verbündete in Schlachten oder Turnieren stets nebeneinander Aufstellung nahmen und einheitlich scheinende Farbblöcke bildeten, spricht meines Erachtens mehr für die Rot/Silber-Theorie als für die andere Alternative. Siehe dazu auch www.cathar.info, www.trencavel.over-blog.com und Walter Leonhard, Das große Buch der Wappenkunst , Bechtermünz 2002.
    S. 631: Die Narzisse galt im Mittelalter tatsächlich als Heilpflanze und wurde überwiegend als Brechmittel eingesetzt, wohl weil eine Verwechslung der Narzissenzwiebel mit einer Küchenzwiebel tatsächlich zu Erbrechen und anderen unangenehmen Nebenwirkungen führen kann. Weiden wurden als Mittel eingesetzt, um den Harntrieb zu verstärken. Die Bedeutung von Ameisen beim Liebes- oder Anti-Liebeszauber ist rätselhaft, da man den Insekten Wirkung in beide Richtungen zuschrieb: Schmuggelte man einer Frau Ameiseneier in den Badezuber, würde die Lust sie mit solcher Macht anfallen, dass sie sich dem Nächstbesten hingäbe, lautet eine Zuschreibung. Die impotenzfördernde Medizin, die Meffridus erwähnt, ist tatsächlich eine Mischung aus zwei im Mittelalter bekannten Maßnahmen. Siehe auch: Richard Kiekhefer, Magie im Mittelalter , dtv 1995.
    S. 699: Im Konflikt zwischen den beiden Päpsten Gregor IX. und Innozenz IV. bedienten sich beide Seiten schriftlicher Propaganda . So explodierte die kaiserliche Kanzlei auf dem Höhepunkt des Streits zwischen Gregor IX. und Friedrich II. geradezu in schriftlichen Aufrufen an alle Fürsten, Kardinäle und lesekundigen Untertanen. Diese Schreiben schilderten nicht nur die Fakten, die die kaiserliche Sicht der Dinge unterstützten (als Fakten galten dabei alle Bezüge, die man aus der Bibel herleiten konnte und für den Kaiser sprachen), sondern waren zugleich flammende Anklagen gegen den Mann auf dem Stuhl Christi. Die Beschuldigungen, die Ramons wiedergibt, finden sich so tatsächlich in einem Schreiben der kaiserlichen Kanzlei aus dem Jahr 1239. In seiner einen Monat später erfolgenden Reaktion bezeichnete der Papst in einem eigenen Rundschreiben an die gleichen Adressaten den Kaiser als den auf die Welt gekommenen Antichrist, indem er ebenso wie die kaiserlichen Schreiber die apokalyptischen Bilder aus der Johannes-Offenbarung heranzog. Wäre die Beklommenheit der Reichsfürsten angesichts dieses bitteren Streits nicht so groß gewesen, hätten sie vermutlich mit amüsierter Spannung auf die jeweiligen Darstellungen und Gegendarstellungen gewartet. Siehe hierzu Klaus J. Heinisch: Friedrich II . in Briefen , Darmstädter, 1968.
    Die Zitate aus der Offenbarung, die jeder mittelalterliche Kaiser auf sich bezog, aber keiner in solchem Maß wie Friedrich II., stammen aus Kapitel 19, Vers 11 und 14.
    S. 833: Rudolf von Habisburch ist natürlich kein anderer als der erste Habsburger-Kaiser auf dem Reichsthron: Rudolf I. von Habsburg. Er beendete mit seiner Ernennung im Jahr 1273 das Große Interregnum, eine der dunkelsten Zeiten
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