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Die Mutanten kommen

Die Mutanten kommen

Titel: Die Mutanten kommen
Autoren: Isidore Haiblum
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recht du hast.«
Auf dem Bauch liegend, starrten wir ins Freie. Unsere Sicht war keineswegs gut. Wegen der Dunkelheit, dem Feuerwerk und den Suchlichtern konnten wir nicht genau erkennen, wen wir eigentlich vor uns hatten.
»Lauter Leute«, meinte Stokes.
»Was hast du erwartet? Affen?«
»Ich weiß nicht, vielleicht Marinesoldaten. Meinetwegen auch eine Polizeieinheit. Aber die meisten Leute, alter Junge, tragen Straßenkleidung.« 
    »Was stimmt daran nicht?« fragte Valerie. »Haben Sie jemals von Lane gehört, ehe Sie ihm begegneten?«
»Nein.«
»Niemand hat das.«
»Oh.«
»Genau.«
Wir eilten durch einen Treppenaufgang in den ersten Stock. Hier war alles ruhig. Wohlbehalten erreichten wir den Ausgang. Ihn zu öffnen, war eine andere Sache.
»Sie sind hinter uns und etwas zur Rechten«, sagte ich. »Glaube ich.«
»Dort waren sie, als wir zuletzt nachsahen«, gab Stokes zu bedenken.
Ohne viel Aufhebens ging Valerie zu einem Fenster und spähte hinaus.
»Scheint so, als wären sie's immer noch. Es ist jedenfalls niemand zu sehen.«
Ich drehe den Knauf und trat in die Nacht hinaus.
Keiner schoß auf mich. Zu dritt huschten wir über die Lichtung in das Wäldchen. Unser Wagen stand noch dort, wo wir ihn geparkt hatten. Wir sprangen hinein, und ich stieß das Gaspedal fast durch das Bodenblech.

31.
    Valerie hatte eine Idee. Da sie die einzige von uns war, folgte ich ihren Anweisungen. Eine Autobahn brachte uns zu einer Straße mit Teerdecke, die bald darauf von Pflastersteinen abgelöst wurde. Nachdem wir eine hübsche Allee durchfahren hatten, hielt ich vor einem düsteren Gebäude. Es hatte zwei Stockwerke, bestand aus Stein und sah aus, als habe sein Architekt unter schweren Depressionen gelitten.
    »Wer ist denn dafür verantwortlich?« fragte ich. »Melissa Sußmann«, erwiderte Valerie.
»Im Ernst?«
Sie nickte, und wir stiegen aus. Leider hatte sie keinen Schlüssel dabei, so daß ich mein Spezialverfahren anwenden mußte. Es bereitete keine Probleme.
    Das Innere des Hauses war voller Hardware: Röhren, Maschinen, Terminals, Drähte, Skalen, Meßuhren. Die Wände waren mit Computern gespickt.
    »Nicht schlecht«, meinte ich.
    »Hier«, erklärte Valerie, »hat Melissa Sußmann ihre wirkliche Arbeit verrichtet.«
»Unfaßbar.« Stokes starrte um sich. »Hat sich die Dame denn niemals ausgeruht?«
»Nicht jeder hält die Freizeit für den Mittelpunkt des Lebens«, entgegnete ich. Dann wandte ich mich an Valerie. »Und oben? Noch mehr davon?«
Erneut nickte sie.
»Warum sollte ich uns herfahren?« fragte ich. »Rücken Sie schon raus damit.«
»Nun, ich habe mich gefragt, wie Lane all die Leute auf seine Seite bekommen hat.«
»Das wüßte ich auch gern.«
Valerie machte eine umfassende Geste.
»Ich nehme an, hiermit.«
»Womit?«
»Sie wissen doch«, erklärte Valerie, »daß Dr. Sußmann am Aufbau des Sendenetzes beteiligt war?«
»Wer weiß das nicht?«
»Was Sie sicher nicht wissen: Außerdem erfand sie ein sogenanntes Tiefen-Injekt.«
»Interessant«, meinte Harley. »Es dient wohl der Manipulation des Unterbewußtseins?«
Sie stimmte zu.
»Es war Schwerstarbeit, meine Herren. Sie brauchte Ewigkeiten dazu. Und dann versuchte man ihr noch ständig in den Job hineinzureden.«
»Prächtig«, sagte ich.
»Dr.Sußmann dachte, daß man das Tiefen-Injekt sicherirgendwannbrauchenwürde. Deshalbarbeitetesie insgeheim daran weiter. Malcolm Lane muß das herausgefunden haben. Oder er entwickelte selbst eins.«
»Scheint eine seltsame Sache zu sein. Ich verstehe kein Wort«, beschwerte ich mich.
»Tiefen-Injekt. Ein System zur totalen Kontrolle.«
    Wir saßen auf einer Werkbank im zweiten Stock. Es hatte fast eine Stunde gedauert, alles abzugrasen und Sußmanns Notizen über das Projekt ausfindig zu machen. Schließlich entdeckten wir sie in einem Pappkarton unter der Spüle im Keller.
»Nun?« fragte ich Stokes.
»Äußerst verwirrend«, erwiderte er.
Ich wandte mich an Valerie. »Können Sie mit den Unterlagen etwas anfangen?«
    Sie zuckte die Schultern. »Meine Kenntnis endet kurz vor dem Punkt, wie man dieses System in das Sendernetz einbaut. Tut mir aufrichtig leid.«
    »Woher sollen wir wissen, ob es funktioniert?« meinte ich. »Ist es getestet worden?«
»Nicht daß ich wüßte«, entgegnete Valerie, »aber eigentlich weiß ich kaum etwas darüber. Dr. Sußmann hat das Projekt im Alleingang bestritten.«
Ich betrachtete die Ausrüstung. »Woher hatte sie denn das Geld dafür?«
»Machst du Witze?« fragte
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