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Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition)

Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition)

Titel: Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition)
Autoren: Erhard Dietl
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eigentlich auch die Olchis?«, fragte Vicky die Köchin.
    »Nein«, sagte Berta. »Hab noch nie davon gehört. Was soll denn das sein?«
    Dann kam Herr Zeiselmeier, der Hundefriseur. Er war seit Jahren für die Pflege der gräflichen Pudel zuständig und schnitt ihnen das Fell schön pudelig, genau wie die Gräfin es wünschte.
    Herr Zeiselmeier wusch die Hunde in der Hundebadewanne. Er föhnte sie trocken und parfümierte sie mit einem Hauch Lavendelduft.
    »Meine Lieblinge müssen perfekt sein«, sagte die Gräfin. »Nächsten Sonntag ist in Schmuddelfing die große Hundeausstellung. Die schönsten Hunde werden prämiert, und meine Süßen werden bestimmt den ersten Preis gewinnen.«
    »Ganz sicher werden sie das, Madam«, sagte Herr Zeiselmeier. Er sagte immer Madam zur Gräfin, weil er das so schön vornehm fand.
    »Wir sollten ihnen das Fell rosa färben«, schlug die Gräfin vor. »In einem Katalog habe ich rosa Färbeshampoo für Haustiere entdeckt.«
    Doch Vicky protestierte lautstark, und auch Herr Zeiselmeier hielt das für keine gute Idee.
    Als er gerade gehen wollte, fragte ihn Vicky schnell, ob er schon mal etwas von den Olchis gehört habe. Der Hundefriseur überlegte kurz. »Das sind doch diese kleinen Stinkeriche von der Müllkippe«, sagte er. »Diese Leute sind nun wirklich gar nicht mein Niveau.«
    Später half Vicky dem Gärtner beim Schneiden der Büsche.
    Herr Weißbrot gab ihr einen Rechen und einen Strohhut, und Vicky sah aus wie eine richtige Gärtnerin. Gemeinsam schnippelten sie an den Zweigen herum.
    »Kennen Sie eigentlich die Olchis?«, fragte Vicky Herrn Weißbrot.
    Doch der schüttelte den Kopf. »Mit solchen Leuten haben wir besser nichts zu tun«, sagte er kurz. Damit war die Sache für ihn erledigt.

    Als Vicky am Abend im Bett lag, dachte sie, dass ihr erster Tag auf dem Schloss gar nicht so übel gewesen war. Wieder musste sie an diese merkwürdigen Olchis denken. Hatten sie wirklich grüne Haut und Hörner auf dem Kopf? Waren sie wirklich so stark, wie Jakob erzählt hatte?
    Irgendwie muss ich es schaffen, zu dieser Müllkippe zu kommen, dachte Vicky.
    Am nächsten Morgen entdeckte Vicky im Geräteschuppen ein altes Damenfahrrad. Herr Weißbrot reparierte die kaputte Kette und pumpte die platten Reifen auf.
    Das Rad war ein bisschen groß für Vicky, doch das war kein Problem. Sie war eine gute Radlerin.
    »Deine Tante hat bestimmt nichts dagegen, wenn du ein bisschen im Park herumfährst«, sagte Herr Weißbrot.
    Vicky fuhr los, und als sie ans andere Ende des Parks kam, sah sie eine Tür in der Schlossmauer offen stehen.
    Was für ein Glück!, dachte Vicky. Schnell radelte sie hinaus.
    Bis zum Mittagessen bin ich längst wieder zurück, überlegte sie weiter. Tante Kreszentia wird gar nicht merken, dass ich weg war.
    Sie wollte jetzt unbedingt nach der Müllkippe suchen. Vielleicht konnte sie ja diese Olchis aus der Ferne ein wenig beobachten. Falls es sie überhaupt gab. Falls nicht alles doch nur ein großer Schwindel war.

Die Olchis gibt’s ja wirklich!

    Vicky radelte an den Feldern entlang nach Osten.
    Noch immer wehte dieses feinfaulige Lüftchen. Sie folgte dem Weg, der am Bach entlangging, fuhr an einer Lagerhalle vorbei und nahm den Seitenweg bei den Gewächshäusern hinüber zum Hügel. Dorthin hatte Tante Kreszentia gezeigt, als sie von der Müllkippe erzählt hatte.
    Der steinige Weg ging ein Stück bergab. Plötzlich wurde das Rad ein bisschen zu schnell. Vicky versuchte zu bremsen, doch da war sie schon in der Kurve. Das Fahrrad rutschte unter ihr weg, kippte um und Vicky landete im Graben.
    Ihr rechtes Knie tat höllisch weh, und ihr linker Unterarm hatte an der empfindlichen Innenseite eine rote Schramme. Vicky leckte ärgerlich daran. Wieso hatte sie nicht besser aufgepasst!
    »So ein Mist!«, rief sie laut. Sie rappelte sich hoch und richtete das schwere Fahrrad wieder auf.
    Plötzlich hörte sie ein Kichern. Erschrocken schaute sie sich um. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass da noch jemand war.
    »Wo ist hier ein Mist?«, hörte sie eine Stimme.
    Als sie sich umdrehte, standen da zwei kleine grüne Wesen. Sie hatten riesige Knubbelnasen und drei Hörner auf dem Kopf.
    Vicky wusste sofort, dass es Olchis waren. Trotzdem fragte sie: »Seid ihr die Olchis?«
    »Muffel-Furz-Teufel!«, sagte eines der beiden. »Ich bin das eine Olchi-Kind, und das da ist mein Bruder, das andere Olchi-Kind.«
    Die Olchi-Kinder schauten Vicky neugierig an. »Wo kommst du denn her?
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