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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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so, wie ich sie mag, mit einem Extraspritzer Tabasco und zwei Limettenschnitzen. Auf dem Tisch lag die New York Times bereit, schon bei der Sonntagsbeilage aufgeschlagen. Und weit und breit keine einzige Kartoffel! Ich gehe seit Jahrzehnten zum Brunch ins Essex House, und sie kriegen es bis heute nicht richtig hin. Simon und ich, wir fingen immer wieder davon an, und dann haben wir eben beschlossen, ihn uns zu krallen, bevor es ein anderer tut. Haben wir gut gemacht, oder?«
    »Ihr seid zum Brunch in die Gramercy Tavern gegangen? Nur wegen Sammy?«
    Will faltete die Hände und zog die Augenbrauen hoch. »Darling, es war ja nun mehr als offensichtlich, dass du ernsthaft dein Herz an diesen Knaben verloren hattest. Simon und ich waren einfach neugierig! Von seinen Kochkünsten hatten wir uns gar nicht so sehr viel erhofft - das war dann noch ein Extrapluspunkt. Als ich ihn damals nach seinen weiteren Plänen fragte und er irgendwas von einem ›Houston’s‹ faselte, war mir klar, dass wir einschreiten und ihn vor sich selbst retten mussten.«

    »Ja, er hat in der Türkei davon gesprochen, dass er mit ein paar Leuten von der Kochschule in der Upper East Side irgendwas in der Art aufmachen wollte«, sagte ich.
    Will schnappte hörbar nach Luft und nickte. »Ich weiß. Eine grauenvolle Vorstellung! Der Junge ist nicht für irgendwelche Franchise-Klitschen bestimmt. Ich habe mit dem Anwalt vereinbart, dass ich das Ding komplett finanziere und Sammy die komplette Arbeit macht. Meine einzige Bedingung war, dass hier immer ein Tisch für mich frei ist; abgesehen davon wollte ich in keinster Weise zu Rate gezogen werden. Allemal besser, als das schöne Geld dem Staat in den Rachen zu werfen, nicht? Außerdem war ich sowieso auf der Suche nach einem neuen Projekt; ich habe nämlich beschlossen, mit der Kolumnenschreiberei aufzuhören.«
    Na, das war ja ein Ding. Von allen Überraschungen dieses Abends schockte mich die hier wohl am meisten. »Was hast du? Meinst du das ernst? Wieso gerade jetzt? Du machst das doch schon seit Jahrhunderten! Die ganze Welt liest deine Kolumne, Will! Was soll denn ohne dich daraus werden?«
    Er nippte nachdenklich an seinem Martini. »Fragen über Fragen, Darling. Dabei ist die Geschichte gar nicht so aufregend. Es ist einfach an der Zeit. Ich weiß auch ohne New York Scoop, dass meine Kolumne mittlerweile ein Relikt aus der Steinzeit ist. Viele, viele Jahre ist sie gut angekommen, aber jetzt ist die Zeit reif für etwas Neues.«
    »Das kann ich verstehen«, sagte ich schließlich. Irgendwie wusste ich, dass es die richtige Entscheidung war. Aber Wills Kolumne gab es schon so lange ich lebte, sogar noch länger, und mich verstörte der Gedanke, dass sie nun plötzlich verschwinden sollte.
    »Jedenfalls, damit du’s weißt, ich habe mit meinem Redakteur gesprochen - diesem Milchbubi - und mir von ihm versichern lassen, dass es dort immer einen Platz für dich gibt, sofern du geneigt bist. Ich will nicht groß darauf herumreiten,
Bette, aber ich denke, du solltest es dir durch den Kopf gehen lassen. Du kannst fantastisch schreiben, und ich verstehe beim besten Willen nicht, warum du nie was daraus gemacht hast. Ein Wort von dir, und du bist drin, erst mal bei der Recherche und später dann, hoffentlich, als so eine Art Volontärin.«
    »Daran habe ich tatsächlich auch schon gedacht«, rutschte es mir heraus; dabei hatte ich mir doch geschworen, das für mich zu behalten, bis ich mehr Klarheit hatte. »Ich würde es gern mit dem Schreiben versuchen...«
    »Ausgezeichnet! Ich habe ja gehofft, dass du das sagen würdest. Wurde aber auch Zeit, na, besser spät als nie. Ich rufe ihn heute Abend noch an und...«
    »Nein, nicht Schreiben in der Art, Will. Es wird dir todsicher nicht gefallen -«
    »Gütiger Gott, jetzt sag bitte nicht, dass du für die Sonntagsbeilage Artikel über Hochzeiten verfassen willst oder so einen Unfug. Bitte.«
    »Schlimmer«, entgegnete ich, mehr um der Wirkung willen, als weil ich es wirklich so meinte. »Ich will einen Liebesroman schreiben. Ein Konzept habe ich schon, und ich glaube, es ist gar nicht mal so schlecht.« Ich wappnete mich gegen die zu erwartende Schimpfkanonade, aber überraschenderweise blieb sie aus.
    Stattdessen sah er mich an, als suchte er in meinem Gesicht nach einer Antwort, und nickte bloß. »Vielleicht liegt es an den ganzen ›Will‹-Martinis, aber ich glaube, das ist genau das Richtige, Darling.« Er beugte sich vor und küsste mich auf die
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