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Die namenlose Schoene

Die namenlose Schoene

Titel: Die namenlose Schoene
Autoren: Karen Rose Smith
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ich mich um Denises Gefühle gekümmert, wäre ich bei ihr daheim gewesen. Oder sie hätte genau gewusst, wo sie mich erreicht. Wären wir echte Partner gewesen, hätten wir das alles gemeinsam durchgestanden.”
    Sie musste ihm den Schmerz erleichtern. Was für ihn galt, galt auch für sie. Sie waren beide nur Menschen. Sie liebte diesen Mann, und sie legte ihm die Hände an die Wangen und sah ihm in die Augen.
    „Es war nicht deine Schuld, Tucker, glaube mir. Kinder werden krank, ob man bei ihnen ist oder nicht. Sammy war schon früher erkältet. Die Nase läuft ihm, wenn er zahnt. Ich dachte nicht, dass es diesmal anders sein könnte. Du konntest auch nicht verhindern, dass Chad Hirnhautentzündung bekam. Wir können Kinder nicht unter eine Glashaube setzen, Tucker. Hör
    auf, dir die Schuld zu geben, sonst wirst du nie glücklich. Du musst dir verzeihen, dass du auch nur ein Mensch bist und manchmal Fehler machst. Gib dir nicht die Schuld an Chads Tod. Er würde das nicht wollen.”
    Tucker hatte Emma trösten wollen, weil Sammys Erkrankung nicht ihre Schuld war. Jetzt versuchte sie, ihm die Augen zu öffnen. Hatte sie Recht?
    Er fand in Emmas Augen viel mehr als Freundschaft und vor allem mehr als Verlangen. Er liebte Emma Douglas, obwohl er sich dagegen seit Wochen wehrte.
    Er hatte Beziehungen vermieden, weil er sich für einen Versager hielt.
    Denise hatte ihm die Schuld an Chads Tod gegeben, genau wie er selbst.
    Vielleicht hatten sie beide einen Sündenbock gebraucht. Und dann hatte sie sich von ihm zurückgezo gen.
    Emma war keine Frau, die sich zurückzog. Sie lief nicht fort.
    Sein Leben hatte sich seit Chicago verändert. Und diese Veränderungen gefielen ihm. Doch noch fürchtete er den letzten Schritt, fürchtete sich davor, Emma und den Zwillingen sein Herz zu öffnen. Doch jetzt…
    Die Liebe ließ nicht zu, dass er sein Herz länger verschloss. Er wollte Emma in seinem Leben, wollte sie an seiner Seite, wollte sie heiraten.
    Konnte sie ihm verzeihen, dass er so dumm war und seine Gefühle so lange geleugnet hatte?
    Er hielt ihre Hände fest und wusste nicht, was er sagen sollte. Dann hörten sie Schritte. Jackson kam zu ihnen.
    „Was ist es?” fragte Emma.
    „Bronchitis. Er bekommt mittels einer Infusion Flüssigkeit und Medikamente. Der Kleine hat sehr viel Glück. Ich habe ihn auf die Kinderstation gelegt. Wenn ihr zu ihm gehen wollt, habe ich nichts dagegen.”
    „Kann ich heute Nacht bei ihm bleiben?” fragte Emma.
    „Ich sorge dafür, dass eine Liege ins Zimmer gestellt wird. Wissen Sie noch immer nicht, wo Josie ist?”
    Emma schüttelte den Kopf.
    „Gut. Ich mache jetzt meine Runde. Dann sehe ich noch einmal nach ihm.” Jackson nickte Emma zu. „Keine Sorge, er wird gesund.”

    Tucker konnte jetzt nicht mit Emma über sie beide sprechen. Sie wollte nur zu Sammy, und das konnte er ihr nicht verübeln. Er wusste, wie sie im Moment empfand.
    Auf der Kinderstation führte eine Schwester sie in ein Zimmer mit gelben Wänden und aufgemalten Fischen. Man fühlte sich wie in einem Aquarium. Zwei Bettchen standen im Raum, aber eines war leer.
    Emma beugte sich über Sammy. „Hallo, Schätzchen. Du fühlst dich bald besser, und ich bleibe jetzt bei dir.”
    Tucker kam zu ihnen und streichelte Sammys Arm. „Hallo, Kleiner. Du bekommst eine Sonderbehandlung. Vielleicht kann ich dir von daheim die Giraffe holen, die du so magst. Sie schläft dann heute bei dir, einverstanden?”
    Sammy lächelte schläfrig, als hätte er alles verstanden. Tucker bekam feuchte Augen. Er liebte den Jungen und auch Steffie. Er hatte sich von beiden fern halten wollen, doch sie hatten sein Herz erobert - genau wie Emma. Er griff nach ihrer Hand, und sie sah ihn fragend an.
    Die Tür öffnete sich. Josie eilte herein. „Es tut mir so Leid. Ich habe Dr.
    Caldwell getroffen. Er hat mir erzählt, was los ist. Ich war daheim und wollte über alles nachdenken. Der heutige Tag hat bewiesen, dass ich nicht zur Mutter tauge. Das habe ich wohl die ganze Zeit gewusst. Ich will keine Verantwortung für die Kinder übernehmen. Ich kann mich nicht rund um die Uhr wie eine Gefangene fühlen. Du empfindest das nicht so, Emma. Du kümmerst dich gern um die beiden. Willst du ihre Mutter sein?”
    „Josie, du weißt nicht, was du da …” setzte Emma an.
    „Doch, endlich weiß ich es. Ich habe gern für die Innendekorateurin gearbeitet. Ich will eine Ausbildung und dann eine richtige Arbeit annehmen. Ich bin für Kinder noch
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