Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Pforten der Ewigkeit

Die Pforten der Ewigkeit

Titel: Die Pforten der Ewigkeit
Autoren: Richard Dübell
Vom Netzwerk:
Welt fassungslos macht« –, sprach mehrere Sprachen, war wissenschaftlich gebildet, rief eine moderne Verwaltung seines Reichs ins Leben und war ein Feind der geistigen und seelischen Unterwerfung unter die Dogmen der katholischen Kirche. Als einziger Herrscher bewerkstelligte er die Eroberung Jerusalems, ohne einen einzigen Tropfen Blut zu vergießen, was die Kirche ihm allerdings als Sünde anrechnete. Er starb exkommuniziert auf einer Reise nach Lyon, wo er wahrscheinlich über die Kapitulation von Papst Innozenz IV. verhandeln wollte, in eine Zisterzienserkutte gehüllt und im Kreise seiner engsten Freunde sowie seines Sohns Manfred. Seine letzte Mahlzeit waren Birnen in Zucker.
    Im Roman werden er und sein Sohn stets mit den italienischen Formen ihrer Namen genannt: Federico und Manfredo. Der Schluss liegt nahe, dass die in Italien geborenen Männer, deren Muttersprache das Apulische bzw. Sizilianische war, sich selbst eher mit diesen Namen identifizierten.
    S. 24: Das Kloster Sankt Maria und Theodor entstand im Jahr 1157 aus einer Gründungszelle, die Pfalzgräfin Gertrud von Höchstadt-Stahleck bereits zwanzig Jahre zuvor ins Leben gerufen hatte. Bischof Eberhard II. beauftragte die »gottgeweihten Jungfrauen« mit der Versorgung der Armen und der Aufnahme von Besuchern Bambergs. Zusammen mit seiner Frau trat auch Graf Hermann von Höchstadt-Stahleck in den Zisterzienserorden ein und wurde Mönch im Kloster Ebrach.
    Zunächst wurde lediglich eine provisorische Kirche errichtet; erst im 13. Jahrhundert begannen die Nonnen mit einem dauerhaften Kirchenbau. Der heute noch bestehende, großzügige Kreuzgang mit seiner zisterziensischen Symbolwelt war erst um 1392 fertig.
    Offenbar wurden die Schwestern von Sankt Maria und Theodor nie förmlich in den Zisterzienserorden eingegliedert, wodurch das Kloster der bischöflichen Landesherrschaft unterstand. Bis ins Jahr 1297 lag die Hauptaufgabe der Schwestern im Betrieb des Spitals.
    Von Sankt Maria und Theodor aus wurde im Jahr 1202 das Kloster Trebnitz in Schlesien als Tochtergründung besiedelt. Anfang des 14. Jahrhunderts sagten sich die Schwestern von den Regeln von Cîteaux los und kehrten in den Schoß des Benediktinerordens zurück.
    Nach der Säkularisation erstarb das Klosterleben in Sankt Maria und Theodor. Erst 1902 übernahmen Karmeliten die Gebäude. Heute zählt das Kloster zu den ältesten und größten Konventen der Karmeliten. Siehe hierzu auch Das Bistum Bamberg, Teil  2 von Dr. Josef Urban.
    S. 32: Der Benediktinerabt Robert verließ im Jahr 1098 zusammen mit einundzwanzig anderen Mönchen sein Mutterkloster Molesme, um südlich von Dijon ein neues Kloster zu gründen. Robert suchte dazu bewusst einen »Ort des Schreckens und der öden Einsamkeit« , damit seine Gefolgschaft zu den alten benediktinischen Werten Einfachheit, Keuschheit und Armut zurückfand und die regulae benedicti wieder strenger befolgte. Robert nannte die neue Heimat zunächst schlicht novum monasterium (Neukloster). An der Herleitung des späteren Namens Cîteaux versucht sich in der Romanhandlung Schwester Reinhild.
    Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die sowohl in der Persönlichkeit Roberts als auch der Härte des Lebens in der selbstgewählten Isolation zu suchen sind, formte sich unter der Leitung des dritten Abts von Cîteaux, Stephen Harding, langsam ein neuer Orden: die Zisterzienser. Die von ihm betriebene zisterziensische Klosterreform, die immer als Reform innerhalb des benediktinischen Mönchstums verstanden werden muss, umfasste alle Bereiche des monastischen Lebens: Verwaltung, Wirtschaft, Spiritualität, Liturgie und Architektur. Für die Welt außerhalb der Klöster symbolisierten die anfangs grau, später weiß gekleideten Mönche und Klosterschwestern die sichtbare Abkehr der Klöster von den verwahrlosten Sitten, denen viele Abteien und Konvente vorher erlegen waren. Siehe hierzu auch Jens Rüffer: Die Zisterzienser und ihre Klöster .
    S. 42: Heinrich von Bilvirncheim oder, wie man ihn heute in den einschlägigen Annalen findet, H. von Bilversheim war von 1242 bis 1257 Bischof von Bamberg. Bevor er sich, angeblich aus Groll über seine verschleppte Ernennung zum Bischof, von Kaiser Friedrich II. abwandte, war er einer seiner engen Verbündeten und als sein Protonotar ständig an seiner Seite. Seine Diözese verlieh ihm daher den Beinamen Heinrich der Reisende.
    Seine Demission und Unterwerfung unter Papst Innozenz fallen ins Jahr 1245, das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher