Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Niete Im Bett

Die Niete Im Bett

Titel: Die Niete Im Bett
Autoren: Leonie Winter
Vom Netzwerk:
zustimmen. Ich werde dir dann ein Pappschild bemalen, die Läuse verjagen, die sich in deinem Bart breitmachen wollen, und dir hin und wieder heiße Suppe zu deinem Platz an der Hoheluftbrücke bringen. Und eine Flasche Aldi-Schnaps. Im Ernst, Leo, reiß dich bitte zusammen und mach jetzt drei Steaks mit Kräuterbutter und deiner berühmten Steinpilzsoße. Die Gäste warten.«
    »Pfifferlinge.«
    »Dann halt Pfifferlinge. Hauptsache, du machst es.«
    »Detlef?«
    Mr. Bean hantiert mit irgendwelchen Tellern herum.
    »Detlef!«
    Er dreht sich um. »Was soll das? Warum nennst du mich Detlef?«
    »Weil du so heißt.«
    »Auf diesem Ohr bin ich taub.«
    Er widmet sich wieder seinem Porzellan.
    »Herrgott! MISTER BEAN !«
    »Ja bitte?«
    »Wenn ich dir verspreche, dass ich heute brav koche, machst du dann mit mir später einen drauf, wenn hier zu ist?«
    »Nein.«
    »Super. Das vergesse ich dir nie.«
    Schlagartig geht es mir besser.
    Dann fange ich an, das Fleisch zu schneiden, und plötzlich klingelt mein Handy, und ich springe panisch hin und starre aufs Display. Ist es Sarah? Nein, es ist Mia.
    »Sag mal, was war das denn letzte Nacht?«, will sie einigermaßen entgeistert wissen. »Ich hätte schon früher angerufen, aber ich musste mich heute Morgen im Laden mit einem grenzdebilen Handwerker herumschlagen, der die Alarmanlage repariert hat. Geht es dir denn wieder einigermaßen? Ich hab ja richtig Angst bekommen.«
    »Wir haben doch telefoniert, und ich habe dir alles erzählt«, rechtfertige ich mich und merke, dass ich langsam müde werde. Außerdem muss das Messer geschliffen werden, es reißt mehr, als dass es schneidet. Wenigstens kann ich mich so nicht verletzen.
    »Wir haben nicht telefoniert, Leonhard«, sagt Mia. Sie nennt mich grundsätzlich Leonhard, sie findet, das klingt so erwachsen.
    Nun lege ich das Messer besser mal hin. »So ein Unsinn! Natürlich haben wir telefoniert. Ich kann mich doch ganz genau an deine Stimme erinnern.«
    Sie lacht. »Ja klar. Das war die Ansage auf meinem Anrufbeantworter. Du hast mir mehrmals hintereinander das Band vollgequatscht, dazwischen immer wieder gefragt, ob ich das auch so sehe, und dann hast du aufgelegt und wieder angerufen.«
    »Oh«, sage ich, weil ich nicht weiß, was ich sonst sagen soll.
    »Wenigstens war ich es und niemand anders«, stellt Mia sachlich fest. »Was ist denn jetzt eigentlich passiert? Ehrlich gesagt hast du ziemlich gelallt.«
    Ich erzähle ihr alles von vorne bis hinten. Ohne Aussparungen. Also, genau genommen, erzähle ich ihr das, was Frau Krohn mir erzählt hat, an das meiste kann ich mich selbst ja gar nicht mehr erinnern. Eigentlich nur an die Sache mit Sarah. An ihren Abgang. An ihr Schlussmachen ohne Grund.
    »Okay, das kann man jetzt nicht mehr rückgängig machen«, ist das Einzige, das Mia zu meinem desaströsen gestrigen Abend zu sagen hat. So ist sie. Mia ist nicht der Typ, der im Konjunktiv lebt. Sie würde nie sagen: »Hättest du mich früher angerufen, wäre das nicht passiert« oder »Würdest du weniger Alkohol trinken, wäre es nie dazu gekommen«.
    »Bist du nicht sauer auf mich?«
    »Warum sollte ich denn sauer sein? Du hast mir ja nichts getan. Höchstens meinem AB, und der kann was ab. Kein Problem. Die Frage ist nur, was du jetzt machst.«
    »Wie?«
    »Na ja, irgendwie musst du ja rausfinden, warum sie einfach so abgehauen ist. Also – mich würde das interessieren.«
    »Mich auch.«
    »Hast du sie denn noch mal angerufen?«
    »Dauernd. Eigentlich ununterbrochen. Aber sie geht nicht ran. Ich habe keine Ahnung, warum. Ich kann an nichts anderes mehr denken.«
    »Doch, kannst du! Du kannst dich immerhin noch damit beschäftigen, dich zu betrinken und selbst zu bemitleiden«, stellt Mia fest und hat wie immer recht.
    »Was machst du denn heute?«
    »Erst gehe ich mit Mr. Bean auf den Kiez, später werde ich nachdenken.«
    »Hoffentlich endet dieses Nachdenken nicht so wie gestern«, sagt Mia. »Ich denke auch mal darüber nach, warum Sarah gegangen sein könnte. Bist du dir sicher, dass du wirklich nichts Schlimmes gemacht hast?«
    »Ganz sicher. Wenn ich was weiß, dann das. Es sei denn, es ist verboten, eine Frau zu fragen, ob sie nach dem Sex was vom Italiener möchte.«
    »Es ist verboten, das nicht zu fragen«, sagt Mia und legt auf.
    Mia
    Ich werde nie den Richtigen finden, und ich weiß auch, warum. Weil ich blöd bin. Ich bin niemand, bei dem ein Mann länger bleiben möchte, so ist das einfach. Ich bin gut
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher