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Die Orks

Titel: Die Orks
Autoren: Stan Nicholls
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zurück zu dem Stern rief, welchen er in Sanaras Obhut zurückgelassen hatte, bis er nachließ. Da waren sie schon auf dem Weg aus dem Kellerlabyrinth hinaus. Doch als sie die nächste Treppe emporstürmten, registrierte er die ersten Noten eines himmlischen Liedes irgendwo über ihnen. Sekunden später erreichten sie einen weiteren trübe beleuchteten Korridor mit einer großen offenen Kammer nicht weit vor ihnen. Sie war voller Dämonen. Etwas wie ein Triumph-Akkord zuckte durch seinen Verstand, als Stryke seinen Trupp ins Gefecht führte. Die Sluagh wussten nicht, was über sie kam. Sie schienen taub und blind für alles abgesehen von den verbundenen Sternen zu sein, die in ihrer Mitte auf einem Tisch lagen. Speere zuckten durch die Luft und durchbohrten Dämonen, die an der Decke hingen. Jups Axt fuhr tief in einen zotteligen grauen Rücken, während Coilla einen anderen Sluagh mit einem Wirbelsturm von Hieben enthauptete. Die Ungeheuer gingen langsam dazu über, sich zu wehren. Vielleicht ein Dutzend von ihnen drehte sich um, und ihre Gliedmaßen zerflossen, um neue und tödlichere Gestalt anzunehmen. Ein Sluagh, eine Schlange, bildete augenblicklich ein drachenähnliches Maul aus und fuhr mit widerlich geifernden Kiefern herum. Wieder fingen die Sluagh damit an, den Orks ihre üblen Säureschmerzen zuzufügen. Einige der Gemeinen gingen zu Boden, die Hände auf die Ohren gepresst, aber die anderen kämpften grimmig weiter. Schließlich gaben die verbliebenen Sluagh unter dem Ansturm der Vielfraße nach. Die meisten Dämonen lagen schwarz blutend auf dem Boden. Abgetrennte Gliedmaßen zuckten noch. Die letzten beiden Ungeheuer waren an die gegenüberliegende Wand gedrängt worden. In einem letzten verzweifelten Wirrwarr aus Klauen und Zähnen versuchten sie zu den Sternen zurückzugelangen, aber die Hälfte der Vielfraße stand zwischen ihnen und ihrem Ziel. Geschlagen und aus Dutzenden Wunden blutend, machten sie kehrt und flohen, indem sie rasch eine Treppe hinunter wogten. Mit ihnen verschwanden auch die von ihnen erzeugten Schmerzen. Ein wenig erstaunt, dass sie noch lebten, hielten die Vielfraße inne und verschnauften. Haskeer ging zurück und wollte die Sterne vom Tisch holen. Sie waren nicht mehr da. Dasselbe galt für Stryke.
    In dem Getümmel hatte er gesehen, wie ein Sluagh die Sterne an sich riss und mit ihnen zu einem offenen Balkon hastete. Flink kletterte die Kreatur an der Außenseite des Palasts empor. Einen Speer in der Hand, raste Stryke eine Treppe in der Hoffnung hinauf, sie einzuholen und abzufangen. Über ihm teilte sich die Treppe und führte in zwei verschiedene Richtungen. Und da war der Sluagh, der auf der anderen Seite, keine zwanzig Schritte von ihm entfernt, spinnengleich abwärts huschte. Mit aller Kraft warf er den Speer. Die Kreatur fiel wie ein Stein. Sie war nur verwundet, nicht tot. Der Sluagh griff mit einer Klaue nach den Sternen, die er fallen gelassen hatte, und versuchte sie näher an sich zu ziehen. Stryke rannte zu ihm und trennte das Glied mit einem sauberen Hieb ab. Aber der Sluagh war noch nicht am Ende. Er ließ einen Fortsatz wie eine Klinge vorzucken und verletzte Stryke an der Schulter. Der Ork wich rasch zurück, während er sich die Wunde hielt, und sah zu, wie das Ding starb. Dann hob er die Sterne auf und lief. Als er die Stelle erreichte, wo die Treppe sich teilte, hörte er Kampfgeräusche. Er warf sich in die Schatten. Ein Rudel Sluagh schlängelte in Sicht, das offenbar vor einer größeren Streitmacht zurückwich. Er blinzelte durch die Düsternis und versuchte zu erkennen, vor wem. Dann sah er sie. Menschen und Orks. Mannis. Nach den jüngsten Enthüllungen war Stryke gegen Überraschungen gefeit, aber diese neue Wendung setzte ihm doch sehr zu. Sein einziger Trost war, dass die Mannis noch mehr Druck auf die Sluagh ausüben würden, obwohl er keine Ahnung hatte, was sie hier taten. Verbündete, aber nicht notwendigerweise Freunde. In wenigen Augenblicken würden sie die Abzweigung in der Treppe erreichen und ihm den Fluchtweg versperren. Er stopfte die Sterne in sein Wams und nahm den einzigen Weg, der ihm noch offenstand: nach oben. Während er seinen Geist vor den Schmerzen seiner Wunde verschloss, die lästig war, aber bei weitem nicht die schlimmste, welche er je erlitten hatte, hielt er inne, um am nächsten Absatz zu lauschen. Das hallende Waffengeklirr wurde langsam leiser. Wahrscheinlich hatten die Sluagh und die Mannis den Weg beschritten,
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