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Die Nirgendwojagd

Die Nirgendwojagd

Titel: Die Nirgendwojagd
Autoren: Jo Clayton
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Ksiyl in Zeichensprache zu unterhalten. Swardheld sprach wenig mit ihr, da er sich in den Computer vertiefte - er war seine Zuflucht vor der Konfrontation. Sie hätte gern noch mehr Zeit im Laderaum verbracht, als sie es bereits tat, um das Glück der Königlichen Wache genießen zu können - denn sie waren still zufrieden, so daß ihr Chitin vor Gesundheit glänzte … andererseits deprimierten sie die Aasfresser. Sie waren seelenlosen Tieren so ähnlich, so furchtbar heruntergekommen, wie intelligente Wesen nur herunterkommen und dabei noch am Leben bleiben konnten … gefährlich wie bösartige Tiere, die durch einen Fehler in ihren Gehirnen dazu getrieben wurden, außerhalb der Grenzen, ihres Instinktes zu handeln, und sie kauerten an der Wand des Laderaumes, von Schatten halb verschluckt, selbst Schatten, mit Augen, deren Blicke jeder Bewegung folgten, die sie machte. Augen, die sie haßten und sie begehrten, weil sie sie hereingelegt hatte, sie benutzt hatte, um sich vor den Gefahren des Nebellandes zu wappnen, ohne sie als Menschen anzusehen, sie, die sich darum, ob sie starben oder nicht, sogar noch weniger Gedanken gemacht hatte als wegen der Tikh’asfour in den Schiffen, die sie gesprengt hatte.
    Am fünften Tag glitt der Zerstörer aus dem Zwischenraum, und Swardheld strahlte das vorgeschriebene Erkennungszeichen nach Duvaks voraus, damit sie nicht von den Abwehreinrichtungen atomisiert wurden. Aleytys beobachtete den Navigator-Bildschirm, als Swardheld das Schiff hinunterbrachte, staunte über die um das Landefeld versammelte Menge, eine gesichtslose Masse, eine so starke Intensität des Sehnens, daß sie erste Spuren davon bereits eine Meile vom Boden entfernt auffing. Ihre Hände lagen unruhig auf den Armlehnen des Sessels. Die Jagd war vorbei. Das Drahtseil war wieder einmal überquert. Sie hatte ihre Ruhe … wenigstens für den Moment: Irgendwann würde sie es wieder beschreiten müssen. Die Königin war abgeliefert, und die Vaada dieser Welt waren vor einem schleichenden Tod bewahrt. Sie betrachtete die Vaada und fragte sich, ob sie überhaupt wußten, wie der Krieg angefangen hatte. Eine Haßgewohnheit, dachte sie. Warum machen sie weiter? Nur aus Gewohnheit? Sie haben die Jägergenossenschaft eingeschaltet, damit sie ihre Königin zurückbekommen. Wir finden so ziemlich alle Dinge … warum können wir nicht auch alle Dinge flicken? Sie wußte, was Haupt darauf erwidern würde: Misch dich nicht in die Angelegenheiten der Eingeborenen ein. Wir haben einen genau umrissenen Auftrag, Lee. Welches Recht haben wir, anderen Welten unsere Werte aufzuzwingen? Laß sie in Ruhe, Lee sonst richtest du mehr Schaden an, als du dir vorstellen kannst. Wir haben es auf die harte Tour gelernt… durch bittere Fehler, die uns eine Menge Honorar gekostet haben … Ja, Geld. Geld, das für einige von uns den Unterschied zwischen Leben und Sterben ausgemacht hat. Darum
    drossle diese Versuchung, dich einzumischen und Zustände zu reparieren, Lee. Nichts ist je so einfach, wie es aussieht. Sie blickte auf Swardhelds angespanntes Gesicht. Nichts ist je so einfach, wie es aussieht, dachte sie.
    Das Schiff setzte auf, Swardheld starrte weiterhin auf den Bildschirm und beobachtete, wie eine durcheinanderwimmelnde Gruppe Valaada über das Metabetonfeld auf sie zukam. Dann schwang er sich herum - sie erschrak. „Kümmere du dich um sie, Leyta. Ich bleibe lieber hier oben und halte mich heraus, so gut ich kann.”
    Sie nickte. „Auch gut. Mach den Laderaum auf, dort werde ich sie treffen.”
    Die Duvaks-Valaada stellten sich in einem respektvollen Kreis auf, als die Schotts nach außen schwangen und der Kran die Sphäre der Königin auf den Metabeton hinunterließ. Der Transporter blieb im Frachtraum zurück. Sie warteten in gespanntem Schweigen, die Wachen nahmen ihre Plätze rund um die Sphäre ein, und Ksiyl gab das Startzeichen für die Herauslösung der Königin. Unbemerkt in der Schleusenöffnung, sah Aleytys zu, wobei ein Teil ihres betont ruhigen Wartens davondriftete: Sie wurde in die flutartige Erwartungshaltung hineingezogen, die von den Vaada und Valaada aufstieg. Da sie erhöht über ihnen stand, konnte sie in die Sphäre hineinsehen, als sie sich öffnete, konnte die Königin in der für ihren Körper geformten Höhlung ruhen sehen, diesen goldenen Körper, verschleiert von endlosen Rohrleitungen; Rohrleitungen, die abgenommen und in den Seiten der Sphäre gelagert wurden.
    Die Königin bewegte sich. Hinter
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