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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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zu dem Eingeständnis, dass der Betreffende verliebt war - allerdings nicht in mich. Und auf neue Hiobsbotschaften konnte ich echt dankend verzichten.
    »Äh, ja?«, quetschte ich heraus und wappnete mich mit verschränkten Armen gegen das, was da kommen mochte. »Und das wäre?«
    Ein weiterer Schatten glitt über sein Gesicht - dann unterbrach uns der Kellner, der Sammy die Rechnung gab. »Tut mir Leid, Leute, aber ihr müsst jetzt raus - ab acht haben wir hier geschlossene Gesellschaft. Ich komm gleich wieder.«
    Am liebsten hätte ich losgebrüllt. Mir anzuhören, dass Sammy die ideale Kombination aus Mutter Teresa und Bademoden-Model
gefunden hatte, war übel genug, aber musste ich auf diese unerfreuliche Mitteilung auch noch so lang warten? Offenbar ging es nicht anders. Also wartete ich, bis Sammy bezahlt hatte, wartete, bis er vom Klo zurückkam, wartete, bis das Taxi vorfuhr und Sammy sich mit dem Fahrer auf die beste Route zum Sevi geeinigt hatte. Und wartete, schon auf dem Weg zum Restaurant, erneut, als Sammy nach tausend Entschuldigungen dem dringenden Ruf seines Handys folgte. Er murmelte vor sich hin, machte »M-hm« und sagte einmal sogar »Ja«, aber das war schon alles, und tief in meinem Innern wusste ich, dass er mit ihr sprach. Als er das Gespräch endlich beendet hatte, drehte ich mich zu ihm, fasste ihn scharf ins Auge und fragte: »Was wolltest du mir vorhin noch sagen?«
    »Also, das klingt jetzt bestimmt total schräg - ich hab’s ja selbst erst vor ein paar Tagen herausgefunden, ich schwör’s -, aber erinnerst du dich noch an die stillen Investoren, von denen ich dir erzählt habe?«
    Hmmm. Das hörte sich nicht nach Liebeserklärungen an fremde Frauen an. So weit, so gut.
    »Ja, klar. Die wollten dem neuesten vielversprechenden Jungkoch ein bisschen unter die Arme greifen, oder wie war das? Und du solltest deine Vorstellungen und ein paar Gerichte zu Papier bringen?«
    »Genau.« Er nickte. »Genau dafür habe ich eigentlich dir zu danken.«
    Ich verschlang ihn mit Blicken; als Nächstes kam garantiert, dass ich ihn inspiriert, ermutigt, ihm als Muse gedient hatte - doch was dann tatsächlich kam, hatte genau genommen absolut nichts mit mir zu tun.
    »Irgendwie blöd, dass du das von mir erfährst, aber sie wollten es unbedingt so. Bei den freundlichen Investoren handelt es sich um Will und Simon.«
    »Was?« Ich fuhr herum wie von der Tarantel gestochen. » Mein Will, und sein Simon?«

    Er nickte und griff nach meiner Hand. »Du hast echt nichts davon gewusst, oder? Ich dachte ja, du hättest ihnen das vielleicht irgendwie eingeredet, aber da kam ein ganz klares Nein von ihnen. Ich weiß es übrigens auch erst seit kurzem. Ist ja Monate her, seit ich die zwei überhaupt leibhaftig zu Gesicht bekommen habe - das war noch beim Brunch in der Gramercy Tavern.«
    Ich war so baff, dass mir kein vernünftiger Satz einfallen wollte, doch das einzig Wesentliche las ich zwischen den Zeilen heraus: Offenbar gab es doch keine andere, die Sammy hoffnungslos und bis zum Wahnsinn liebte.
    »Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll.«
    »Hauptsache, du bist nicht böse«, meinte er und beugte sich näher zu mir.
    »Böse? Wieso sollte ich böse sein? Ich freu mich doch für dich! Versteh bloß nicht, warum Will mir nichts davon gesagt hat. Na, das wird er hoffentlich am Sonntag beim Brunch in aller Ausführlichkeit nachholen.«
    »Genau. Das war auch seine Rede.«
    Mir blieb keine Zeit, all die Neuigkeiten zu verarbeiten, nachdem das Taxi in Rekordzeit am Zielort in der Lower East Side angelangt war, wo ich die kleine Markise wiedererkannte, die auf allen Fotos in den Zeitungsberichten zu sehen gewesen war. Als Sammy die Autotür zuschlug, fiel mir ein gepflegt gekleidetes Paar ins Auge, das las, was auf dem Schild an der Tür geschrieben stand. Schwer enttäuscht drehten die beiden sich zu uns um und sagten: »Sieht so aus, als wäre hier heute Abend aus irgendeinem Grund geschlossen.« Dann begaben sie sich auf die Suche nach einem anderen Esslokal.
    Auf meinen fragenden Blick antwortete Sammy schlicht mit einem Lächeln und murmelte: »Ich hab eine Überraschung für dich.«
    »Speziell für mich?« Es war ja schon fast peinlich, wie hoffnungsvoll ich mich anhörte.

    Er nickte. »Ja. Heute ist ein ganz besonderer Abend, habe ich mir gedacht, und deshalb den Laden dichtgemacht, damit wir ganz unter uns sind. Allerdings müsste ich zwischendurch kurz in die Küche verschwinden. Ich hoffe, das
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