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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman
Autoren: Heyne
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nie entlassen.«
    »Wir verneigen uns nicht mehr und machen auch keine Kratzfüße, seit wir uns die Freiheit genommen haben.«
    »Das war aber nicht alles, was ihr euch genommen habt, nicht wahr?«
    Stryke konnte sich gerade noch beherrschen, ehe er nach dem Beutel tastete, in dem er die Sterne verwahrt hatte. Er schwieg.
    »Aber das können wir jetzt endlich in Ordnung bringen«, erklärte sie ihm. »Wir werden …«
    Hacher stöhnte.

    Wütend fuhr sie zu ihm herum. »Nun verschwinde schon, du nutzloser Lump. Verschwinde und lass die Wunde versorgen. Ich weiß auch nicht, warum ich dich nicht einfach verbluten lasse …«
    »Wird er Euch auch nichts tun?«, fragte Hacher.
    »Wer ist denn hier der Schwächling? Hier ist nichts, was ich nicht bewältigen kann. Und jetzt verschwinde!«
    Der General kam mühsam hoch und humpelte zur Tür, eine Hand auf die blutende Wunde gepresst.
    Als er draußen war, konzentrierte sie sich wieder auf Stryke. »Wo waren wir noch gleich? Ach ja, die Instrumentale. « Voller Zorn starrte sie ihn an. »Sie haben von Rechts wegen mir gehört. Ich habe jahrelang nach ihnen gesucht, und du hast noch einige Jahre hinzugefügt. So etwas nehme ich nicht hin.«
    »Du wirst sie allerdings nicht bekommen«, erklärte Stryke ihr.
    »O doch, ich werde sie bekommen. Sie und deinen ausgedehnten Tod als Belohnung für deine Aufsässigkeit. «
    »Dann wirst du hoffentlich einem Ork seinen letzten Wunsch erfüllen. Wie bist du geflohen, nachdem du …«
    »Nachdem mein Vater mich in den Strudel geschleudert hat, meinst du? In der Hoffnung, ich würde in Stücke gerissen? Nein, das werde ich dir nicht erzählen. Ich erfülle keine Wünsche. Du kannst meinetwegen dumm sterben.«
    »Du bist in der Welt der Menschen hoch aufgestiegen. Ich wüsste gern, wie du das geschafft hast.«
    »Die Menschen sind Abschaum. Ich empfinde nichts als Verachtung für sie. Sie sind nur ein Mittel zum
Zweck. Wie ich bei ihnen aufgestiegen bin, ist ebenfalls eine Geschichte, mit der ich dich nicht behelligen will. Jedenfalls sei so viel gesagt, dass es lächerlich einfach war.«
    »Immer die Ränkeschmiedin.«
    »Ich bin nur realistisch.« Auf einmal sprach sie ruhig, es klang fast nach einem müßigen Geplauder. »Es ist wirklich schade, dass die Dinge so verlaufen sind. Du warst einmal ein guter Sklave. Ich hätte dir eine hohe Position in meinen Diensten geben können. Wenn ich recht darüber nachdenke, haben wir sogar etwas gemeinsam, nicht wahr?«
    »Was, zur Hölle, sollte das sein?«
    »Wir haben keine Heimat. Oder kein Reich, soweit ich betroffen bin«, fügte sie verbittert hinzu. »Wir sind entwurzelt und haben keinen Ort, dem wir die Treue schwören könnten. Aber wenigstens hast du noch deine Gefährten. Es gibt jedoch nicht viele wie mich.«
    »Das glaube ich gern. Worauf willst du nun hinaus, Jennesta?« Er spürte einen kleinen Stich im Magen, weil er sie nicht mit »Euer Majestät« angeredet hatte. »Soll ich wieder in deine Dienste treten?«
    »Aber nicht doch. Ich habe dir nur unter die Nase gerieben, was du nicht haben kannst. Eine Gnadenfrist wird es nicht geben.«
    Stryke sprang sie mit erhobenem Schwert an. Sie bewegte rasch und auf geheimnisvolle Weise die Hände.
    Er erstarrte. So sehr er es auch versuchte und trotz all seiner Kräfte konnte er sich nicht mehr bewegen. Er stand da wie eine Statue, mit ausgestrecktem Schwert und bereit zum Stoß.

    Sie lachte ihn aus. Dann stieß sie in einer gutturalen, uralten Sprache einen Ruf aus. Gleich darauf schlurften zwei ihrer untoten Wächter herein.
    »Ihr wisst, was ihr zu tun habt«, sagte sie zu ihnen, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen.
    Sie nahmen sich Stryke vor und tasteten ihn ab. Die knochigen Finger durchsuchten seine Taschen, gelbe Skeletthände wühlten in seinen Gürteltaschen herum. Aus der Nähe war der üble Gestank der Wesen überwältigend. Doch Stryke konnte nicht ausweichen, so sehr er sich auch bemühte.
    Unweigerlich fand einer der Leibwächter den Beutel mit den Sternen. Als er ihn öffnete, fielen sie auf den Teppich, und ein schreckliches Feuer brannte in Jennestas Gesicht. Sie stürmte herbei und verscheuchte den Zombie, der den Beutel ausgekippt hatte, mit einem Faustschlag, als wolle sie ihn für seine Achtlosigkeit bestrafen. Kniend und voller Verehrung sammelte sie die Sterne ein. Falls sie enttäuscht war, nur vier zu finden, so zeigte sie es nicht. Neben allen anderen Sorgen, die er gerade hatte, fand Stryke dies
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