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Die Nacht der Weisswurst-Vampire

Die Nacht der Weisswurst-Vampire

Titel: Die Nacht der Weisswurst-Vampire
Autoren: Thomas Brezina
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verschiedenen Teilen Bayerns und kennen einander nicht”, erklärte der Ober-Vampir. “Das garantiert jedem absolute Sicherheit. Auch ich weiß nicht, wer sich hinter den Masken der Vampire verbirgt. Die einzige Verbindung zwischen Ihnen und mir sind die Signale, die Ihr Fernseher von meinem Sender empfängt. Genügt Ihnen das als Begründung, Nummer 8?”
    Der mißtrauische Vampir stammelte etwas von “Jaja, war nur eine Frage”, und wartete gespannt auf die nächsten Anweisungen.
    “Entschuldigung”, meldete sich ein rundliches Vampirgesicht mit dicken Backen. “Aber wieso heißt unsere Organisation ,Weißwurst-Vampire'?”
    Auch dafür wußte der Vorsitzende eine Erklärung.
    Teuflisch schmunzelnd erzählte er: “Weil Weißwürste zu meinen Lieblingsspeisen gehören!”
    Die anderen lachten. Doch nur für ein paar Sekunden, denn der Ober-Vampir klopfte auf den Tisch und rief: “Ruhe! Lassen Sie mich fortfahren, denn unsere Zeit ist knapp bemessen! Ich habe Ihnen nämlich auch eine betrübliche Mitteilung zu machen. Einer von Ihnen wollte frühzeitig losschlagen und ganz allein saugen. Natürlich habe ich Kontrolle über solche schlechten Scherze. Ich bedaure, daß wir uns von dem ungeduldigen Vampir verabschieden müssen!”
    Ein entsetzter, hoher Schrei gellte durch den Raum, und auf einem Fernseher erlosch das Bild.
    Der Vorsitzende grinste teuflisch, als er die erschreckten und entsetzten Gesichter der anderen Vampire beobachtete.
    “Keine Solo-Flüge, meine Herren”, ermahnte er sie, “sonst ergeht es Ihnen wie Nummer 12! Und nun suchen Sie noch weitere Verbündete, die unseren Plan ausführen! Jeder von Ihnen muß mindestens weitere zehn Sauger finden!” Bevor noch jemand gegen diesen Auftrag protestieren konnte, hatte sich der Ober-Vampir schon verabschiedet. “Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit und bitte Sie, in drei Tagen zum nächsten Tele-Treffen!” Mit diesen Worten schaltete er die Sendeanlage ab, und die Bilder verschwanden von den Bildschirmen.
    “Gut gemacht! Danke!” ertönte eine Stimme im Kopfhörer des Vorsitzenden.
    Eine kleine Lade an der Unterseite der Tischplatte sprang auf. Der Ober-Vampir zog ein Bündel Banknoten heraus, zählte sie hastig und stopfte sie in seine Tasche. Mit großen Schritten eilte er aus dem Saal.

Rätsel um Natascha
     
     
    Schweinchen Schlau schüttelte immer wieder die rechte Hand, als müsse sie gelockert werden. Das tat Schweinchen Schlau immer, wenn er aufgeregt war, und im Augenblick zitterte er vor Anspannung.
    In Wirklichkeit hieß Schweinchen Schlau allerdings Klaus-Jürgen Bienenstadt und war Axels Onkel. Den Spitznamen ,Schweinchen Schlau' verdankte er vor allem seiner schweinchen-rosa Gesichtsfarbe und seiner Vorliebe für knallbunte Klamotten. Am liebsten trug Klaus-Jürgen kirschrote, tintenblaue, dottergelbe und grasgrüne Kleidungsstücke, und darin sah er aus, als wäre er gerade einem Comics-Heft entsprungen. Axels Onkel besaß in der Nähe des Münchner Viktualien-Marktes einen Zeitungskiosk und hatte seinen Neffen und die Knickerbocker in den Ferien nach München eingeladen.
    Allerdings nicht ohne Grund.
    “Sie war so ein nettes Mädchen”, murmelte Schweinchen Schlau immer wieder und wischte sich über die borstenartigen, blonden Haare. “Dreimal die Woche ist sie gekommen und hat mir ausgeholfen. Ich habe ihr dafür sechs Mark die Stunde gezahlt. Aber von einem Tag auf den anderen wollte sie dann nicht mehr, die Natascha”, berichtete Klaus-Jürgen den vier Knickerbockern.
    Axel, Lilo, Poppi und Dominik setzten die Erzählung im Chor fort: “Sie hat mich nicht einmal mehr gegrüßt, und ihre Mutter hat mir erzählt, daß sie fast jeden Nachmittag für mehrere Stunden verschwindet. Natascha verrät aber nicht, wohin!”
    Der Onkel verzog schmollend den Mund zu einem richtigen Rüssel. “Ihr braucht euch nicht über mich lustig zu machen!” meinte er sauer.
    Axel klopfte ihm kameradschaftlich auf die Schulter und meinte: “Schweinchen, wir haben das schon mindestens siebenmal von dir gehört!”
    “Na und!” rief Klaus-Jürgen. “Ich mache mir eben Sorgen um das Mädchen. Und euch habe ich eingeladen, damit ihr herausfindet, was Natascha treibt. Bisher konntet ihr mir aber nichts sagen. Wieso nicht?” Er blickte die Junior-Detektive herausfordernd an.
    Das war nun ein heikler Punkt. Sollten sie ihm von dem Vampir im Kartoffel-Keller berichten oder nicht?
    Lieselotte entschied sich blitzartig zu schweigen und meinte
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