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Die Nacht der Weisswurst-Vampire

Die Nacht der Weisswurst-Vampire

Titel: Die Nacht der Weisswurst-Vampire
Autoren: Thomas Brezina
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sie ihm zu. “Es gibt dicke Luft, vor allem deinetwegen!”
    “Aber wo sind meine Kumpels?” fragte Dominik aufgeregt. Das Mädchen mit den grünen Haaren schüttelte den Kopf und murmelte etwas von: “Ich glaube, etwas essen gegangen, oder so irgendwie!”
    Mit diesen Worten beförderte sie ihn vor das Schloß und schlug die Tür zu.
    Dominik war so aufgeregt, daß er keinen klaren Gedanken fassen konnte. Er mußte die Polizei alarmieren. Aber das ging wieder nicht wegen Natascha. Er mußte mit seinen Freunden reden, doch die wollten ihn nicht sehen. Er mußte zu Klaus-Jürgen, aber wo steckte der nun wieder?
    Ziellos hastete der Junge über den Parkplatz und wischte sich immer wieder den Schweiß von der Stirn. Er hatte den Vampir entdeckt. Ganz in der Nähe befand sich der Mann, der die Knickerbocker-Bande beinahe umgebracht hätte. Nun war er mit den anderen in der Burg, und Dominik konnte sie nicht warnen.
    Verzweifelt fuchtelte Dominik mit den Armen durch die Luft, als sich plötzlich ein harter Stab in seinen Rücken bohrte.
    “Keinen Muckser und keine Bewegung! Vor allem sieh dich ja nicht um!” befahl eine Stimme flüsternd. “Du hast einen Pistolenlauf im Rücken, und falls du etwas unternehmen solltest, drücke ich ab. Lautlos zischt dann eine Kugel in deinen Körper. Deshalb lächle und steige in diesen Wagen!”

Wer zuviel weiß ...
     
     
    Dominik erstarrte. Autoschlüssel wurden in seine Finger gelegt, und eine Hand in einem weißen Handschuh deutete auf einen knallroten Sportwagen auf dem Parkplatz vor dem Schloß.
    Der Junge riß die Augen auf. Das war doch der Flitzer von Ottokar, der sie aus Landshut heimgebracht hatte.
    Für weitere Grübeleien blieb keine Zeit, denn nachdem der Junge die Tür aufgeschlossen hatte, bekam er die nächste Anordnung: “Leg dich in den Raum zwischen den Vordersitzen und der Rückbank und zieh die Decken über den Kopf. Falls du nur einen Blick nach oben wirfst, war es dein letzter!”
    Gehorsam tat Dominik, was ihm aufgetragen worden war. Der Schweiß rann in Strömen über seine Haut, und die muffige Luft unter den stinkenden Decken machte ihm sehr zu schaffen. Doch noch viel mehr beschäftigten ihn seine Gedanken. Er hatte sich geirrt. Komplett geirrt! Wieso?
    Über eine halbe Stunde dauerte die Fahrt im Sportwagen. Dann rumpelte das Auto heftig auf und nieder. Anscheinend war es auf einen Feld- oder Waldweg eingebogen. Nach weiteren zehn Minuten, in denen Dominik wie ein Milchshake durchgeschüttelt wurde, kam der Wagen zum Stillstand. Der Fahrer drehte sich um und wickelte eine der Decken um Dominiks Kopf. Danach zerrte er ihn ins Freie und band auch noch einen Strick um seinen Hals. Der Junge schob eilig die Hand zwischen Seil und Decke, damit er nicht erwürgt wurde.
    Außerdem bekam er kaum noch Luft und mußte ständig husten.
    Wie einen Hund trug der Mann den Jungen unter dem Arm. Dominiks Angst war unbeschreiblich. Was würde nun mit ihm geschehen? Wieso hatte er Idiot so laut ausposaunt, daß er viel wußte? Und wieso hatte er sich so geirrt? Eigentlich hatte er Hugo-Egon Schlamitzky für den Vampir gehalten. Als ihn der Schauspieler so brutal zu Boden gedrückt hatte, da waren dem Jungen nämlich rosa Kaugummireste in den Bändern seiner Schuhe aufgefallen. Dominik erinnerte sich genau, daß er dem Vampir vom Leichenwagen seinen eigenen Kaugummi in die Schuhbänder getreten hatte.
    Doch nun befand er sich zweifellos in der Gewalt von diesem geheimnisvollen Ottokar. Er war eindeutig in seinem Auto gefahren. Hieß das, Schlamitzky und Ottokar steckten unter einer Decke?
    Durch ein kleines Loch im Stoff konnte der Junge wenigstens ein bißchen nach draußen spähen und einiges erkennen. Er näherte sich gerade einem kleinen Jagdschloß, das sich mitten im Wald befand.
    Unsanft wurde er durch die Tür in einen engen Vorraum befördert. Und von dort weiter in einen langen Saal. Dominik erblickte einen langen Holztisch mit vielen Fernsehschirmen darauf.
    Sein Entführer ließ ihn auf den Boden fallen und hastete zum oberen Ende des Tisches. Das Loch im Stoff verrutschte, und es dauerte eine Weile, bis Dominik wieder hinausblicken konnte.
    Am oberen Ende des Tisches erkannte er nun einen Vampir, der hastig mehrere Tasten auf dem Tisch drückte und nervös mit den Fingern auf das Holz trommelte.
    “Was wollen Sie?” fragte eine heisere, keuchende Stimme. Dominik hatte den Eindruck, daß sie durch einen elektronischen Trick verstellt wurde. Auf jeden
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