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Die namenlose Schoene

Die namenlose Schoene

Titel: Die namenlose Schoene
Autoren: Karen Rose Smith
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Montag angesetzt. Richter Peabody war zu beschäftigt, um sich vorher mit ihnen zu befassen.
    Bis dahin sollte Josie sich nach Emmas Meinung möglichst viel mit den Kindern beschäftigen. Doch schon nach einer Weile zog Josie sich wieder von den Zwillingen zurück und ging spazieren oder in den General Store.
    Damit sie sich nicht wie eine Gefangene fühlte, sprang Emma jedes Mal ein, doch sie merkte, dass Tucker damit nicht einverstanden war.
    Kurz nach Josies Eintreffen hatte Emma bei Tante Gertie angerufen und sie eingeladen, damit sie Josie kennen lernte. Josie mochte die alte Frau und ihre Geschichten von dem Leben in Storkville. Tante Gertie verurteilte Josie nicht, und Josie fühlte das. Emma hatte auch Cal angerufen, und Tucker
    hatte mit Jackson gesprochen, der ihm versicherte, er und Hannah würden den Spruch des Richters abwarten.
    Am Freitagmorgen kam Emma zu dem Schluss, dass Josie nur dann die volle Verantwortung für die Kinder übernehmen würde, wenn sie selbst das Haus verließ. Sammy war heute verschnupft, konnte jedoch einige Stunden auf Emma verzichten.
    Beim Frühstück sagte sie zu Josie: „Es ist Zeit, dass du dich allein um die Kinder kümmerst. Ich he lfe im Secondhandladen. Die Frauen der Hilfssheriffs eröffnen nächste Woche den Laden. Falls du etwas brauchst, findest du die Telefonnummer des Ladens am Kühlschrank, auch Tante Gerties Nummer und die der Kinderkrippe. Dort hält sie sich wahrscheinlich auf, wenn sie nicht daheim ist. Ich habe dir auch noch Tuckers Nummer aufgeschrieben.”
    „Ich soll mich ganz allein um die Zwillinge kümmern?”
    „Du bist ihre Mutter, Josie.” Emma tätschelte ihr die Hand. „Ich weiß, dass du das schaffst. Du musst es auch können, damit du sicher wirkst, wenn der Richter dir Fragen stellt.”
    „Vielleicht sollten wir noch warten, bevor wir zu ihm gehen. Vielleicht
    …”
    „Es ist keine Verhandlung, Schatz, sondern nur eine Anhörung. Alles wird gut.”
    Doch Emma machte sich Sorgen, als sie das Haus verließ.
    Am späten Vormittag rief Cal sie im Secondhandladen an. „Woher weißt du, dass ich hier bin?” fragte sie.
    „Josie hat es mir gesagt.”
    „Wie macht sie sich?”
    „Sie klang gestresst und musste das Gespräch abbrechen.”
    Das verstärkte Emmas Sorge n. Vielleicht sollte sie heimgehen und ihrer Schwester helfen, doch Josie musste es allein schaffen.
    „Warum rufst du an?” fragte sie Cal.
    „Ich möchte, dass du jemanden kennen lernst.”

    „Wen?”
    „Sie heißt Bonnie Arkin, eine Lastwagenfahrerin, die ich in Kalifornien kennen lernte. Sie kam zu Thanksgiving her und wohnt noch eine Weile bei mir. Vielleicht könnten wir zu viert essen gehen. Du weißt schon, du und Tucker, ich und Bonnie. Wie wäre es mit morgen Abend?”
    Sie bezweifelte, dass Tucker mit ihr ausgehen wo llte. Sie wollte aber Cals Freundin kennen lernen. So aufgeregt hatte er noch nie geklungen.
    „Ich habe keine Ahnung, was Tucker vorhat. Ich spreche mit ihm und melde mich wieder bei dir. Wenn er keine Zeit hat, könnten wir zu dritt ausgehen.”
    „Ist alles in Ordnung?” fragte Cal.
    „Nichts ist in Ordnung. Wahrscheinlich kehren Josie und ich bald nach Cedarton zurück. Ich rufe dich heute oder morgen an.”
    Cal drängte noch, sie solle ihn anrufen, wenn sie ihn brauchte. Dann legte sie auf und machte sich weiterhin Sorgen, weil Josie mit den Kindern allein war.
    Während Josie die Kinder fütterte, betrachtete sie das Chaos. Noch nie war sie so verstört gewesen. Wenigstens aß Steffie etwas, wenn schon Sammy sich weigerte. Er trank nicht einmal. Die Nase lief, und er hustete ein wenig. Emma wusste darüber Bescheid. Sie hatte sicher erkannt, ob der Kleine einen Arzt brauchte.
    Josie bot ihm Apfelmus an, aber er wollte keines, sondern tauchte die Hand in das Mus und verteilte es auf dem Tablett und auf sich selbst. Josie saß nur da und starrte. Steffie hatte sich mit Pudding beschmiert. Der Boden sah schlimm aus.
    Das schaffte sie nicht. Sie schaffte es einfach nicht!
    Seit ihrer Ankunft betrachtete Sheriff Malone sie wie eine Verbrecherin.
    Er wollte von ihr Antworten, die sie selbst nicht kannte. Alle Gründe, aus denen sie im August geflohen war, kehrten zurück. Doch sie konnte Emma nicht neue Sorgen bereiten.
    Trotzdem brauchte sie Hilfe. Vielleicht konnte Tante Gertie einige Stunden auf die Kinder aufpassen. Josie sehnte sich nach Cedarton - oder glaubte es wenigstens. Vielleicht erkannte sie in ihrem eigenen Zimmer endlich, was
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