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Die Mutanten kommen

Die Mutanten kommen

Titel: Die Mutanten kommen
Autoren: Isidore Haiblum
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mißbrauchen.«
Auf einmal begann West zu lachen. Ich fragte mich, wo darin der Witz lag.
»Nicht für seine«, erklärte Fulton mit böser Miene, »sondern für meine .«
»Für unsere «, fügte West hinzu. »Der Senator und ich arbeiten schon eine ganze Weile zusammen, müssen Sie wissen. Oh, wir hatten unsere kleinen Auseinandersetzungen. Wir lagen uns sogar gehörig in den Haaren. Die Unterstützung der Mondbasis wäre uns beiden sehr recht gewesen; tatsächlich ist das der Grund dafür, daß Mr. Morgan noch nicht unter der Erde weilt. Aber wir haben uns geeinigt, wie Sie sehen.«
»Uns schwebt eine wirklich großartige Sache vor«, schwärmte der Senator.
»Das glaube ich«, sagte ich.
»Haben Sie denn nicht bemerkt, junger Mann, wer die Arbeit in den Vergnügungshallen und Bürovorzimmern macht? Maschinen! Computer und Roboter. Während die Menschheit immer mehr verweichlicht. Dekadenz herrscht. Ein Blick genügt, um sich davon zu überzeugen. Es ist höchste Zeit, daß sich das ändert. Wir brauchen einen Führer, der die Leute von ihrer Apathie befreit.«
»Und das sind Sie, was?«
»Senator Fulton ist eine geachtete und respektierte Persönlichkeit«, erwiderte West. »Er ist gerade ideal für eine so selbstlose Aufgabe.«
Fulton strahlte.
» Ich war es«, prahlte er, »der auf den Gedanken mit den Relaisstationen kam.«
»Und wozu?« fragte Stokes.
»Mein Gott! Um die Revolution herbeizuführen, Sie Dummkopf! Was denn sonst?«
»Was sonst?« echote ich.
»Wir haben eine Aufforderung zur Revolte über den Sender abgestrahlt.« West zuckte die Schultern. »Unglücklicherweise ging dabei etwas schief. Statt der breiten Bevölkerung sprachen nur die Mutanten darauf an. Zugegeben, ein etwas karges Ergebnis, aber immer noch gut genug, um stolz sein zu können. Finden Sie nicht auch?«
»Kaum«, erwiderte ich.
»Sehr kurzsichtig von Ihnen«, meinte West.
»Wir sind die Zukunft!« rief Senator Fulton.
»Ich bin ganz Ihrer Meinung«, warf General Markstein ein und starrte uns an.
»Wenn Sie so überzeugt sind, daß Ihnen die Zukunft gehört, Senator, warum haben Sie dann nicht die Wahlen abgewartet?« erkundigte ich mich.
»Welche Wahlen? Glauben Sie wirklich, daß Hess mit seiner Erklärung ernst macht?«
»Vielleicht nicht. Aber Ihre Revolte hat dazu geführt, daß jeder auf jeden schießt. Und nicht einmal weiß, warum. Zum Teufel, eine Mutantenbande steht bereit, um sich den Hauptcomputer zu schnappen. Wenn erst alles vorbei ist, wird nichts mehr übrig sein.«
»Um so besser«, meinte Fulton. »Wir werden neu beginnen. Nicht wahr, Manning?«
»O ja«, schnurrte West. »Brandneu.«
»Und Sie halten den alten Blutsauger West für geeignet, eine neue Ordnung aufzubauen?«
»Wir werden die Scherben nehmen«, meinte Fulton, »und etwas Besseres daraus schaffen.«
»Heiliger Strohsack!« entfuhr es mir.
»Etwas viel Besseres«, sagte West grinsend.
Ich wandte mich an Stokes.
»Sag etwas.«
»Ich bin sprachlos.«
»Nun, ich nicht«, erklärte Valerie. »Das ist einfach unglaublich! Der ›geachtete und respektierte‹ Senator Scott Fulton benimmt sich wie ein kleiner Cäsar! Sie sollten sich schämen. Ich habe allen Grund zu der Annahme, daß West für den Mord an Dr. Sußmann verantwortlich ist! Mit so jemandem wollen Sie paktieren? Was sagen Sie jetzt? «
»Pah! Das sage ich jetzt.«
»Kein Mann vieler Worte«, stöhnte ich.
»Halten Sie den Mund!« kläffte Markstein.
»Die Großen Vier«, flüsterte ich Stokes zu.
»Schön, der geht auf mein Konto. Aber schau dir erst an, wen du ausgesucht hast.«
Ich betrachtete den kahlköpfigen, dickbäuchigen Senator und mußte seufzen.
»Bedeutet es Ihnen denn gar nichts, daß General West vielleicht ein Mörder ist?« fragte Valerie. »Sie meinen diese Sußmann?«
»Dr. Melissa Sußmann, Präsidentin des Wissenschaftlichen Instituts«, schrie Valerie. »In ihrem eigenen Büro in kleine Fetzen gesprengt.«
»Und Sie glauben, daß Manning etwas damit zu tun hat?« fragte Fulton.
»Allerdings.«
»Vergessen Sie's«, sagte Fulton. »Sie verdächtigen den Falschen, meine Liebe.«
»Woher wollen Sie das wissen?«
»Ganz einfach«, erwiderte der Senator. »Ich war es, der Dr. Sußmann aus dem Weg räumte.«
    Es war nicht gerade ein ermutigender Moment. Ich begann mich zu fragen, ob dieser Kerl einem Vergleich mit seiner Robotversion überhaupt standhielt; der Roboter hatte ungleich mehr menschliche Züge gezeigt.
    »Sußmann«, erklärte Fulton, »stand dem Fortschritt im Weg. Sie
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