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Die Nachtmahr Wunschträume

Die Nachtmahr Wunschträume

Titel: Die Nachtmahr Wunschträume
Autoren: Jean Sarafin
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mir aus der Seele, obwohl er David einen kameradschaftlichen Knuff gab.
    »Ah, Sie sind
de Temples
Senior?!« Elijah legte seine gesamte Begeisterungsfähigkeit in den Satz und reichte meinem Onkel die Hand, die Klaus nach kurzem Zögern schüttelte. Zu meiner Überraschung ganz ohne jede magische Überprüfung. Offensichtlich war aus irgendeinem Grund alles im grünen Bereich.
    Erleichtert fühlte ich mich genötigt, Elijah zu erklären: »Er ist harmlos, nur eine Nervensäge.«
    »Hei!«, protestierte der beliebteste Junge der Schule.
    »Und ihr Irgendwie-bester-Freund«, fiel mir Daria hilfsbereit in den Rücken und Rebecka stimmt beinahe im Chor ein: »Ex-Freund.«
    »Nix-Freund«, meinte ich.
    »Hei, bin ich zu spät?« Jonah schnaufte um die Ecke, blieb stehen, als er Klaus sah und kam dann langsamer näher. Offiziell wusste er nicht, dass der Brand im Hause meines Großvaters von Klaus und Rektor Simons gelegt worden war, um einen Nachtmahr, ihn, auszuschalten. Tatsächlich konnte sein Verhalten auch damit zu erklären sein, dass man nicht rennt, wenn der Vater eines seiner besten Freunde anwesend ist. Da ist man cool.
    »Wozu?«, erkundigte ich mich. Nicht, weil es mich interessierte, sondern weil es Klaus von Elijah und Jonah ablenkte. Die beiden Nachtmahrbrüder so akut der Gefahr durch Entdeckung ihres wahren Wesens ausgesetzt zu sehen, war zwar irgendwie befriedigend ... aber eben nur irgendwie. Wahrscheinlich war ich einfach ein viel zu guter Mensch.
    »Wir haben Kunst«, erklärte David und setzte sich in Bewegung. Dabei hielt er sich geschickt und unauffällig zwischen Jonah und seinem Vater. »Ciao, Dad.«
    Die Erleichterung in Jonahs Blick fiel mir auf. Entgegen seinen früheren Beteuerungen schien er doch Angst vor Klaus zu haben und war dankbar, dass David ihn deckte. Wäre ich auch gewesen. Leider dachte David mir gegenüber nicht im Traum daran, den Beschützer herauszukehren.
    »Wir sehen uns!« Klaus nickte mir zu, warf Elijah noch einen schwer zu deutenden Blick zu und verließ zielstrebig das Gebäude.
    »Er glaubt, dass David uns alle überprüft hat«, erklärte mir Rebecka überflüssigerweise. »Offiziell ist dein Freundeskreis Nachtmahr-frei.«
    »Oh«, machte Elijah theatralisch. »Es wäre nett gewesen, das VOR meinem Herzinfarkt zu wissen.«
    »Mich hat deine Stieftante persönlich überprüft.« Daria biss gut gelaunt in einen Apfel. Sie hatte ja auch gut reden. Schließlich war sie die einzige in meinem Freundeskreis, die wirklich weder Tag- noch Nachtmahr war. Ein langweiliger, ganz normaler Mensch. Nein, halt. Hiermit streiche ich das
langweilig
– und das
ganz normal
wohl besser auch.
    Das Klingeln riss mich aus meinen Gedanken.
    »Willst du auch noch die zweite Stunde blau machen, oder geben wir Gas?«
    »Sehr witzig!«, murmelte ich. »Ich habe nicht blau gemacht. Ich hatte eben die Erkenntnis meines Lebens.«
    »Schon klar!«, behauptete Rebecka und verdrehte die Augen. Daria wirkte nicht ganz so misstrauisch, aber immerhin skeptisch. Man könnte ob der Reaktionen beinahe glauben, ich würde ständig zur Übertreibung neigen. Tja, wer solche Freunde hatte, brauchte keine Feinde mehr und ... es gelang mir gerade noch bei dem Zusammenprall mit einem anderen Schüler dem größten Teil seines überschwappenden Kakaos auszuweichen.
    »Verdammt! Pass doch auf!«, keifte ich das unerwartete Hindernis an, welches mir direkt hinter einer Ecke entgegengekommen war und mich beinahe verbrüht hatte.
    »Pass doch selber auf!«, keifte Dominique zurück. Dann erkannte mich der Footballspieler. Kurz schien er zwischen Antipathie und Sie-ist-jetzt-mit-meinem-besten-Kumpel-David-befreundet-Pflichtgefühl hin und her gerissen zu sein, dann überwog die Gewohntheit. »Hätte ich gewusst, dass du es bist ...«
    »... wärst du mit mehr Schwung um die Kurve gekommen?«, riet ich und stolperte absichtlich so gegen ihn, dass er die Ladung restlichen Kakaos abbekam. Wenn er mich schon für ein Miststück hielt, wollte ich es auch verdient haben.
    »Scheiße! Du blöde Kuh!« Dominique starrte mich an, als wäre ich nicht mehr ganz bei Trost.
    »Ich finde dich auch doof!«, meinte ich und ging weiter. Zu meiner Überraschung ließ er mich. Shit! Wenn man sich weder auf die Bösen, noch auf die Idioten verlassen konnte, blieb wirklich nicht mehr viel übrig.
    Deutlich besser gelaunt als noch vor wenigen Sekunden bog ich gemeinsam mit Daria und Rebecka in die Klasse – und wunderte mich darüber,
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