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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman
Autoren: Heyne
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erstaunlich.
    »Sie werden mir eine Macht geben, die du dir nicht vorstellen kannst«, prahlte sie und hob triumphierend die Instrumentale. »Ich werde nicht nur ein Reich haben, sondern gleich mehrere. Nicht nur in einer, sondern in vielen Welten werde ich herrschen. Beginnen soll es mit einem Heer aus Orks, die so gehorsam sein werden wie diese beiden hier.« Jennesta warf nickend einen Blick auf die Untoten. »Wie schade, dass du es nicht mehr erleben wirst.« Sie hob eine Hand.

    Mit lautem Krachen flogen die Türflügel auf. Haskeer kam mit einer Holzbank herein, die er lässig auf den Boden warf. Ihm folgte Coilla, Schwert und Dolch kampfbereit in der Hand.
    Die Eindringlinge störten Jennestas Konzentration, und einen Augenblick lang irrte ihre Aufmerksamkeit ab. Ihre Macht über Stryke, wie sie auch beschaffen war, schwand dahin. Er setzte die unterbrochene Bewegung fort, obwohl Jennesta nicht mehr vor ihm stand, und wäre fast gestürzt. Dann schüttelte er sich und machte sich bereit, noch einmal zuzuschlagen.
    Coilla kam als Erste. Während Stryke noch auftaute, warf sie ein Messer nach Jennesta. Es traf, mit dem Heft voran, ihre Schläfe. Die Zauberin schrie auf, teils vor Schmerzen, aber überwiegend vor Wut. Etwas breitete sich auf ihrer Stirn aus, das Blut hätte sein können, wenn es die richtige Farbe besessen hätte. Jennesta wich zurück, nachdem sie den möglicherweise ersten körperlichen Schlag ihres Lebens verspürt hatte, und rief etwas in einer geheimen Sprache.
    Die Zombies wurden schlagartig munter. Mit überraschender Geschwindigkeit gehorchten sie ihrer Herrin und griffen an. Haskeer rannte ihnen entgegen und stieß dem ersten die Klinge von vorn in die Brust. Die Spitze trat in seinem Rücken wieder aus, doch es gab eine Staubwolke und keine Gischt von Blut. Haskeer riss das Schwert wieder heraus. Der Zombie blieb einen Moment schwankend stehen, dann machte er weiter, als wäre nichts geschehen. Haskeer versuchte es noch einmal, jetzt traf sein Schwert den Bauch. Der Zombie zögerte nicht einmal.

    »Wir können sie nicht töten!«, brüllte Haskeer.
    »Kommt darauf an, wie man es anstellt«, rief Coilla zurück. Sie ging auf den nächsten Schläger los und trennte ihm mit einem Hieb den Arm ab, der nutzlos zu Boden fiel. Dennoch griff der Zombie weiter an.
    »Meinst du, wir sollen sie in Stücke hacken?«, fragte Hakeer.
    Er bekam keine Antwort. Vor der zerstörten Doppeltür entstand Unruhe, Männer riefen und trampelten in ihre Richtung.
    Aus Coillas Sicht stellte Jennesta die größere Gefahr dar, denn sie hatte sich gerade wieder gesammelt, sofern ihr angestrengt verzerrtes Gesicht und die Gesten, die sie machte, etwas zu bedeuten hatten.
    Coilla sah einen Ausweg. Er war riskant und konnte sie ebenso leicht töten wie die Gegner. Immerhin bot er eine Gelegenheit. Sie packte Stryke und Haskeer bei den Armen und zog sie an sich.
    »Fenster!«, rief sie.
    »Was?«, grunzte Haskeer.
    »Fenster!«, wiederholte sie und deutete zu der deckenhohen Glastür am anderen Ende des Raumes.
    Haskeer begriff. »Genau!«
    Sie rannten los, als die Wächter schreiend in den Raum stürmten. Stryke, zwischen Coilla und Haskeer und ebenso sehr mitgeschleift wie durch eigene Anstrengung laufend, war immer noch benommen. Sein Kopf klärte sich sofort, als er das Fenster näher kommen sah.
    »Sie hat die Ster…«, konnte er noch brüllen.
    Das Klirren der berstenden Scheiben und zerbrechenden Holzstücke übertönte ihn.

    Dann wurde es still. Sie stürzten. Sie sahen am Nachthimmel hinter den Wolken Sterne blitzen. Dann die Dächer anderer Gebäude und schließlich den dunklen Boden.
    Sie landeten dicht beieinander im Burggraben. Der Aufprall tat weh, fügte ihnen aber keinen ernsthaften Schaden zu, auch wenn das Wasser kalt war und stank. Sie kamen sofort zu sich, schwammen ans Ufer und kletterten hinaus. In der Nähe warteten Eldo und Noskaa, beide recht nervös. Die fünf Orks verschwanden in der Nacht.
    Jennesta spielte unterdessen mit ihren neuen Schätzen.
    »Ich kann nicht glauben, dass du ihn im Haus gelassen hast«, grollte Stryke, als sie tropfnass in die gegenwärtige Zuflucht des Widerstandes eingelassen wurden.
    »Ich kann nicht glauben, dass du deine mitgenommen hast«, fauchte Coilla. »In die Höhle des Löwen.«
    »Ich dachte, die Sterne mitzunehmen, sei die beste Möglichkeit, sie zu schützen. Ich habe mich geirrt. Aber das ist keine Entschuldigung dafür, dass du deinen einem Risiko
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