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Die Olchis und die Gully-Detektive von London

Die Olchis und die Gully-Detektive von London

Titel: Die Olchis und die Gully-Detektive von London
Autoren: Erhard Dietl
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uns gar nichts ausgemacht.«
    Während sie ihren Tee schlürften, dachten sie über Fritzis Vorschlag nach.

    Lesen war sicher etwas Krötiges, und zu Hause wollten sie gleich mal mit Olchi-Opa darüber reden. Der wusste immer über alles Bescheid, vielleicht kannte er sich auch mit solchen Sachen aus.
    Dumpy hatte seine Entspannungsübungen inzwischen beendet. Er kam jetzt aus einer muffigen Abstellkammer und schleppte etwas auf dem Rücken. Es war ein blauer Müllsack, aus dem es olchig duftete.
    »Mein Abschiedsgeschenk für euch. Londoner Spezialitäten!«, sagte er. »Erstklassiger Großstadtmüll!«
    Die Olchi-Kinder freuten sich sehr darüber, und das eine Olchi-Kind gab einen knatternden Pups von sich, der klang wie ein olchiger Abschiedsgruß.
    Nachdem Fritzi endlich mit den Trocknungsarbeiten fertig war, setzte sie sich noch einmal an den Computer und schrieb eine E-Mail an Professor Brausewein:
     
    Lieber Herr Brausewein,
    Herr Paddock lässt fragen, ob Sie ihm ein Gerät (vielleicht eine Brille?) bauen können, mit dem man durch Wände (insbesondere Eisencontainer) sehen kann.
    Ihren Wunderschirm konnte er bereits testen, es war ein voller Erfolg. Das Geld dafür wird demnächst auf Ihr Bankkonto überwiesen.
    Die Olchi-Kinder waren uns eine große Hilfe und machen sich jetzt auf den Rückflug. Bitte sagen Sie der Olchi-Familie Bescheid, dass sie demnächst nach Hause kommen werden. Denke, es wird nicht allzu lange dauern, denn ihr Drache scheint ein ausgezeichneter Flieger zu sein.
    Wie immer olchige Grüße, auch von Mister Paddock und Dumpy
    Ihre Fritzi

[zurück]
    Endlich zu Hause

     
    Wenig später waren die Olchi-Kinder auf dem Rückflug.
    Den Müllsack mit der Verpflegung und den Geschenken für die Olchi-Familie hatten sie mit einer Schnur an Feuerstuhls Hals befestigt. So hatten sie die Hände frei und konnten sich gut festhalten. Das war auch nötig, denn der Drache düste mit Vollgas durch den nächtlichen Himmel. Da er sehr lange geschlafen hatte, war er frisch und ausgeruht.
    Inzwischen war es dunkel geworden, und die Lichter der Stadt unter ihnen sahen aus wie hunderttausend kleine Glühwürmchen.
    Sie steuerten Feuerstuhl immer in Richtung Süden und hielten sich genau an Brauseweins Navigationsgerät, in dem die Position des Schmuddelfinger Müllbergs einprogrammiert war.
    So flogen sie die ganze Nacht ohne Unterbrechung. Wieder war es eine angenehme Reise, denn sie hatten Rückenwind und glücklicherweise kaum Turbulenzen. Nur einmal gerieten sie in ein Luftloch, und Feuerstuhl sackte hundert Meter ab. Doch er war ein ausgezeichneter Flieger und hatte sich bald wieder im Griff.
    Wenn ihnen vor Müdigkeit die Augen zufielen, dann stupsten und kniffen sich die Olchi-Kinder gegenseitig, um nicht einzuschlafen. Zwischendurch stärkten sie sich mit Dumpys Reiseproviant, aber eine richtige Pause wollten sie nicht machen, denn viel zu sehr freuten sie sich jetzt auf ihr Zuhause.
    Als dann am Morgen die Sonne aufging, waren sie so hundemüde, dass sie aufpassen mussten, nicht vom Drachen zu rutschen.
    Endlich sahen sie das kleine Städtchen Schmuddelfing unter sich auftauchen.
    Jetzt brauchten sie Brauseweins Navigator nicht mehr, denn den Weg hinüber zum olchigen Müllberg kannte Feuerstuhl auswendig.
    Er streckte alle sechs Beine aus und landete punktgenau neben seiner Garage.
    »Hallo! Hier sind wir wieder!«, riefen die Olchi-Kinder.

    Sie hüpften vom Drachen und schauten sich um. Von den anderen Olchis war nichts zu sehen.
    »Beim Läuserich, wo seid ihr alle?«, riefen sie noch einmal.
    Wieso war es hier so still? Wo waren denn die anderen Olchis?
    »Hallooo, Stinkeriche! Wir sind wieder daaa!«, riefen sie noch ein bisschen lauter.
    Irgendetwas stimmte hier nicht. Der ganze Müllberg wirkte wie ausgestorben. Nur eine Kröte quakte, und die vielen Fliegen surrten wie immer rastlos zwischen den Müllteilen hin und her.
    »Grätziger Windbeutel, was ist denn hier los?«, wunderte sich das eine Olchi-Kind. »Wo sind sie nur alle?«
    Sie schauten hinter den Kistenberg und hinter den Stapel mit den kaputten Elektrogeräten. Doch auch hier war niemand zu sehen.
    Olchi-Papas Müll-Badewanne war leer, ebenso Olchi-Babys Kinderwagen, und auf Olchi-Opas rostigem Ofen hatte sich eine fette Kröte niedergelassen. Vor der Olchi-Höhle lag wie immer Olchi-Mamas Kochgeschirr, und auf der Feuerstelle stand einsam und verlassen der große Schmuddeltopf.
    »Beim Käserich, der Topf qualmt noch!«,
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