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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)
Autoren: Sandra Regnier
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angefasst.
    Ich sah auf und erkannte, dass er genauso erschrocken war wie ich.
    Ehe einer von uns reagieren konnte, wurden wir gestört.
    »Hör mal, Lee«, Felicity setzte sich aufreizend auf meine Hälfte des Tisches, auf Byron drauf. »Magst du dich nicht lieber zu uns setzen?« Sie deutete mit dem Kopf zur anderen Ecke des Klassenzimmers, wo Jack Roberts, Cynthia Newmarket, Ava Gartner saßen, kurz der gesamte Star Club. »Wir rutschen ein bisschen zusammen, dann wirst du weniger abgelenkt.«
    Ha, mit diesem Wimpernaufschlag? Der ließ sogar Jack Roberts regelmäßig durchdrehen und das, obwohl der seit Jahren dran gewöhnt sein müsste. Ich erwartete, dass Lee jetzt aufstehen und ohne ein Wort mit Felicity gehen würde und dies unser letztes Gespräch gewesen wäre, aber …
    »Nein, danke. Ich sitze gut.«
    Ich weiß nicht, wer verblüffter aussah, Felicity oder ich.
    Doch so leicht gab sie nicht auf. Sie beugte sich vertraulich zu ihm und sagte, so laut, dass jeder im Umkreis von fünf Metern es hören konnte: »Du musst nicht neben der Stadt sitzen. Neben der will niemand sitzen. Sieh dir nur ihre Haare an.«
    Meine Haare? Unwillkürlich fuhr ich mit der rechten Hand in meine Mähne. Zugegeben, sie waren dicht und lockig, nicht so lockig, dass sich niedliche Korkenzieher gebildet hätten, aber als eine Föhnwelle gingen sie allemal durch. Meine Hand blieb sofort in ein paar Knoten hängen. Ach, du lieber Heiland. Ich sah bestimmt aus wie ein gerupftes Huhn. Weshalb hatte Phyllis nichts gesagt? Ich gab das Entwirren auf.
    »Schon okay, Lee, Liebling«, sagte ich und klimperte mit meinen Wimpern. »Geh ruhig mit Felicity spielen. Ich bin nicht eifersüchtig.«
    Ich hoffte inständig, er würde gehen. Ich schämte mich nämlich gerade zu Tode. Kam ich tatsächlich immer so ungepflegt zur Schule? Wie peinlich.
    »Nein, danke, Schatz«, sagte Lee zu meinem Erstaunen. »Wer achtet schon auf die Haare bei einem so umwerfenden Lächeln?«
    Ich wusste genau, dass sowohl Felicity als auch ich wieder ähnlich dämlich dreinsahen.
    Zumindest ging sie an ihren Platz zurück und gab meinen Byron frei.
    Sobald sie verschwunden war, flüsterte ich meinem neuen Banknachbar zu. »Äh, Lee, ich habe echt kein Problem damit, wenn du dich zu denen setzt.«
    Lee lehnte sich entspannt zurück. »Nein, ehrlich. Ich möchte hier sitzen bleiben. Hier hat man eine gute Sicht auf die Tafel.«
    Ehe ich etwas erwidern konnte, betrat Mr Sinclair den Klassenraum und begann mit dem Unterricht. Allerdings heute konnte ich mich nicht so darauf konzentrieren wie sonst.
    Sobald es klingelte sprang ich auf und eilte nach draußen. Ich musste unbedingt ins nächste Klo und meine äußere Erscheinung in Ordnung bringen. Mit einem sauberen T-Shirt allein war es doch nicht getan.
    Ich kämmte meine Haare, versprühte großzügig Deo und bereute, dass meine alte Wimperntusche leer war und ich sie noch nicht ersetzt hatte.
    Als ich den Biologieraum betrat, warteten meine Freunde schon alle auf mich.
    »Und?«, fragten Phyllis und Nicole unisono.
    »Wie sehe ich aus?«, ignorierte ich ihre Frage.
    Die beiden sahen mich erstaunt an. »Okay. Wieso?«
    »Hast du was mit deinen Haaren gemacht?«, fragte Phyllis und betrachtete neugierig meinen Kopf.
    Ui, war es so offensichtlich?
    »Äh, nur gekämmt. Ich bekomme die Welle einfach nicht gebändigt.«
    »Weshalb?«, wollte Nicole wissen. Aber im gleichen Moment war ihr die Antwort egal, denn sie starrte auf jemanden hinter mir.
    »Wegen mir hättest du dich nicht hübsch machen müssen«, sagte Lee und ließ sich wie selbstverständlich auf dem Stuhl neben mir nieder.
    Dann erst schaute er zu Phyllis und Nicole, die ihn groß anstarrten. »Verzeihung. Sitzt hier einer von euch?«
    »Nein, nein, kein Problem«, versicherte Phyllis schnell. Sie sah zwischen Lee und mir hin und her. Ihre Augen blitzten.
    »Ich glaube, wir kennen uns noch nicht«, sagte Lee, als er Phyllis Blick auffing. Das verzieh ich jedem - Phyllis zog immer alle Blicke auf sich mit ihrer Café-au-lait-farbenen Haut, den langen, seidig schwarzen Haaren und ihren grazilen Gesichtszügen.
    »Phyllis Lasseter«, stellte ich vor. »Und das ist Nicole Laverick.«
    Nicole und Phyllis schüttelten Lee die Hand, aber keine von beiden schien einen elektrischen Schlag zu spüren, wie ich ihn gespürt hatte. Sie waren einfach nur hingerissen, wie Felicity Stratton.
    »Hallo«, hauchte Nicole verzückt. Sie konnte ihre Augen gar nicht abwenden. Damit
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