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Die Olchis fliegen zum Mond (German Edition)

Die Olchis fliegen zum Mond (German Edition)

Titel: Die Olchis fliegen zum Mond (German Edition)
Autoren: Erhard Dietl
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Handy. Diese Gießkanne brachte sie schon wieder auf eine tolle Idee.
    »Ich sende dir dann auch noch die Rechnung für den Mülltransport. Mach’s gut, Peggi«, sagte Armstrong und legte auf.
    Peggi dachte eine Weile nach. »Harry«, flötete sie dann. »Hol mal schnell einen Notizblock und schreib etwas für mich auf. Ich möchte einen Artikel in deiner Zeitung veröffentlichen!«
    Harry stand grunzend auf und holte Papier und Bleistift. »Ich höre«, sagte er mit vollem Mund.
    Peggi diktierte: »Überschrift: Riesenerfolg für Schmuddelfinger Künstlerin! Ein neuer Stern am amerikanischen Kunsthimmel!
    Im berühmten Museum für moderne Kunst in New York standen bis gestern die fantastischen Müllskulpturen der Schmuddelfinger Künstlerin, die sich OLCHI-OMA nennt. Nach der rauschenden Eröffnungsparty in Amerika sind nun schon nach einer Nacht all ihre Kunstwerke ausverkauft! Nur ein allerletztes ist noch zu haben: ›Gießkanne mit Loch und Rost‹ heißt das begehrte Stück, das auf dem Kunstmarkt einen sehr hohen Preis erzielen wird …«
    Peggi rieb sich die Hände. »Ich bin sicher, das wird alle neugierig machen. Man wird sich um diese Kanne reißen, du wirst schon sehen!«

    »Na, wenn du meinst«, sagte Harry. »Wenn ich mich beeile, kriegen wir es noch in die Morgenausgabe!«
    Peggi küsste Adrian auf die Schnauze. »Vielleicht haben wir doch noch ein gutes Geschäft gemacht!«, flüsterte sie ihm ins Ohr und Adrian leckte ihr begeistert ein bisschen Schminke von der Backe.
    Der kleine Mond-Olchi war inzwischen wieder sicher auf dem Mond gelandet.
    Sein Vater und die anderen Mond-Olchis freuten sich sehr, dass er heil zurückgekommen war, und natürlich waren sie auch glücklich über die wunderbare olchige Müllladung. Dass sein Sohn heimlich auf der Erde war, obwohl er doch Schluchtarrest hatte, das hat Xamondmotex allerdings schon weniger gefallen. Er erhöhte den Arrest auf drei Tage. Aber da Mond-Olchis so uralt werden, sind drei Tage für sie sowieso nur ein Klacks.
    Der kleine Mond-Olchi freute sich über seine Truhe, die jetzt mit echtem Matsch gefüllt war. Der war zwar inzwischen ein bisschen eingetrocknet, aber er konnte ihn mit der grünen Mond-Flüssigkeit leicht wieder nass und schlammig machen. So saß er nun am Grund der Schlucht in der Truhe und nahm ein herrliches Schlammbad. Er warf Matschknödel in die Luft, und immer, wenn ihm einer auf den Kopf fiel, jauchzte er vor Freude. Schöner konnte ein Schluchtarrest nicht sein!

    Und die Olchis? Sie saßen endlich wieder alle zusammen am Tisch.
    »Wir haben euch so vermisst! Grätziger Grützbeutel, ihr wart aber auch wirklich lange weg!«, rief Olchi-Mama und stellte einen großen Suppentopf in die Mitte.
    »Ich hab inzwischen meinen Staubschleuderer fertig gebaut! Soll ich ihn euch mal zeigen?«, fragte Olchi-Papa. Er lief schnell hinüber zur Garage und kam mit einem interessanten Apparat zurück. Damit nebelte er die Olchi-Kinder und Olchi-Oma gleich einmal kräftig ein.
    »Wie krötig! Den hast du gut gemacht!«, lobte Olchi-Oma und auch die Olchi-Kinder sogen den feinen Staub genüsslich durch die Nase.
    »Ich finde es richtig furzig, dass ihr wieder da seid«, sagte Olchi-Opa und gab Olchi-Oma einen dicken Kuss auf die Knubbelnase. Er kannte Olchi-Oma nun schon seit 850 Jahren und war immer noch in sie verliebt wie am ersten Tag.
    Olchi-Opa sagte feierlich:
    »Wärt ihr gekommen letzte Nacht,
hätt ich euch ein Gedicht gemacht.
Jetzt seid ihr heute erst gekommen,
also hab ich keins … äh, verflixt noch mal, was
    reimt sich denn jetzt auf ›kommen‹?«
    »Lass es gut sein, mein Lieber, ich freue mich auch so!«, sagte Olchi-Oma und lächelte vergnügt.
    Es war heute herrliches Olchi-Wetter, denn es nieselte leicht.
    Olchi-Mama hatte zur Feier des Tages etwas besonders Feines gekocht. Es gab Schnürsenkelsuppe mit geraspelten Hartfaser-Streuseln, danach einen verkohlten Gummikuchen in Stinkerbrüh-Soße und als Nachspeise noch eine in Fahrradöl eingelegte Haarshampoo-Flasche.
    Und dann gab es noch eine Überraschung: Das eine Olchi-Kind zog plötzlich eine von den leckeren weißen Mondknollen aus der Hosentasche. Die hatte es heimlich eingesteckt. Die grünen Knubbel an der Seite leuchteten zwar nicht mehr, aber das machte nichts. Das Olchi-Kind schnitt die Mondknolle in sieben kleine Stücke, für jeden gab es eines. Alle Olchis fanden, dass sie nie im Leben etwas Besseres gegessen hatten.
    »Das schmeckt ja wie Stinkerbrühe,
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