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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman
Autoren: Alan Dean Foster
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Er kam aus dem Krähennest, auf dem patriarchalischen Baum, der jetzt als Hauptmast der Slanderscree diente. Die vielen Monate, die er unter den Tran gelebt hatte, erlaubten es Ethan, schnell die Worte des Ausgucks zu übersetzen. Nach einem halben Tag vorsichtiger Fahrt über die gefrorene Bucht, die aus dem mächtigen Eismeer in den Hafen von Arsudun führte, den Tran-Stadtstaat, wo die Menschheit ihren vor Kälte zitternden Außenposten auf dieser Welt unterhielt.
    Ethan und Hunnar standen auf dem Steuerdeck. Abgesehen von den drei Masten war dies die höchste Stelle auf dem Schiff. Hinter ihnen ließ Kapitän Ta-hoding eine Breitseite von Befehlen auf die beiden Tran los, die das große Rad bedienten, das mit der Duralum-Steuerkufe der Slanderscree verbunden war. Den Anweisungen des Kapitäns entsprechend arbeiteten andere Tran an den zwei mächtigen Segeln am Bug und Heck, um den Eissegler noch weiter abzubremsen.
    Inzwischen wurden die Segel gerefft. Ethan staunte immer wieder, wie es der Tran-Mannschaft überhaupt gelungen war, mit der Takelage des mächtigen Eisschiffes zu Rande zu kommen. Schließlich konnten sie sich nur vermittels ihrer Klauen und der dicken Chiv auf den vereisten Sparren und in den Wanten festhalten.
    Obwohl Hunnar leicht über den Eispfad glitt, der an der Reling des Schiffes entlang verlief, hatte Ethan einige Mühe, aufrecht zu bleiben, während sie nach vorne eilten, um besser sehen zu können. Das Steuerdeck reichte bis zum breiten hinteren Abschluß der Slanderscree. Sie standen jetzt über der Backbordkufe und konnten ihr Zischen auf dem Eise hören. Von hier aus bot sich ihnen ein guter Ausblick auf den Hafen, da der Eissegler sich von ihrem Standpunkt aus nach vorne bis zur hundertsiebzig Meter entfernten Bugspitze verjüngte.
    Arsudun war ein kuppelförmiger Hafen am Ende einer langen >Meerenge<, die vom Eisozean hereinführte. Ebenso wie der Ozean, die Straße und alles andere Wasser auf Tran-ky-ky, war der Hafen natürlich starr gefroren. Er bot eine glatte Fläche in vielen Schattierungen von Weiß und war mit einer dünnen Schicht aus Schnee und Eiskristallen bedeckt. Wo der Wind den Schnee weggeblasen hatte, verrieten ins Eis gegrabene Furchen, wo andere Eisschiffe ihre Bahn gezogen hatten.
    Ethans Ankunft hatte sich um achtzehn Standard-Commonwealth-Monate verspätet. Brass Monkey war einfach eine weitere Station in dem neuen Verkaufsgebiet, das man ihm zugewiesen hatte. Aber seine Verwicklung in einen gescheiterten Kidnappingversuch an Bord des Interstellarschiffes Antares und die darauffolgende Bruchlandung in der Nähe von Wannome, Hunnars Heimatstadt, hatten seinen Aufenthalt erheblich verlängert.
    Die Insel Arsudun war etwas größer als Sofold, aber vermutlich ein Stück kleiner als die meisten anderen Inseln dieses Planeten. Soweit Ethan wußte, war Tran-ky-ky eine Welt von Inseln, die wie vielgestaltige Eremiten in einer ganzen Anzahl gefrorener Ozeane eingelagert waren. Irgendwo in der Nähe war die Homanxsiedlung von Brass Monkey, und somit ein Shuttlehafen und eine Chance, diese verdrehte Hölle von einer Welt zu verlassen. Was für ein Vergnügen es doch sein würde, einmal wieder aufzuhören, den Forscher zu spielen, und sich wieder ganz dem einfachen, sanften Geschäft zuzuwenden, Fertigprodukte von einer warmen Welt zur anderen zu verkaufen!
    Er dachte über seine Gefährten nach, die anderen Überlebenden des Absturzes. Er entschuldigte sich, ließ Hunnar stehen und ging sie suchen, suchte zuerst das Deck ab, ehe er die beiden zweistöckigen Kabinen betrat, die vor dem Steuer lagen.
    Die Möchtegernkidnapper, die ihn entführt hatten, waren beide tot. Das Individuum, das die Hauptverantwortung für ihr Hinscheiden trug, stand vorne und blickte über den Bugsprit hinaus. Die Distanz ließ selbst seine eindrucksvolle Größe zu einem senkrechten, braunen Strichlein vor dem Deck und dem weißen Eis vor ihnen zusammenschrumpfen.
    Von ihnen allen schien Skua September am besten für diese Welt geeignet. Über zwei Meter groß, annähernd zweihundert Kilo schwer, mit dem Gesicht eines biblischen Propheten ausgestattet, über dem weißes Haar wallte, einen goldenen Ring im rechten Ohr, erinnerte er an etwas, das von einer Gletscherzunge gerutscht war. Da auf dem Rettungsboot der Antares kein Überlebensanzug gewesen war, der ihm gepaßt hätte, hatte er sich auf Eingeborenenkleidung eingestellt. In einem Hessavarmantel sowie Umhang und Hosen aus dem gleichen Pelz
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